kunstvollen Kerzenleuchter und Pretschleuchter für den Herd und zur Belichtung der Bauernstube geliefert hat. Die hausindustrielle Verarbeitung des Eisens, welche früher neben der gewerbsmäßigen Arbeit an verschiedenen Orten blühte, wie in den Gemeinden des Eggentales, in der Umgebung von Sterzing, im Stubaitale, hat fast überall der rein gewerblichen Produktion weichen müssen und kann bis auf das Stubaigebiet als erloschen betrachtet werden. Ebenso ist die Sattlerkunst, wiewohl aus dem Bauernhaus hervorgegangen, frühzeitig zu einem selbständigen Zweig der Volkskunst geworden, der in Tirol mit dem reichverzierten Zaumzeug für die Pferde, den prächtigen Kuhbändern und endlich im besondern Ausmaß mit der Verfertigung der Bauche ranzen und Geldkatzen für die Männer und Burschen dankbare und einträgliche Aufgaben gestellt waren. Namentlich die Lederranzen, mit Zinn und Messing stiften besetzt (XVII—XVIII. Jahrhundert) und mit der ziervollen Dekoration des Pfaukielstickwerkes (XIX. Jahrhundert) sind hervorragende Meisterwerke der Alttiroler Sattlerkunst, die bis auf den heutigen Tag fortblüht. Ein kleiner Nebenzweig hievon brachte die mit reicher und farbiger Lederapplikation geschmückten Hochzeits- und Obst- oder Weinkörbe, als Geschenk für die Weiber beliebt, hervor. Krüge und Schüsseln und Teller aus Majolika mit Bemalung kennen wir nur aus Südtirol, doch kann sich dieser Kunstzweig keineswegs mit dem analogen der übrigen deutschen Alpenländer ver gleichen. (Von den Erzeugnissen der Majolikafabrik 25