geschenkt wurden. Die slawische Bevölkerung des Troppauer Kreises liebt gleichfalls reiche Bunt- Stickerei und Flitterbesätze auf den Jäckchen der Frauen. Die größte Kunst aber entwickeln sie in einer komplizierten Weißstickerei, in Loch- uni Flachstich, auf den Umhängtüchern, vor allen Dingen aber auf den weißen Hauben, von denen ich nicht eine der andern gleichend vorfand, so viele ich auch J miteinander verglichen habe. Die Häubchen wurden dann besetzt mit Klöppelspitzen oder mit Tüllspitzen. Der slawischen wie der deutschen Bevölkerung West- Schlesiens sind ferner eigen die Festhauben, deren Boden reich mit Glasflüssen, Gold- und Flitter stickerei besetzt sind und in der kälteren Jahres zeit auch mit Pelzbesatz getragen werden. In der Freudentaler Gegend bevorzugte man große Tüll hauben, die mit Weiß- oder Silberstickereien ver sehen waren, oft auch einen Strohboden hatten. Ein Original, das aus Freudental stammt, und die Ver größerung der Miniatur von Schindler (geboren zu Engelsberg in Schlesien) veranschaulichen diesen Typus. Unsere Kenntnisse über die volkstümliche Keramik sind noch ziemlich gering. Man muß die einzelnen Gattungen und Typen in ihrer Entwicklung bis auf die Hafnerkeramik des XVI. und frühen XVII. Jahr- r * S zurückverfolgen, um etwas Ordnung zu schaffen. Aus Ostschlesien stammt der mit glän zender, dunkelblauer Glasur und plastischen Auf lagen des Gekreuzigten versehene Krug, dem zwei mit turkisgrüner Glasur und ähnlichen Auflagen 88