zehnt des 15. Jahrhunderts war Gegenstand eingehender Erwägun gen. Das Abtragen des Gestühles hätte die Beseitigung der darüber befindlichen Musikempore mit der Chororgel und dem Kaiseroratorium aus dem Jahre 1642 gefordert und wäre mit schweren Beschädigungen unvermeidlich verbunden gewesen. Der Schutz durch Ummauerung hätte ein Gebäude von einer Höhe von ungefähr 15 m und einer Tiefe von 8 m erfordert, wodurch der ganze Chor für seelsorgliche Zwecke ausgeschaltet worden wäre. Die Decke hätte aber auf keinen Fall dem Gewicht der einstürzenden Gewölbe Widerstand leisten können. Die angeführten Arbeiten wurden immer wieder verbessert und ergänzt, sodaß sie sich bis in das Jahr 1944, bis in die Zeit der immittelbaren Luftangriffe, hinzogen. Während der ganzen Dauer der Schutzarbeiten nahmen die im Jahre 1938 begonnenen Arbei ten der Innenrestaurierung und der Auswechslung des achteckigen Aufbaues auf dem Nordturm ihren normalen Verlauf. Als die Luftangriffe immer heftiger wurden, hielten die Mitglie der der Churgeistlichkeit und der Dombauhütte ständige Brand wache auf dem hohen Turm und auf der Plattform des Nordturmes. Im ersten Turmgeschoß war eine Telefonstelle, die mit der Türmerstube und dem Churhaus verbunden war und nach jeder Angriffswelle sind die Stockwerke des Dachbodens abgegangen worden, um die Schäden festzustellen. Ein einziges Mal, am 12. März 1945, fielen Bomben in unmittelbarer Nähe des Domes, eine davon durchschlug in einer Entfernung von sechs Meter von der Ostseite des Nordturmes das Pflaster des Platzes und die Gewölbe der Katakomben bis zu einer Tiefe von sieben Meter und eine zweite zerstörte das nordöstliche Eck der oberen Sakristei. Das Dach und das Außere des Baues erhielten wohl zahlreiche Treffer von Splittern der Flicgcrabwchrgeschosse, oft hörte es sich an, als ob ein schwerer Hagel auf das Dach nieder ginge und die Plattform des Nordturmes war übersät mit Stahl- 78