In volkswirtschaftlicher Beziehung wäre die Er' haltung der hausindustriellen Weberei erstrebend wert, weil durch deren weiteren Niedergang ein Not* stand entstehen würde, welcher die furchtbarsten Folgen nach sich ziehen und gewiß zur Entvölkerung ganzer Ortsgebiete und zur totalen Verarmung vieler tausend fleißiger Leute Veranlassung geben würde. In ethischer Beziehung erscheint die Erhaltung der Hausweber eine Notwendigkeit, weil durch dieselbe den Webern ein geordnetes Familienleben erhalten bleibt; es ermöglicht die Führung eines Haushaltes durch die Frau, die ununterbrochene Überwachung der Kinder durch die Eltern und verhindert im all' gemeinen die Verschärfung der Klassengegensätze. Mit Freude muß deshalb jede Veranstaltung be' grüßt werden, welche den Zweck verfolgt, die Auf' merksamkeit des großen Publikums auf die Erzeug' nisse der hausindustriellen Weberei zu lenken und Gelegenheit zu bieten, Interesse für diese Arbeiten zu erwecken, sowie Erfahrungen und Beobachtungen zu machen, auf Grund welcher dieser hartbedrängten Kunst neue Lebenskraft zugeführt werden kann. Diesen Zielen strebt die „Ausstellung hausindustrieller Erzeugnisse“ zu; möge sie zu Nutz und Frommen der österreichischen Hausindustrie reichliche Früchte bringen! Direktor W. Hamann, Wien. 126