24 formen erkennen wir das Wesen der Gegen stände. Dieselbe Aufmerksamkeit muß auch der Anwendung der Farben zugewendet werden; Flächen von reiner Farbe nebeneinander zu set zen, welche für den Gegenstand charakteristisch sind, wobei das Modellieren die Ausgewogenheit nicht stören darf. Auch Licht und Schatten müs sen vereinfacht werden. Perspektive: Der Effekt der Perspektive, nach der Natur ge zeichnet, ist zu gering. Wir müssen diesen Effekt verstärken. Wir erreichen dies durch Vereinfa chung; zwei Möglichkeiten sind dafür gegeben: die der orthogonalen und die der parallelen Per spektive. Proportion: Die individuellen Unterschiede ähnlicher Formen können durch deren Proportionen erfaßt werden. Höhe und Weite schaffen Gegensätze. Die Idee, das Überraschende: Die blaue Kuh. Jeder wird uns erzählen, daß er sie gesehen hat. Große Möglichkeiten, die bei weitem noch nicht erforscht sind: Das Kleine groß darzustellen und umgekehrt. Die Beziehung der bildlichen Gestaltung zum Text in der Reklame. Leerer Raum ergibt größere Leserlich keit." Aus dem Buch ,,Colour in Advertising" von Joseph Binder, The Studio, London 1934: ,,Das Gesetz der Farbe. Farben sind das wich tigste Mittel für den Plakat-Maler und der vitalste Faktor zur Erzielung darstellerischer Effekte. Aus diesem Grunde besteht die erste Notwendigkeit darin, das Gesetzmäßige der Farben klar zu ver stehen." Advertising Digest, New York, Juni 1949, Artikel von Joseph Binder: ,,Durch den steigenden Be darf für Reklame entwickelte sich die neue Kunstform ,graphic design' unabhängig von jeder anderen Kunstform. Als ein organischer Teil unseres Zeitkonzeptes muß sie mit der ge steigerten Geschwindigkeit, dem Tempo des Lebens und der Zivilisation synchronisiert wer den. Das menschliche Auge, das die Fähigkeit besitzt, die Geschwindigkeit des Blitzes zu regi strieren, erfordert ein ebenso blitzartiges Erfas sen der bildlichen Darstellung der ,sales story‘.“