College von Aix zu betreiben. Seine künstlerische Ausbildung besorgen einzig und allein die Lehrer des Musee du Louvre. Aber den Einfluß des Fauvismus wird er zu spüren bekommen. Reisen in die Provence, an die Gestade des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeers und nach Burgund gestatten ihm, das Licht in ver schiedenen klimatischen Zonen zu studieren. Er reist auch nach Mittel europa, nach Wien, Warschau und sogar nach Moskau. Macht Wand teppichentwürfe und Bühnen- und Kostümentwürfe zu einem Ballett von Darius Milhaud, „Suite Provenfale“ sowie zu „Mireille“ für die Opera-Comique. Er stellt im Salon d’Automne und im Salon des Independants aus und nimmt an allen bedeutenden Ausstellungen im Ausland teil. Die Idee des Ewigen läßt diesen unruhigen Geist nicht los, daher die statische Haltung der Figuren seiner ersten Bilder, die lang und ver tikal dastehen und eine bestimmte Rolle verkörpern: „Der Krüppel“, „Das Mädchen“, „Der Bürge“. Die provenzalische Sonne gießt über seine Landschaften ein unerbittliches Licht, das die Formen nackt hin stellt, das Antlitz der Weinstöcke und der staubigen Olivenbäume vor Trockenheit verzerrt. Der Hintergrund wird abstrakt, auf dem sich die Zeichen der Personen symbolhaft abzeichnen. Gewisse seiner Ölbilder mit Figuren, deren Farbe in konventioneller Art flach auf getragen ist, erinnern an Kretensische Dekorationen oder an die Be malungen griechischer Vasen. Andere wieder sind so komplex und weisen einen so raffinierten Zusammenklang der Farbtöne auf, daß sie den Werken des Fernen Ostens ähnlich werden. Der Künstler hat soeben im Züricher Kunsthaus eine Gesamtausstellung seiner Werke gegeben. MATISSE HENRI „Polynesie“, zweiteilig. 28 Kr. i: Le Ciel (Der Himmel), gearbeitet in der staatlichen Gobelinmanufaktur in Paris (i,97X3,1}), gewebt 1947. 29 Nr. 2: La Mer (Das Meer), ebendort (i,9S\3,i3), gewebt 1948. Eigentümer: Manufacture Nationale des Gobelins (Staat liche Gobelinmanufaktur). Geboren am 31. Dezember 1869 in Chateau-Cambresis (Nord). Seine Eltern bestimmten ihn für die Notarlaufbahn, aber seine Beru fung zum Maler war stärker. In Paris war er mit Rouault und Des- vallieres Schüler von Gustave Moreau. Bald strebt er danach, die Farbe von den impressionistischen und pointillistischen Übergängen zu befreien. 24