hausen, haben wir noch Reste höchst altertümlicher Lebensweise und Arbeitstechnik vor uns. Hieran schließt sich die abwechslungsreiche istrische Halbinsel mit ihrer ethnographisch so bunt zusammen gewürfelten Bevölkerung, Kroaten, Serben, Tschit- sehen, Rumunen, Italienern, und ihren landschaftlich so abwechslungsreichen Distrikten, in welchen öder Karst, waldreiche Berge, Weingegenden, fruchtbares und felsiges Meeresgestade sich zusammenfinden. Künstlerisch bemerkenswerte Überreste alter Tracht, namentlich Spitzenarbeiten und Weißstickereien, be gegnen wir in der italienischen Umgebung von Di- gnano bis gegen den Monte Maggiore; dort findet man auch noch reichlichen Volksschmuck aus Gold- und Silberfiligran, der noch bis vor kurzem in Pirano einen bemerkenswerten Erzeugungsmittelpunkt besaß. Auch die Tschitschentracht aus grobem,' starkem Schafwolloden mit ihrem sparsamen, altertümlichen Stickwerk, die Strümpfe und Socken mit eingewirkten Mustern, weist bei aller trostlosen Dürftigkeit des Tschitschenlebens primitive Elemente alter Volks kunst auf. Hausindustriell wird starker haltbarer Loden im istrischen Gebirge sowie auf den Inseln Veglia und Cher so erzeugt, der auch in der Tracht dieser Gebiete an den Kleidungsstücken der Männer und den Röcken der Weiber zur Erscheinung kommt. Auch in bezug auf die Beschuhung (Opanken) herrscht, namentlich in Merna, hausindustrielle Pro duktion, die ihre Erzeugnisse bis nach Dalmatien und Bosnien vertreibt. In Munc, westwärts des Monte Maggiore, existiert unter der dortigen Landbevölke- xii