1* 7iU dem alle Lebensgebiete umfassenden Aufbauprogramm des nationalsozialistischen Staates gehört als eines der dringlichsten und zu gleich schwierigsten Anliegen auch die Pflege des alten Kunstgutes. Wie viel auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahrzehnten und ins besondere in den Jahren vor dem österreichischen Umbruch gerade in unserem Lande gesündigt wurde, ist bekannt, und es ist kein Geheimnis, daß alle Warnungen von berufenster fachmännischer Seite sowohl gegen über den staatlidien Machthabern wie selbst bei den obersten kirchlichen Behörden in den Wind gesprochen waren. — Es ist nun von Grund aus anders geworden. Der autoritäre Staat, der aus dem nationalsozialistisdien Gedankengut heraus mit einem einzigen totalen Impuls alle Dinge ergreift und durchdringt, kann weder den Klöstern noch sonst irgend jemandem eine Sonderstellung einräumen. — Das deutsche Kunstgut ist allgemeines geistiges und kulturelles Eigentum der Kation, seine Pflege und Betreuung daher Sache der staatlichen Führung. Wertvolle Kunstwerke sollen daher nicht mehr in unge eigneten Depots, ungelüfteten Kammern, auf Kirchendachböden und anderen unwürdigen Orten verfallen oder in den Klausuren der Klöster unbeachtet herumhängen, sondern fachmännisch behandelt und öffentlidi gezeigt werden. Das ist der Sinn der Ausstellungen, wie wir sie bereits in Salzburg und in Wien bezüglich der Salzburger Kunst durchführten, und dies ist auch das Programm für die gegenwärtige Ausstellung der Donaukunst der Ostmark. Dem ins Allgemeine gehenden volkserzieherischen Streben, das uns leitet, entspricht auch die Form unserer Kunstschau. Sie soll volkstümlich- gemeinverständlich sein und das Kunsterlebnis einer breiten Schicht von Volksgenossen nahebringen, die durch anmutende Darbietung gewonnen