2 7 und Kemble und nicht minder die Künstler selber, so bietet die englische Schabkunst im 18. Jahrhundert eine Portrait-Galerie, die zwar nach dem Lande be schränkt ist, innerhalb desselben aber selbst in Frank reich nicht ihresgleichen besitzt. Zu den Zeitgenossen kommen die früheren Portraits, die eleganten Gestalten nach Van Dyck, die kraftvollen Bildnisse von Kneller, die miniaturfein ausgeführten vornehmen Frauen von Lely. Die englischen Mezzotinto-Graveure werden allen diesen Verschiedenheiten gerecht. Aber sie gehen noch weiter. Liegt auch in den zeit genössischen Portraits der allergrößte Reiz, ein künst lerischer wie ein persönlicher und geschichtlicher, so sind doch auch die sonstigen Blätter, welche den anderen Zweigen der Malerei gewidmet sind, kaum minder beachtenswerth. Die Historie wie das Genrebild und die Landschaft finden gleicherweise Beachtung, und nicht blos, was England gleichzeitig darbot, wie in den mythologischen und allegorischen Bildern oder in den Bildern echt englischen Lebens von Hogarth und Mor- land, sondern die niederländische, die holländische Kunst, selbst die italienische, freilich mit Begünstigung der Schule von Bologna, dienten zum Vorwurfe. Die Gemälde von Rubens und Van Dyck wurden in großen Blättern vortrefflich copirt, ebenso aber auch das holländische Genrebild. Keine andere Art der graphi schen Kunst konnte so vollkommen die Lichteffecte eines Gerard Dou wiedergeben, wo sich das höchste Licht grell dem tiefsten Schatten zur Seite stellt, keine so vortrefflich das Helldunkel Rembrandt’s. Solche Künstler wurden daher auch mit Vorliebe zum Gegenstände ge nommen. Die Gewalt der Thierbilder eines Rubens oder Snyders, die Zartheit und der Reichthum der