27 Kirche der weißen Karmeliter am Hof in Wien, die den neun Chören der Engel geweiht ist, stammt. In dem knienden König vorne unter dem Schutzmantel erkannte Suida im Vergleiche mit zwei Miniaturen in Gebetbüchern König Albrechts II. in der Wiener Nationalbibliothek (Cod. 2722) und im Stifte Melk (Nr. 1829) das Bildnis dieses Herrschers. Da auf einer anderen Tafel, die Maria mit dem Chor der Märtyrer darstellt, der Tunika des hl. Laurentius ein Bindenschild eingestickt ist, vermutete Suida eine Habsburgerstiftung. Danach müßte der Altar nach der Wahl Albrechts zum ungarischen König (1437) entstanden und bei seinem 1439 erfolgten Tode noch nicht beendet gewesen sein, da eine weitere Tafel die Madonna als Beschützerin der Witwen und Waisen zeigt. Vgl. Nr. 30 und Nr. 31 ; Suida schreibt demselben Meister außerdem Nr. 27 und Nr. 28 zu, die, qualitativ feiner, zwar aus derselben Werkstatt aber nicht von der selben Hand stammen. Literatur: Sacken, Archäologischer Wegweiser durch Niederösterreich, 1866, S. 33; Pauker, Der marianische Bilderzyklus im Stifte Kloster neuburg, Berichte und Mitteilungen des Wiener Altertumsvereines, XXXV, 1898; Tietze, Wien, Berühmte Kunststätten, 67, S. 98 ff.; Suida, Österreichs Malerei in der Zeit Erzherzog Ernst’ des Eisernen, Wien 1926 (vgl. die Kritik von Tietze in der Zeitschrift für bildende Kunst, 1926). 30. MARIA ALS STREITERIN (Abb. 6) [Flügelaltarbild] gerüstet, mit dem Chor der Potestates aus den neun Engelschören. Auf dem Spruchband des einen Engels die Inschrift: Digneris nobiscü sisti turba daemonü quae vicisti, auf dem zweiten die Antwort der Maria: Ut turris david armis fulta hic virtute asto multa. Fichtenholz, 125'7 X 112’5cm. Goldgrund alt, mit Aus nahme kleiner Retuschen intakt, Firnisflecken. — Kloster neuburg, Stiftsmuseum. (Vgl. Nr. 29). Wiener Maler um 1440 (Meister des Albrechtsaltars).