14 EINFÜHRUNG Zeiten höfische Kunst bestimmt: Sie lagen in der Richtung heroischer Repräsentation und galanter Gesellschaftsdarstellung. Für beides brachte der Stamm wenig natürliche Anlage mit. Seine Eigenart kam vielmehr immer in jenen Epochen am freiesten zum Ausdruck, in denen die kulturelle Führung in den Händen des Bürgertums lag. Daraus erklärt sich, warum schon in der Zeit Rudolf des Stifters und seines Nachfolgers die höfische Kunst, die diese Fürsten schufen, so viele fremde Kräfte und Einflüsse herbei rief. Darüber hinaus aber hängt es auch mit der aufnahmsfreudigen „weiblichen“ Art des Bodens zusammen, daß er schon in altdeutscher Zeit so viele fremde Künstler angezogen und ihnen einen fruchtbaren Grund zu reichem Schaffen gegeben hat. Des halb gehören auch diese Gastgeschenke zu dem stolzen Bild der altdeutschen Kunst im Donauland.