arbeitung des Holzes der Entwicklung der Volkskunst des tschechoslawischen Volkes in Böhmen Gelegen' heit geboten. Die Bauernstube trug nach der alten Sitte einen überall ziemlich gleichen Charakter: Der schwere Tisch am Fenster, die einfachen Bänke an den Wänden und um den Backofen herum, ein Bett häufig mit Bettgestell und umgehängten gestickten Koltern, eine Almer, mehrere Truhen, ein Geschirrkasten oder Schränke, kleine Eckalmern, die Wiege, das Spinnrad mit dem Spinnrocken und einige Stühle — das war so ziemlich alles, was eine gewöhnliche Bauernstube an Möbeln brauchte und was der Schönheitssinn des Volkes mit geschmackvollen Schnitzereien und Male' reien zu schmücken suchte. Das Bemalen der Betten, Truhen, Almern und Kasten geschieht regelmäßig mittels öl' oder Leim' färben mit Firnisanstrich, wobei durch in der Farbe abwechselnde Grundflächen, manchmal für recht grelle Kontraste gesorgt wird. Die in lebendigen Farben ausgeführte Ornamentik und Verzierung zeigt Nelken, Rosen, Tulpen, Vögel', sogar Heiligenbilder oder Landschaften kommen auf den Almern, die verhält' nismäßig späteren Ursprungs sind als die altertüm' liehen Truhen und größtenteils schon der Form nach den Barock' und Rokokostil verraten, vor. Durch recht eigenartige Schnitzereien zeichnen sich neben den anderen Möbelstücken insbesondere die Stuhllehnen und das Spinnrad mit dem Spinnrocken aus. Sie bieten eine endlose Reihe von immer neuen Variationen, die eines eingehenden Studiums würdig 70