nahe Brandeis a. d. A. war seinerzeit Zufluchtsort des Lomemus, und die zahlreichen böhmischen Brüder die sich in der Nähe des Grenzgebirges und der Urenze selbst, hier sowie auch in Nächod, Brau« nau u. s. w. in den schweren Zeiten des XVIII Jahrhunderts verhältnismäßig sicherer fühlten, hatten daselbst spater des öfteren viel zu leiden. Die Uber« Iieferung und Geschichte erzählt von Auswanderern, die sich nach Preußen und Schlesien flüchteten, um dort, frei ihre Religion bekennend, neue böhmische Dörfer zu gründen, zahlreiche Sagen beziehen sich auf die merkwürdige, inmitten von Getreidefeldern Hegende Rosenwiese, die sich Jahr für Jahr mit dichten blutroten und schwer duftenden Rosen« Strauchen der niedrigen Rosa gallica auf jener Stelle bedeckt, wo sich der Sage nach die gehetzten Be« kenner des friedliebenden Glaubens der böhmischen nruder nächtlicherweile zum Gottesdienste versam« melten. Die Tracht dieser Gegend zeigt schon im Vergleich mit jener aus dem Böhmerwalde manches dem neueren Geschmacke Nachgebildete. Die Frauen« rocke sind zwar auch noch aus schweren, meistens dunkelblauen Stoffen, werden jedoch breiter getragen, das ebenfalls kurze Mieder ist mit breitem Bande, mit schwarzem Samt und Silberstickerei geschmückt, die roten Strümpfe sind farbig durchwirkt, den Kopf bedeckt ein aus Sachsen stammendes Kopftuch. Auch in dieser Gegend jedoch ist die Männertracht fast mit Seidenstickerei verziert als die Frauen« Meldung. Besonders kunstvoll sind die an den dunklen westen und Jacken angebrachten, grünlich in reich 59