XI EINFLUSSBEREICH DER WIENER D O M BAU HÜTTE bearbeitet von Karl Holey Unter eien 280 architektonischen Handzeichnungen aus dem Archiv der Dombauhütte sind nicht nur Zeichnungen, die den Dombau betreffen, sondern auch ungefähr die Hälfte der Zeichnungen bezieht sich auf andere Bauten teils in Wien, teils aus dem Einflußbereich der Wiener Hütte, die das ganze Donaugebiet bis weit nach dem Südosten umfaßte und auf Zeichnungen von großen Dombauten in Straßburg, Ulm und Regensburg und auf Zeichnungen von großen kirchlichen Bauwerken, die durch per sönliche Beziehungen mit der Wiener Hütte in Verbindung standen. Der reiche Bestand solcher Baurisse zeigt deutlich den großen Einfluß, den die Wiener Dombauhütte, eine der vier Haupthütten im Mittelalter, besaß und eine kleine Auswahl soll eine Vorstellung dieses Einflusses vermitteln. Der Gegenstand der Zeichnungen ist bisher nur zum Teil fest- gestellt worden; mit großer Sicherheit lassen sich die Arbeiten für die Stadtpfarrkirche in Steyr bestimmen, die nach einer alten Überlieferung im Jahre 1443 von Hans Puchsbaum be gonnen wurden. Ein zweites Bauwerk in Donnersmark, die Gruftkapellc des Wojwoden von Siebenbürgen Stefan Zapolya ist m mehreren Rissen vertreten. Andere Risse beziehen sich teils auf Wiener Bauten, teils auf solche in Niederösterreich, Ober österreich und wahrscheinlich auch auf Steiermark. 87