Die Bautätigkeit der Stadtgemeinde Hallein im letzten Jahrzehnt. Auch über die alte Salinenstadt H a 11 e i n, den bedeutendsten Industrieort des Landes Salzburg, war bei Kriegsende die Wohnungsnot mit allen ihren schrecklichen Begleiterscheinungen her eingebrochen. Mit größter Energie und Umsicht warf sich der damals neugewählte Bürgermeister Ant. Neumayr, der nun schon das zehnte Jahr die Geschicke der Stadt leitet, sofort auf die Bekämpfung dieses schwierigsten Übels. Die Voraussetzungen für einen Erfolg Anlage, der sogenannte „Griesreche n“. Hoch wässer und zunehmende Vernachlässigung hatten die Anlagen so sehr zerstört, daß das Forstärar als Besitzerin dieser Anlagen deren Auflassung betrieb. Nun wurde an das Forstärar um käufliche Über lassung der Griesrechengründe an die Stadtgemeinde herangetreten. Doch schien die Er werbung dieser Gründe einzig und allein im Tausch wege für andere für das Forstärar zweckdienliche Objekte oder Gründe möglich. Solche waren aber Anton Neumayr-Steg. Phot.: Atelier Schandalik, Hallern. waren die denkbar ungünstigsten. Es mangelte vor allem an geeigneten Bauplätzen; vielfach auch an dem Verständnisse mancher Kreise, die die Woh nungsnot als eine nur ganz kurze, vorübergehende Erscheinung betrachtet wissen wollten. Der Kampf wurde vorerst mangels geeigneter Bauplätze in der Form aufgenommen, daß man im Norden der Stadt, an der Reichsstraße nach Salzburg, einige alte, unbewohnte Objekte, die teils erworben wurden, teils im Eigenbesitze der Gemeinde waren, durch Umbau Wohnzwecken zuführte. Doch diese Maßnahmen erwiesen sich als gänzlich unge nügend. Es galt unbedingt Neubauten entweder selbst aufzuführen, oder die private Bautätigkeit durch Überlassung von billigen Baugründen und Darlehen mächtig zu fördern. Diese Aufgabe löste die Stadtvertretung über Anregung des Bürger meisters in so glänzender Weise, daß sich heute im Süden der Stadt ein ganz neues Stadt viertel mit 75 neuerbauten Häusern und vielen tausend Quadratmetern Gärten ausdehnt (Bildtafel). Im Süden der Stadt befand sich nämlich die viele Jahrhunderte alte, kolossale Holzfangrechen- nicht vorhanden. Daraufhin wurde über Antrag des Bürgermeisters im Gemeinderat der Beschluß ge faßt, sich erbötig zu machen, dem Forstärar für die Überlassung der vorgenannten Grundkomplexe und eines Teiles der sogenannten „Haselnußau“ im Norden der Stadt, doch bereits im Gemeindegebiete Oberalm, ein neues Forstverwaltungs gebäude in Hallein zu erbauen. Nach langen, schwierigen Verhandlungen kam die Tauschaktion im Jahre 1921 zustande und die Stadtgemeinde schrieb sofort einen Wett bewerb für die Erlangung von Entwürfen für ein in die Umgebung des an den Griesrechen angrenzen den Stadtviertels sich gut einfügendes Forstver waltungsgebäude aus. Der Wettbewerb wurde von nicht weniger als 42 Architekten und Bau meistern aus Österreich und Deutschland be schickt. Der erste Preis entfiel auf den Entwurf des heimischen Architekten und Baumeisters A. K n o 11 in M o r z g bei Salzburg. Die Gemeinde begann sofort in eigener Regie mit dem Bau dieses Forst hauses (Bildtafel), das in 15 Monaten vollendet wurde und damals rund 160 Millionen Kronen (16.000 725