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Ausstellungen.
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1
ZoZ33
AUSSTELLUNG
GEZEIGT VOM
WIENER GEWERBE
GENOSSENSCHAFTEN
DER POSAMENTIERER.
TAPEZIERER - WÄSCHE -
WARENERZEUGER UND
STICKER, SOWIE DER
MODEGEWERBE UND
DER WIENER KUNST -
GEWERBESCHULE
DURCHFÜHRUNG
GEWERBEFÖRDE-
RUNGSINSTITUT DER
HANDELSKAMMER WIEN
29. NOV.1932 -1. FEB.p33
ÖSTERREICHISCHES
MUSEUM • WOLLZEILE 41
r
EHRENSCHUTZ
EDUARD HEINL
BUNDESMINISTER A. D.
DIREKTOR DES GEWERBE -
FÖRDE RU N G SI N STITUTES DER
KAMMER FÜR HANDEL, GEWERBE
UND INDUSTRIE IN WIEN
EHRENPRÄSIDIUM
BERGRAT DR.OTTO BÖHLER
PRÄSIDENT DES NIEDERÖSTER -
REICHISCHEN GEWERBEVEREINES
DR. GUIDO JAKONCIG, BUNDES -
MINISTER FÜR HANDEL UND VERKEHR
DR. THEODOR INNITZER, ERZ -
BISCHOF, BUNDESMINISTER A. D.
KOMMERZIALRAT HEINRICH
LENHART, VIZEPRÄSIDENT DER
KAMMER FÜR HANDEL, GEWERBE
UND INDUSTRIE IN WIEN
KARL SEITZ, BÜRGERMEISTER UND
LANDESHAUPTMANN D. STADT WIEN
ERNST STREERUWITZ, BUNDES -
KANZLER A. D., P RÄSI D E NT DER
KAMMER FÜR HANDEL, GEWERBE
UND INDUSTRIE IN WIEN
EHRENAUSSCHUSS
BERNHARD ELLEND, NATIONALRAT,
VORSTEHER DES WIENER GEWERBE -
GEN OSSENSCHAFTSVERBAN DES
HERMANN KANDL
HANDELSKAMMERRAT
RUDOLF KOS, HANDELSKAMMER-
UN D KOMMERZIALRAT, PRÄSIDENT
DES LANDESHAUPTVERBANDES
DER GEWERBEVERBÄNDE UND
GENOSSENSCHAFTEN FÜR NIEDER-
ÖSTERREICH UND WIEN
BERNHARD LUDWIG
HANDELSKAMMERRAT
RICHARD MELZER, HANDELS -
KAMMER- UND KOMMERZIAL -
RAT, GESCHÄFTS FÜHREN DER
VIZEPRÄSIDENT DES HAUPTAUS -
SCHUSSES DES ÖSTERREICHI -
SCHEN KUNSTGEWERBES
AUSSTELLUNGSLEITUNG
FÜR DIE VERANSTALTENDEN
KÖRPERSCHAFTEN
KOMMERZIALRAT ERWIN KOCH-
EMMERY, PRÄSIDENT DES VER -
BANDES DER POSAMENTEN -
INDUSTRIE ÖSTERREICHS
ANTON KOPECKY, HANDELS -
KAMMERRAT, VORSTEHER DER GE -
NOSSENSCHAFT D. WÄSCHEWAREN -
ERZEUGER UND STICKER IN WIEN
KOMMERZIALRAT HANS MAURER
VORSTEHER DER GENOSSEN -
SCHAFT DER POSAMENTIERER
KOMMERZIALRAT FRANZ MERWART
VORSTEHER DER INNUNG DER
TAPEZIERER UND BETTWAREN -
ERZEUGER IN WIEN
DR. RICHARD ERNST, DIREKTOR
DES ÖSTERREICHISCHEN MU -
SEUMS FÜR KUNST UND INDUSTRIE
OBMANN DES FINANZ -
AUSSCHUSSES
KOMMERZIALRAT ERWIN KOCH-
EMMERY, PRÄSIDENT DES VER-
BANDES DER POSAMENTEN -
INDUSTRIE ÖSTERREICHS
FACH LEITUNG
DAS GEWERBEFÖRDERUNGSIN -
STITUT DER KAMMER FÜR HANDEL,
GEWERBE UND INDUSTRIE IN WIEN
CHEFARCHITEKT
ARCHITEKT OSWALD HAERDTL
PROFESSOR AN DER WIENER
KUNSTGEWERBESCHULE
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
ARCHITEKT OSWALD HAERDTL
OBERBAURAT DR. JOSEF HOFFMANN
ARCHITEKT EDUARD JOSEF WIMMER
PROFESSOREN AN DER WIENER
KUNSTGEWERBESCHULE
KANZLEI
BÜRO DES GEWERBEFÖRDERUNGS-
INSTITUTES DER KAMMER FÜR
HANDEL, GEWERBE UND INDUSTRIE
IN WIEN UND DIE SEKRETARIATE
D. BETEILIGTEN KÖRPERSCHAFTEN
UNTER MITWIRKUNG
VON SEKRETÄR KARL STANEK
ARBEITSAUSSCHUSS
die MITGLIEDER DER
AUSSTELLUNGSLEITUNG
FERNER
VON DER GENOSSENSCHAFT
DER POSAMENTIERER IN WIEN
HERMANN HÄRTEL
VOR STEH ER-STELLVERTRETER
VOM VERBAND DER POSAMENTEN-
INDUSTRIE ÖSTERREICHS
OTTO SALUS, VIZEPRÄSIDENT
VON DER INNUNG DER TAPEZIERER
UND BETTWARENERZEUGER IN WIEN
PHILIPP BARBASCH
TAPEZIERER UND DEKORATEUR
FRANZ DIEBL, VORSTE H ER-
STELLVERTRETER
KARL STEINER
TAPEZIERER UND DEKORATEUR
VON DER GENOSSENSCHAFT
DER WÄSCHEWARENERZEUGER
UND STICKER IN WIEN
KOMMERZIALRAT JOSEF KLIMA
VORSTE HER-STELLVERTRETER
KOMMERZIALRAT
HANS SCHACHNER
VORSTE HER-STELLVERTRETER
ALOIS STURZ, WÄSCHE -
WARENERZEUGER
MODEVORFÜHRUNGEN
ehrenprAsidentin
FRAU STEFANIE HEINL
AR B EITSAU S SCH U SS
FRAU MARIANNEWOZNIK
PRÄSIDENTIN DER
WIENER MODELLGESELLSCHAFT
OBERBAURAT DR. JOSEF HOFFMANN
PROFESSOR AN DER WIENER
KUNSTGEWERBESCHULE
KOMMERZIALRAT KARL HOLAS
GENOSSENSCHAFTSVOR-
STEHER-STELLVERTRETER
KOMMERZIALRAT FRANZ HUMHAL
KOMMERZIALRAT ERWIN KOCH-
EMMERY, PRÄSIDENT DES VER -
BANDES DER POSAMENTEN -
INDUSTRIE ÖSTERREICHS
2
ANTON KOPECKY, HANDELS -
KAMMERRAT, VORSTEHER DER GE -
NOSSENSCHAFT D. WÄSCHE\A/AREN-
ERZEUGER UND STICKER IN WIEN
KOMMERZIALRAT FRANZ NIEDERLE
VORSTEHER-STELLVERTRETER
DER GENOSSENSCHAFT DER
KLEIDERMACHER IN WIEN
KOMMERZIALRAT FRANZ RIEDL
DIREKTOR DER FACHLEHRANSTALT
FÜR BEKLEI DU NGSGEWERBE
KOMMERZIALRAT HANS
SCHACHNER, O BMAN N DER
FACHSEKTION DER STICKER
KOMMERZIALRAT JOSEF SCHLÖGL
DIREKTOR DER WIENER
MODELLG ESELLSCHAFT
KOMMERZIAL- UND HANDELS -
KAMMERRAT MICHAEL STEIN -
SCHAUER, VORSTEHER DER
GENOSSENSCHAFT DER
KLE I D E R M ACH E R IN WIEN
FACHLEITUNG DER
MODESCHAUEN
DAS GEWERBEFÖRDERUNQS-
INSTITUT DER KAMMER FÜR
HANDEL, GEWERBE UND
INDUSTRIE IN WIEN
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
ARCHITEKT EDUARD JOSEF WIMMER
PROFESSOR AN DER WIENER
KUNSTGEWERBESCHULE
DIE IM AUSSTELLUNGSRÄUME
STATTFINDENDEN MODEVOR -
FÜHRUNGEN WERDEN JEWEILS
EINIGETAGE FRÜHER IN DEN
TAGESBLÄTTERN UND IM RUND-
FUNK BEKANNTGEGEBEN
V o
R W O
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2*
Schon vor zwei Jahren leitete das Gewerbeförderungsinstitut der Kammer für
Handel, Gewerbe und Industrie, Wien, durch seine Kunstgewerbliche Beratungs -
stelle ein planmäßiges Unternehmen zur Förderung des Posamentierergewerbes,
das unter der Ungunst der Zeit besonders zu leiden hatte, ein. Die künstlerische
Durchführung war den Professoren der Wiener Kunstgewerbeschule Oberbaurat
Dr. Josef Hoffmann und Architekt Eduard Josef Wimmer anvertraut worden, die im
Sinne des alten Handwerks die Schüler ihrer Klassen vorerst mit dem Materiale und
den Arbeitsweisen der Posamentierer vertraut machten, um sie dann neuartige Mo -
delle für Posamenterieerzeugnisse, wie Handtaschen, Gürtel, Halsketten, Armbänder,
schaffen zu lassen. Der außerordentliche Erfolg dieses Unternehmens ließ das Ge -
werbeförderungsinstitut und die Organisationen der Posamentierer nicht ruhen und
beflügelte sie zu neuem Vorhaben.
Diesmal handelt es sich um die Belebung der Möbelposamenterie, kein leichtes
Unternehmen in einer Zeit, die alle unnötigen Zutaten zur Lebensweise überhaupt
verdammt und nackteste Sachlichkeit als Dogma verkündet. Dank der Genialität
der früher genannten Innenarchitekten, zu denen sich Professor Architekt Oswald
Haerdtl gesellte, gelang es aber in derselben Weise wie im vorangegangenen För -
derungsunternehmen, dieser Schwierigkeiten Herr zu werden. Ein Zufall wollte es,
daß gleichzeitig die Genossenschaft der Tapezierer eine Ausstellung ihrer Erzeug -
nisse verlangte. Es ist naheliegend, daß das um die Veranstaltung dieser Ausstel -
lung angegangene Gewerbeförderungsinstitut beide Vorhaben unter einen Hut zu
bringen trachtete. Schwieriger war die Ausdehnung der Ausstellung auf Wäsche -
erzeugnisse und Stickereien, um welche die Genossenschaft dieser Branchen bald
darauf ansuchte. Im Laufe vieler Beratungen einigte man sich schließlich auf den
Leitgedanken „Raum und Mode“ als Dachform für eine gemeinsame Ausstellung.
Die Wechselbeziehungen zwischen beiden sollten der Ausstellung Inhalt verleihen.
Ausschlaggebend dafür war die Erwägung, daß durch die Zeitverhältnisse die Scheide -
wand zwischen Kunst- und Modegewerbe beseitigt erscheint und daß wir in der Form
des heutigen Kunstgewerbes die Mode und darüber hinaus den Ausdruck unserer
Lebensart erkennen müssen. Mit diesem erweiterten Programme wurde auch den
verschiedenen anderen Modegewerben, wie Kleidermachern, Handschuh- und
Regenschirmmachern u. s. w., Gelegenheit zur Ausstellungsbeteiligung geboten.
Nach Feststellung des Programmes schritt man an die Vorarbeiten für die Aus -
stellung, die sich von sonst üblichen Ausstellungsveranstaltungen stark dadurch
unterschied, daß nicht jeder Brancheangehörige sich an ihr mit beliebigen Werken
beteiligen konnte. Meistens wurden die Aussteller von den zuständigen Gewerbe -
genossenschaften bestimmt. Es durften auch nicht beliebige Arbeiten zur Schau
gestellt werden. Sie sind nach Entwürfen der Kunstgewerbeschule unter Vermittlung
der kunstgewerblichen Beratungsstelle des Gewerbeförderungsinstitutes der Wiener
Kammer hergestellt und durchaus neuartig. Dadurch wurde nicht nur höchste Quali -
tät, sondern auch eine seltene Einheitlichkeit der Ausstellung zustande gebracht.
Die Ausstellung würde auch nicht das halten, was ihr Titel verspricht, wenn nicht
Modevorführungen dem Ausstellungsbild Leben einflöBten. Die Wiener Kleider- und
Wäschemacher werden darum ihr höchstes Können in der Ausstellung in mehreren
Modeschauen zeigen. Es ist jetzt schon ein Ausstellungserfolg, daß nur ausge -
sprochene heimische Wiener Mode zu sehen sein wird. Hoffentlich wird das in der
Ausstellung zutage tretende verständnisvolle und solidarische Zusammengehen der
gewerblichen Modeinteressenten eine bleibende Erscheinung werden, weil nur mit
ihr eine einheitliche Stilgattung zu erreichen ist.
Eine wesentliche Ergänzung hat diese moderne Ausstellung durch eine geschicht -
liche Abteilung erfahren, die der Direktion des Museums für Kunst und Industrie zu
danken ist. Mancher Schaugegenstand und Entwurf aus Alt-Wien mutet förmlich
modern an. Eine Entdeckung ist auch der berühmte Alt-Wiener Maler Danhauser
als ganz famoser Kunstgewerbler.
Zusammenfassend muß gesagt werden, daß diese große und schöne Ausstellung
ein Werk des Wiener Gewerbestandes ist, der mit ihr den Beweis ungebrochener
Lebenskraft trotz schwerer Krisenzeit liefert. Die Ausstellung wäre auch niemals zu -
stande gekommen, wenn nicht die an ihr beteiligten Gewerbe unter sich in seltener
Opferwilligkeit die namhaften Geldmittel, welche ein so großes Ausstellungsunter -
nehmen erfordert, aufgebracht hätten. Diese Tatsache muß rühmend hervorgehoben
werden.
Ich danke auch dem Herrn Ausstellungspräsidenten Kommerzialrat Koch, den
Herren Genossenschaftsvorstehern Handelskammerrat Kopecky, Kommerzialrat
Maurer und Kommerzialrat Merwart und dem Stabe ihrer Mitarbeiter, daß sie mit
größter Tatkraft, Beharrlichkeit und mit Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit den
Ausstellungsgedanken in die Tat umgesetzt haben.
Nicht minder gebührt Dank den Ausstellern selbst, die Geld und Mühe nicht ge -
scheut haben, um mit vollendeten Arbeiten die Wiener Handwerkskunst neuerlich
zu Ehren zu bringen.
An dem Erfolg der Ausstellung hat ferner die Wiener Kunstgewerbeschule unter
der bewährten Leitung von Herrn Hofrat Roller hervorragenden Anteil. Ich weiß nicht
genug Worte dankbarer Anerkennung für die Leistungen der Herren Professoren Ober -
baurat Hoffmann, Architekt Wimmer und Architekt Haerdtl. Herr Professor Haerdtl hat
sich auch als Chefarchitekt der Ausstellung die größten Verdienste um sie erworben.
Mit Rücksicht auf den gewerblichen Charakter der Ausstellung haben die Ent -
wurfskünstler auf ihre Namenbekanntgabe im Ausstellungskatalog und an den aus -
geführten Schaustücken bescheiden verzichtet. Ich kann aber nicht unterlassen,
allen beteiligten Schülern und Schülerinnen für ihr Zusammenwirken mit dem prakti -
schen Kunsthandwerk zu danken. Namentlich spreche ich Dank dafür den Absol -
venten der Kunstgewerbeschule aus: dem Fräulein Marie Michna, Trude Eria, Grete
Thums, Renate Tschurtschenthaler und Frau Engel-Mainfelden, sowie den Herren
Architekten Fritz v. Berzewiczy, Max v. Formacher und Benno Buzek.
Mein Dank gilt schließlich allen öffentlichen Körperschaften und Behörden, welche
die Ausstellung gefördert haben, besonders dem Bundesministerium für Handel und
Verkehr und der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in Wien, die ihr Ge -
werbeförderungsinstitut zur Durchführung der Ausstellung bereitgestellt hat.
Am Schlüsse meiner Ausführung gebe ich der festen Zuversicht Ausdruck, daß
diese wirklich schöne Ausstellung anregend und befruchtend auf die Gesamtbevöl -
kerung und auf die Kunsthandwerker selbst wirken und daß sie sich letzten Endes
auch materiell günstig auf die beteiligten Gewerbe auswirken wird. Ich erinnere
dabei an die Worte des berühmten Gewerbeförderes Colbert, Minister Ludwigs XIV.:
„Wir müssen Europa mit unserem Geschmack bekriegen und durch die Mode
herrschen. Diese geflügelten Worte Colberts möchte ich mit Anwendung auf uns
Österreicher dahin ändern: „Wir wolien Europa und die Weit mit unserem Ge-
schmacke zu Freunden gewinnen und mit der Mode für unsere begabten Kunst-
und Modegewerbetreibenden Existenzmögiichkeiten schaffen."
BUNDESMINISTER A. D. EDUARD HEINL
Die Genossenschaft der Posamentierer und der ihr zugeteilten verwandten Ge -
werbe, die sich in nicht unbeträchtlichem Ausmaße an der gegenwärtigen Ausstellung
beteiligt, zählt zu den ältesten österreichischen Zwangsverbänden, welche sich die
Förderung der wirtschaftlichen Interessen und die Veredlung der Produktion ihrer
Mitglieder zum Ziele gesetzt hat. 1599 ist das Gründungsjahr der Posamentierer-
Innung Wiens. Schon in dem damaligen weit zurückliegenden Zeitpunkte hatte das
Gewerbe der Posamentierer eine hohe Stufe der künstlerischen Entwicklung er -
reicht und vervollkommnete dann seine Arbeitsmethoden bis zu jener Glanzperiode,
die durch das Zeitalter der überaus gewerbefreundlichen Kaiserin Maria Theresia in -
auguriert worden war. Die Materialien, an welchen sich die Kunst des Posamentierers
betätigte, waren und sind im Wechsel der Zeiten Gold, Silber, Seide, Schafwolle,
Baumwolle, Kunstseide, Flachs, Gummi, Leder, Bast, Papier u.a. Der edle Luxus, den
insbesondere in dieser Zeit der Hof der Kaiserin entfaltete, bot allen der Genossen -
schaft zugehörigen Gewerben reichlichste Anregung für die Vervielfältigung und
künstlerische Veredlung ihrer Arbeiten. Schon damals gehörten der Genossenschaft
nicht nur die Posamentierer im engeren Sinne an, deren Tätigkeitsgebiet sich auf
den Aufputz von Kleidern und Möbeln erstreckte — auch die Zunft der Golddraht -
zieher und Spinner, deren Gewerbetätigkeit gerade in jener entscheidenden Ge -
schichtsperiode einen besonderen Aufschwung nahm, war der Posamentierer -
genossenschaft angegliedert. Zu welch hervorragenden Leistungen sich in dieser
Zeit die Gruppe der Wagenposamentierer aufgeschwungen hatte, zeigen die noch
heute vielbewunderten Schaustücke in der Wagenremise in Schönbrunn. Spinnen,
drehen, weben, flechten und auch sonst die verschiedensten Handarbeiten gehörten
bereits zur Tätigkeit der Posamentierer und wurden von ihnen bis zur Vollkommen -
heit betrieben. Auch in der Folge verstanden es die verschiedenen Branchen der
Posamenterie, sich nach dem jeweiligen Zeitgeist fortzuentwickeln und sich mit stets
wohlgelungenen, schöpferischen Leistungen der wechselvollen Gestaltung der Mode
anzupassen.
Später schloß sich noch der Zweig der Goldsticker, der berufen war, die in den
heimischen Werkstätten hergestellten Halbfabrikate, wie Gold- und Silberdrähte, Ge -
spinste, Bouillon, Flitter, Perlen und Folien in mannigfaltiger Ausgestaltung zu einer
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künstlerischen Wirkung in der Stickerei zu bringen, der Posamentierergilde an.
Einen mächtigen Antrieb zur Aufwärtsbewegung erhielt die gesamte Goldposa-
menterie durch die in Österreich heimische Neigung, die Uniformen des Militärs, der Be -
amtenschaft und der anderen uniformierten Kreise besonders prunkvoll auszustatten.
Der gute Geschmack, der seit jeher in Österreich heimisch ist, betätigt sich nicht
minder wirkungsvoll in allen Zweigen der Möbelposamenterie. In derselben vereinigte
sich stets gediegenstes Material mit ungewöhnlichem Können. Beides verschaffte
der österreichischen Möbeiposamenterie Weltgeitung.
Unter diesen günstigen Voraussetzungen rückte die prachtliebende Markartperiode
heran. In dieser gelangte in gleicher Weise die Aufputzposamenterie für Damenkon -
fektion wie die dekorative Ausstattung der Möbel und Vorhänge mit Posamenten
zu einer für unsere heutigen Begriffe außerordentlich umfangreichen Anwendung.
Die darauf einsetzende künstlerische Rückwirkung tat allerdings der gesamten Posa -
mentenindustrie schrittweise Abbruch. Die zunehmende Vereinfachung im Möbelstil,
die Abkehr von allem Dekorativen, unter dem Schlagwort „Zweckmäßigkeit“ gepredigt,
verdrängte die Posamenterie immer mehr aus dem bis dahin behaupteten Felde ihrer
Wirksamkeit. Auch der mit dem staatlichen Zusammenbruch eingetretene Zerfall der
Armee und Marine sowie das Verschwinden der Hofhaltung raubte der Posamenterie
und ihren verschiedenen Zweigen den größten Teil ihrer Betätigungsmöglichkeiten.
Aber die Tüchtigkeit und Ausdauer der in unserer Genossenschaft vereinigten
Gewerbezweige, zu welchen seit einigen Jahrzehnten auch die Bandmacher und die
Gummibandweber und in jüngster Zeit die Lampenschirmerzeuger gekommen sind,
konnten durch diese Heimsuchungen nicht gebrochen werden. Im Kampfe um die
Existenz rangen sich die Angehörigen der Branche zur Erkenntnis durch, daß nur
eine künstlerisch belebte Qualitätsproduktion an Stelle der verlorenen Gebiete Neu -
land für eine zukunftverheißende Entwicklung unserer aiteingelebten Gewerbe er -
obern könne. Viele Unternehmer haben sich in dieser Erwägung auf die Erzeugung
kunstgewerblicher Handarbeiten aus textilen Stoffen aller Art in der Technik und
Arbeitsweise altheimischer Posamenterie eingestellt. Zweifelsohne ergeben sich dar -
aus bei Erfüllung künstlerischer Ansprüche der Mode in Form und Material viel -
seitige Anwendungs- und damit auch neue Verdienstmöglichkeiten.
Schon unter der weisen und umsichtigen Führung des unvergeßlichen Vorstehers,
Handelskammerrates Weidner, hatten die Posamentierer unmittelbare Fühlung mit
den führenden künstlerischen Kreisen genommen. Bedeutsam haben die voraus -
gegangenen Spezialausstellungen die ersten Früchte dieser Verbindung gezeigt. Der
gegenwärtigen Ausstellung, die sich getreulich auf gleicher Bahn hält, wird es vor -
aussichtlich gelingen, das Interesse weiter Kreise für die künstlerischen, schönen
Schöpfungen unserer Branche aufs neue zu gewinnen. Der schönste Erfolg wäre es
aber, wenn durch die Ausstellung die Erkenntnis vermittelt wird, daß kunstvolle Arbei -
ten der Posamenterie keineswegs mit der neuen Sachlichkeit in Widerspruch stehen.
KOMMERZIALRAT HANS MAURER
Vorsteher der Genossenschaft der Posamentierer und ihr zugeteilten Gewerbe in Wien
Allen Schwierigkeiten und Hindernissen, welche die Ungunst der heutigen Zeit in
so mannigfaltiger Art jedem Unternehmen in die Wege stellt, trotzend, haben es Ge -
werbetreibende unternommen, diese Ausstellung ins Leben zu rufen.
Die Ausstellung soll dem Publikum vor Augen führen, daß das Wiener Kunst -
gewerbe es verstanden hat, auch in den Zeiten des tiefsten wirtschaftlichen Still -
standes sein allseits anerkanntes Können auf höchster Stufe zu erhalten und, immer
vorwärts strebend, Neues und Gediegenes zu schaffen.
Die Ausstellung führt den Titel „Raum und Mode“, denn sie soll die Wechsel -
beziehungen zwischen der jeweiligen Mode und der Ausgestaltung unserer Räume
sinnfällig vor Augen führen. So haben sich denn auch die Tapezierer, die ja immer
berufen waren, bei der Gestaltung und Ausstattung der Wohnung ein gewichtiges
Wort mitzusprechen, bemüht, auf dieser Ausstellung zu zeigen, daß sie die Anpas -
sung der Wohnung an die moderne Zeit und ihre behagliche Gestaltung verstehen.
Denn gerade unsere Zeit stellt an den Menschen im Berufsleben die höchsten An -
forderungen. Um so nötiger ist es, daß er sich in seinem Heim wohl fühlt, damit er
für den schweren Daseinskampf des nächsten Tages wieder neue Kräfte sammelt.
Die Wohnung soll jedem Menschen zum Bewußtsein bringen, daß er an der modernen
Kultur teilnimmt und ein Glied in der schaffenden Gesellschaft der Menschheit bildet.
Alle Besucher sollen aus der Ausstellung reiche Anregungen für die Gestaltung
ihrer eigenen Wohnung gewinnen. Anderseits wird allen Tapezierern daran gelegen
sein, die Wünsche der Verbraucher mit ihren materiellen Mitteln in Einklang zu
bringen und dazu beizutragen, daß auch mit geringen Mitteln ein schönes, wohn -
liches Heim geschaffen wird.
Das große Ziel der Ausstellung, das ihre Veranstalter, die Aussteller und be -
teiligten Künstler vor Augen haben, ist die Verallgemeinerung der neuzeitlichen
Wohnkultur und die Erschließung neuer Verdienstmöglichkeiten für das Wiener
Gewerbe, nicht zuletzt für das alt- und bestbekannte Wiener Tapezierergewerbe.
KOMMERZIALRAT FRANZ MERWART
Vorsteher der Innung der Tapezierer und Bettwarenerzeuger in Wien
Daß in einer Aussteliung, die den Titel „Raum und Mode“ führt, die Wäsche, ein
von der jeweiligen Mode besonders beeinflußter Artikel, nicht fehlen darf, ist selbst -
verständlich.
Wer denkt bei dem Wort „Mode“ nicht sofort an Kleidung und Wäsche? Unleug -
bar hat auf dem Gebiete der Wäsche die Mode der letzten Zeit eine durchgreifende
Umwandlung herbeigeführt. Einzelne der jüngsten Generation bereits unbekannte
Wäschesorten wurden mit einem Schlage aus der Welt geschafft. An ihre Stelle trat
die praktische Kombination und das Pyjama, beides Errungenschaften, die sogar
den Wäschebedarf des Mannes, der bisher strenge an der althergebrachten Wäsche
festgehalten hatte, eroberten.
Der Begriff „Wäsche“, bis in die ältesten Zeiten nachweisbar und untrennbar ver -
bunden mit den Fortschritten menschlicher Kultur, ist auf dem Gebiete der Mode -
erscheinungen deshalb besonders hervorzuheben, weil die Wäsche, durch die Klei -
dung verdeckt, also keineswegs zur Schau getragen, dennoch nie darauf verzichtet
hat, der Mode zu folgen und als gelehriger und williger Schüler sich stets, soweit
es möglich war, den Lehren der Ästhetik und der Hygiene unterwarf.
Wetteiferten in längst vergangenen Zeiten Flandern und die Niederlande in der
Herstellung von Kunstwerken in Wäsche, ist in der Gegenwart neben Paris haupt -
sächlich Wien als Hauptstätte dieser Erzeugung hervorzuheben. In impulsiver Weise
hat Wien jeder neuen Richtung der Wäschemode den Stempel seiner Subtilität,
seines Geschmackes und Schönheitssinnes verliehen.
Die Ausstellung „Raum und Mode“ soll nunmehr zeigen, daß österreichische Kunst
im Handwerk, längst schon in hoher Blüte stehend und im Wandel der Mode richtung -
gebend, noch fortlebt und trotz aller Zeiten Bedrängnis und Not sich weiterentwickelt.
HANDELSKAMMERRAT ANTON KOPECKY
Vorsteher der Genossenschaft
der Wäschewaren-Erzeuger, Sticker und der ihr zugewiesenen Gewerbe in Wien
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG
In jeder kulturell hochentwickelten Zeit sehen wir immer wieder den festen Zu -
sammenhang der Erscheinungen des täglichen Lebens mit der Mode, der jeweiligen
Bauweise — auch mit dem dichterischen und musikalischen Schaffen.
Auch die schlechteste Zeit der Fünfziger- bis Neunzigerjahre hat ihren eigenen
Ausdruck, der genau der Sinnesart, Kunstentfremdung und der Imitationslust dieser
Epoche entspricht. Wir können beim Durchblättern unzähliger Zeitschriften mit
Schaudern alles dies feststellen und so besser das Resultat, den Zusammenbruch
der ganzen europäischen Wirtschaft, verstehen.
Das Aufstreben der Industrie, ihr unerhörtes Tempo, die in ihrem Dienst groß -
gewordene exakte wissenschaftliche Forschung und deren komplizierte, nur dem
Fachmann verständliche Methode, stellt die Menschheit vor unerhört schwierige Auf -
gaben, die unmöglich so rasch verarbeitet werden konnten und daher fast nie zu
vollendeten, geschweige denn künstlerischen Leistungen führten.
Ohne sicheren Geschmack und Distinktion läßt sich auch ein Automobil nicht gut
bauen. Wir können an der Entwicklung desselben genau den Weg vom Imitieren der
alten Karosse bis zum heutigen bewußten Formwillen beobachten.
Die guten, verantwortungsbewußten, von klein auf erzogenen und In ihrem Beruf
restlos befriedigten, auch schöpferischen Meister und Handwerker mußten der ge -
wissenlosen Spekulation weichen. Letztere mißbraucht auch die genial erdachte Ma -
schine zu purem Gelderwerb als Selbstzweck und bemüht sich nicht, die der Maschine
als neues Werkzeug eigentümliche Formgebung des Fabrikats zu suchen.
Sie imitiert alte Stile, imitiert selbst Handarbeit und denkt vornehmlich an den
Gewinn. Erst unsere Zeit fängt an, die gemachten Fehler zu erkennen, und wird
durch die Krise auch gezwungen, vielfach zum Handwerk zurückzukehren. Dadurch
lernt man wieder dessen besondere Qualität schätzen.
Der beseelten Handarbeit gelten unsere innigsten Wünsche, um diese vor neuen
Gefahren zu schützen und sie trotz der trostlosen Gesamtlage für ein neues Leben
in all seinen Erscheinungen dienstbar zu machen.
Die Mode war stets ein wertvoller Genosse, hat alle Verirrungen und Vollkommen -
heiten mitgemacht und stets ein feines Gefühl für den Zeitgeist bewiesen. Sie hätte
uns zum Beispiel niemals zugemutet, in den imitierten Ritterburgen der verflossenen
Periode, mit Blechrüstungen bekleidet, umherzuwandeln. Gerade dadurch zeigt sich
besonders die Unsinnigkeit der Wiederbenützung vergangener Formen, anstatt das
Handwerkliche als solches zu erkennen und Neues zu gestalten.
Die Wohnungskunst diesmal hauptsächlich durch das Tapezierergewerbe und das
der Posamentierer, Sticker, Weber und Stoffdrucker zu beleben, hat volle Berech -
tigung. Die Mannigfaltigkeit unserer heutigen Bedürfnisse, die verlangte Bequem -
lichkeit nach harter Arbeit, das Suchen nach einheimelnder Intimität im eigenen
Heim verdankt das meiste diesen Berufszweigen, die noch die Kräfte besitzen, gute
Arbeit zu schaffen und lebendig zu wirken.
Neue Formen, neues Material und neue Ideen zu verarbeiten, ist die Pflicht jedes
Handwerkers. Er muß für den feinfühligen Menschen von heute einen entsprechen -
den Rahmen schaffen und durch seine Versuche zum mindesten vorbereiten, was
künftig ein wieder gesunder Unternehmergeist für die breiten Schichten verwerten
und gewinnen kann. Die besondere Qualität der Handarbeit soll aber immer wieder
das Erstrebenswerte bleiben.
PROFESSOR, OBERBAURAT JOSEF HOFFMANN
Der Titel der Ausstellung mag durch die Gegenüberstellung von Raum und Mode,
zwei Begriffen, die gewöhnlich nicht nebeneinander stehen, überraschend wirken.
Die zweifellos bestehenden Zusammenhänge davon festzustellen, möchte ich nun
versuchen zu erklären.
Es ist der Raum, in dem nicht wir wohnen, sondern eine Art ideale Wohnung für
ein modernes Ehepaar, die der Hauptteil, der Kern dieser Ausstellung ist. Diese
Wohnung hat absichtiich mehr betonten modischen Einschlag, um so deutlicher zu
zeigen, wie Mode unsere Wohnung beeinflussen kann. Anderseits wird darin und
daneben die Damenmode selbst gezeigt werden, um diese Probe auf die gegen -
seitige Abhängigkeit von Raum und Mode kontrollieren zu können.
Bei dem Wort „Mode“denken wir gewöhnlich zuerst an die Mode unserer Bekleidung,
besonders an die der Damen. Bei dieser Erscheinungsform der Mode wird uns das
Wesen der Mode am klarsten. Das ständige Wechseln der Form, der Farbe, der
Art des Tragens der weiblichen Kleidung vollzieht sich bekanntlich, um in immer
neuer und überraschender Weise vornehmlich die Augen der Männer zu reizen, sie
wach, lebendig zu erhalten, aber gewiß auch, um auf die anderen Frauen zu wirken.
Auch um dadurch sein eigenes Selbstgefühl zu stärken.
Was ich den Damen hierzu zu sagen habe, ist diesen geläufig. Eine Binsenwahrheit
ist allen Damen, daß sie das Bild, das sie aus sich machen, verändern müssen. Ja,
müssen 1 Wehe, wenn sie das versäumen.
Die stetige Veränderung, die die Frauen vornehmen, sei es mit ihrem Hute, ihrer
Haartracht, mit ihrem Gesicht, ihren Augenbrauen und Wimpern, ihrer Hautfarbe,
ihrer Kleidung, ihrer Haltung, ihrem Gange, ihrer Sprache, — all das unterliegt zweifel -
los Gesetzen, die im Wesen der Frau liegen, Gesetzen der Anziehung und des Ab -
stoßens. Dies nicht immer in erster Linie zur Anlockung des Männchens. Zum Beispiel
in Nordamerika, in New York, hatte ich den Eindruck, daß dort die Frau mehr auf
ihr eigenes Geschlecht wirken will, die Reaktion des Mannes ihr aber weniger wichtig
ist. Jedenfalls liegt hier die Tendenz vor, ewig die alte Haut mit einer neuen zu ver -
tauschen, und Gesetz ist hier, das Neue, noch nie Dagewesene zu schaffen. Das alles
geht diesen seinen Gang des raschen Wechsels schon seit so langer Zeit. Anders
könnte es nicht sein, und soll es nicht sein. Hier vollzieht sich nicht, wie vielfach
geglaubt wird, ein zufälliges, launisches Verschieben und Umformen, sondern im
Großen sind das gesetzmäßige Vorgänge. Es handelt sich der Frau dabei immer um
das erneute Bestreben, in neuer Weise anziehend zu sein. Die alte Umgebung wirkt
irgendwie nicht mehr, irgend ein lähmender Druck nähert sich allmählich bedrohlich...
Jetzt setzt die richtige weibliche Frau ein und — ändert! Sie verschiebt Formen,
Farben. Sie schafft Neues, in dieser Art und Verbindung noch nicht Dagewesenes.
Sie wird schöpferisch. So wirkt jedes kleine Mädchen, das ein neues Band in neuer
Art trägt, schöpferisch tätig. Also deshalb immer nur anders und wieder anders. Was
oben war, hinunter, und was unten war, hinauf! Was links, nun rechts, was kurz, nun
lang, was dick, jetzt dünn und so fort ...I Nun, das wäre ja gar nicht schwer und
als Aufgabe kinderleicht zu lösen. Es wäre einfach das Bestehende nach einem
gewissen Zeiträume ins Gegenteii zu verwandeln. Und das Tempo davon würde bloß
durch die Zugehörigkeit zu einer jeweiligen Kulturstufe zu bestimmen sein. Also in
New York ginge es damit etwas schneller als in einer Kleinstadt.
So ist es aber nicht. Es kommt noch etwas ganz Gewisses und Bestimmtes hinzu.
Und dieses Etwas greift ständig, unablässig und recht entschieden in die Räder
dieses Uhrwerkes. Immer irgendwie korrigierend. Ist das eine der große Motor,
so ist das andere der Steuermann, der die Richtung ganz genau bestimmt. Kurz:
Die Entwicklung der Mode wird immer von dem gelenkt, was wir schlechthin
„Geschmack“ nennen.
Was ist das? Geschmack? Es ist in jedem von uns, nur bei dem einen mehr und
bei dem anderen weniger vorzufinden. Oder wahrscheinlich besser gesagt; Bei dem
einen versteckt, bei dem anderen offen vorhanden. Dieses „Es“, dieses ästhetische
Agens, möchte ich den Schönheitssinn nennen. Ein Sinn, der sich kritisch und
schöpferisch betätigt und selbst auch dann schöpferisch ist, wenn er kritisch ist. Wie
der Vogel seinen Gesang, die Blume ihren Geruch, hat der Mensch diesen Sinn.
Seien wir froh und dankbar, daß es so ist, daß es diesen Sicherheitskoeffizienten
gibt. Durch ihn wird diese große Waage immer wieder ausbalanciert. Das größte
Malheur vermieden.
Ich deutete schon vorhin an, wie die Mode sich auf mehr, als bloß auf die Klei -
dung auswirkt. Und nun möchte ich endlich wagen, es auszusprechen. Daß alles,
was vom menschlichen Schönheitssinn, dem Geschmack, bestimmt wird, den Ge -
setzen der Mode unterworfen ist und von der Mode geformt wird.
Also jedenfalls alle Künste. Die Dichtkunst wie die Musik und die bildenden Künste,
die Malerei, die Bildhauerei und die Architektur und natürlich auch die Raumkunst,'
die Innenarchitektur.
All diese Wechsel und alle diese Revolutionen, deren Zeugen wir mit Schreck und
Staunen sind, die aber doch sein müssen, sind sie nicht auch ein Werk der Mode?
Und fassen wir doch, was das alles bedeutet! Daß es einfach Leben ist, sich immer
wieder verjüngendes, neues, intensives Leben, ein ewiges, nie rastendes Vorwärts!
Denken wir so, dann wird uns dieses so arg verunglimpfte, so oft mißbrauchte Wort
„Mode“ mehr werden, als unser Ohr des Alltags gewöhnt ist, darunter zu verstehen.
Dann ist Mode das, vor dem wir innerlich uns tief zu verbeugen haben und von dem
wir uns vertrauensvoll führen lassen können. Denn wir wollen doch das Leben leben!
Das Reich der Frau ist ihre Person und die Umgebung, die sie um sich herum er -
richtet. Das ist ihre Domäne. Hier zeigt sie ihr Können oder ihr Versagen. Hier er -
lebt sie ihren Erfolg oder ihren Mißerfolg, ihren Niederbruch oder ihren Sieg. Das
Reich der Frau ist ihre Person, ihr Körper, ihr Geist, und ihre Folie ist das, was sie
umgibt. Hat sie sich bei dem Einen gesetzmäßig von der Mode lenken zu lassen, so
auch bei dem Anderen. Deutlicher gesagt, die Umgebung der Frau ist ihr erweitertes
„Ich“. Ihre in diesem Sinne erweiterte Gewandung, ihr Heim, ihr Haus, ihre Wohnung
sollten eigentlich dem gleichen Zwange modischen Wechsels unterstehen, wie ihr
Mantel, ihr Hut, ihr Kleid.
Tatsächlich ist hier das Einwirken der Mode unleugbar und klar zu erkennen. Die
Frau will den Mann nicht nur an sich, sondern auch bei sich möglichst dauernd
fesseln. Also hat sie auch hier die Ermüdung, das Abgestumpftsein des Gewohnten,
Alltäglichen zu bekämpfen. Natürlich auch hier bei den gleichen Voraussetzungen
mit den gleichen Mitteln: Durch die Veränderung.
Stellen Sie sich vor, unsere Mütter und Tanten und Schwestern gingen noch in
den Kleidern und mit den Hüten der Neunzigerjahre herum. Wie richtig, wie gesund
War es, die rechtzeitig abzulegen. Nicht anders hätte man mit unserer Wohnung um -
gehen müssen und nicht anders sollte man damit umgehen.
4*
Unsere Wohnung kann uns jedenfalls Wohlbefinden schenken, uns fröhlich machen,
uns Ruhe spenden, damit wir wieder neue Kräfte für neue Taten gewinnen. Sie ver -
mag unser Wesen in so günstiger Weise zu erweitern, zu ergänzen und zu steigern,
daß wir in ihr und mit ihr unser Lebensgefühl gesteigert, uns selbst und die uns
nächsten Menschen glücklicher machen können.
Wenn diese Umgebung nun tatsächlich eine so wichtige Rolle einnimmt, verdient
sie, aufmerksamer beobachtet zu werden, und so ist es vielleicht wert, zu untersuchen,
ob auch das Räumliche unseres Heims den Gesetzen des Ändernmüssens, also der
Mode wirklich unterworfen ist. Wir kleiden uns also nicht wie unsere Eltern, wie
unsere Großeltern. Wir leben ein anderes Leben. Ist es da nicht folgerichtig, daß
unser Heim von heute, unser „Zu Hause“ von heute, ein anderes Gesicht trägt, als
es damals war? Wenigstens sollte es so sein. Ist es aber oft nicht so, kommt dies
von der hier vorliegenden schwierigeren Materie. Es ist eben leichter, ein Kleidungs -
stück zu erneuern, als ein „altdeutsches“ Speisezimmer. Dennoch widerspricht dies
nicht der Richtigkeit unseres Empfindens, daß nämlich altertümliches Wohnen mit
unserem heutigen Leben schwer vereinbar ist. Wenn unsere Wohnung durch ver -
ändertes Leben, veränderte Zivilisation ihre Gesichtszüge wechseln muß, ist dabei
gewiß auch die Einflußnahme durch die Mode mit im Spiel. Wie bei dem Wechsel
der Damenmode, sind es auch bei unseren vier Wänden unsere Augen, die, wenn
sie nichts Neues vorgesetzt bekommen, abgestumpft und blind werden.
Es ist deshalb eine nicht unwichtige Aufgabe, unsere nächste Umgebung für unsere
Augen lebendig zu erhalten. Die Beeinflussung dabei durch die Mode ist nicht als
überflüssig, sondern als wertvoller Faktor anzusehen. Dieser Aufgabe dienen gemein -
sam Architekten, Baumeister, Tischler, Schlosser, Tapezierer und andere Hand -
werker und eine weite Reihe von Industrien. Alle Kräfte, die unsere Wohnung auf -
bauen, sind dabei am Werke, sei es, daß Architekten und Baumeister durch neue
Maße, Türen, Fenster einen neuartigen Raum schaffen, sei es, daß Tischler und
Tapezierer neuartige Möbel bauen.
Im Zuge der Zeit lag es, daß nach der überladenen Makart-Periode des vergan -
genen Jahrhunderts der Drang nach Vereinfachung einsetzen mußte. Alles in unserem
Hause, außen und innen, mußte auf eine Grundform, auf die Zweckform zurück-
geschraubt werden. In jeder Kunstform muß zeitweise dieses Zurückweichen bis auf
die ersten Anfänge erfolgen. Von da an kann immer wieder mit frischem Schwung
neu begonnen werden.
Bei unserer Wohnung vollzog sich dieser Prozeß ungefähr in den letzten 30 Jahren.
Der radikalste Flügel dabei liegt in der letzten Zeit bei der Bauhaus-Bewegung in
Deutschland. Vielleicht haben gerade wir in Österreich daran am meisten gelernt.
Jedenfalls wurden wir so unseres südlicheren, spielsüchtigeren Charakters be -
wußter. Und nun glauben wir, nach diesem vollzogenen, heilsamen Bad der Reini -
gung wagen und endlich wieder mehr an das Schmücken unserer Räume denken
zu dürfen. Wie dieser Gedanke, kaum gedacht und ausgesprochen, bei den be -
teiligten Kreisen sofort verstanden und trotz der schweren Gegenwart gleich eine
Beispiel liefernde Tat geschaffen hat, mag diese kommende Ausstellung „Raum
und Mode“ zeigen.
Das große Schmücken besorgen kleine Dinge. „Auch kleine Dinge können uns
ergötzen ...! Auch kleine Dinge können wichtig werden. Lange zurückgedrängt,
aber noch mit ungebrochener Lebenskraft aufrecht stehend, nahmen diese Idee be -
zeichnenderweise zuerst die Wiener Posamentierer auf. Sich auf noch existierende,
gute, alte Technik stützend, wurden neue Formen in ihrem Handwerk gebildet. Diese
da und dort im Wohnraum wie auch bei der gezeigten Damenmode verwendet, seien
es Borten, Quasten, Behänge oder Modeputz, werden in der ausgestellten Wohnung
und in Schaukästen zu sehen sein.
Dieser Ausstellung angegliedert, zeigt Professor Josef Hoffmann in Form eines
Modelles zu einer Kapelle, wie dieses Handwerk, alter Tradition entsprechend, auch
im Dienste der Kirche zu neuem Ausdruck kommen kann.
War das alte Posamentierer-Gewerbe die erste Keimzelle dieser Ausstellung, so
war es die Genossenschaft der Tapezierer, die in freudiger Bereitwilligkeit zu neuem
Schaffen sich in den Dienst dieser Aufgabe stellte. Es mag ihr willkommen sein,
hier Ihr altbewährtes Können, das ihre Kunst ist, auf einzelne neue Wege zu führen
und so über gelegentliche tote Punkte hinüber zu einer neuen Bewegung zu ge -
langen, die ein weiteres Glied ihrer vielversprechenden Entwicklung werden kann.
Diesen Gruppen gliedern sich noch neben den Lampenschirm-Erzeugern auch die
der Sticker an, die aufs neue ihre Technik im Dienste des Raumes bringen will,
sei es im Schmücken der Bettwäsche, der Vorhänge oder der Wände.
Dem neuen Kleide des Wohnens entspricht das der Hausfrau, dem Rahmen der
Inhalt. Es war deshalb nur eine logische Forderung, auf diesem Boden auch sehen
zu lassen, wie sich die heutige Wiener Dame kleidet.
Hierzu gesellen sich kleine, aber nicht unwichtige Dinge, die modischen Zutaten,
wie Handtaschen, Schuhe, Handschuhe, Hüte, Gürtel, Schirme, Modeschmuck und
anderes Schönes, was auch vielfach in neuer Zusammenstellung und Material An -
regung für den Erzeuger wie auch für den Kunden bieten kann.
Nun noch über die zur Schau gestellte Wohnung selbst. In diesem Falle soll der
Beschauer eindeutig und leicht sich als Bewohner dieses Hauses einfühlen können.
Deshalb die Form eines einzigen Hauses, mit einem von ihm eingeschlossenen
Garten, und daher statt der üblichen fünfzehn Ausstellungs-Speisezimmer diesmal
alles nur für den Bedarf eines einzigen Ehepaares. Allerdings eines, das, glücklicher -
weise materiell gesichert, mit sehr weitgehenden differenzierten Wünschen aus -
gestattet ist.
Ist dieser Luxus unseren heutigen Verhältnissen allerdings sehr entlegen, so mag zu
seiner Rechtfertigung an den Umstand erinnert werden, daß durch das Unternehmen
dieser Ausstellung geschmackliche Anregung für den Produzenten und den Kon -
sumenten gegeben werden soll und daß dazu der reicher besetzte Tisch an solchen
Anregungen eher etwas abzugeben hat als der magere. Zudem mag diese vor -
liegende, heute uns zwar entlegenere und reicher dotierte Aufmachung uns ver -
wöhntere Ansprüche nicht vergessen lassen, die das noch in besseren Verhältnissen
lebende Ausland stellt, das wir doch mit unserer Geschmacksindustrie beliefern wollen.
Möge all diese gemeinsame Arbeit so wohlwollend verstanden, aufgenommen und
weiterverwendet werden, wie sie gedacht und geleistet wird. Dann fände sie viel -
leicht ihren Lohn auch in schwerer Zeit und könnte eine Brücke hinüberwerfen in
eine bessere Zukunft, für die wir lebendige Kräfte bereithalten müssen und wollen.
PROFESSOR, ARCHITEKT EDUARD JOSEF WIMMER
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VERZEICHNIS DER AUSSTELLER
R AUM 1-HAUSKAPELLE
Material beigestellt von den Firmen:
M. Maurer, VII., Kahdigasse 20.
Rudolf Maurer, VII., Bandgasse 21.
Adalbert Resch’s Sohn, VII., Andreasgasse 9.
Ausgeführt von den Goldstickerateliers:
Anna Buschina-Spriegl, V., Bräuhausgasse 67.
Hermine HIawatsch-Fuchs, V., Siebenbrunnengasse 64.
Agnes Timper, VI., Hirschengasse 20.
Linke Wand und Mittelwand: Provisorischer Modellentwurf und Ausführung von
Renate Tschurtschenthaler.
5
HAUS „FOR TWO
RAUM2-VORRAUM
Fauteuil, ausgeführt von Leopold Oser, III., Dapontegasse 5.
Fauteuil aus NuBholz, mit geflochtenem Sitz und Lehne, abnehmbarem Sitz und
Lehnpolster, mit rot-grauem Schafwollstoff bezogen, ausgeführt von Wolf Einhorn,
II., Untere Augartenstraße 5.
Polstertür, mit rotem Rips bezogen, ausgeführt von Eduard Groß, I., Bartensteingasse 14.
Fußbodenbelag: Blum-Haas-Linoleum-A. G., VI., Mariahilfer Straße 35.
Schale: Karl Hagenauer, VII., Siebensterngasse 46.
Deckenbeleuchtung: Carl Zeiss’ Optische Werkstätten, IX., Ferstelgasse 1.
Ölgemälde: Maler Ernst Huber, XVII., Palffygasse 25.
RAU M 2A HOFGARTEN
Kandelaber mit Seidenschirmen, angefertigt von M. E. Schmidt, V., Hartmanngasse 13.
RAUM 3 - WOHNRAUM
FRANZ DIEBL, VORSTEHER-STELLVERTRETER, IV., Margaretenstraße 21.
KOMMERZIALRAT FRANZ MERWART, INNUNGSVORSTEHER, VIII., Schönborn -
gasse 18.
KARL STEINER, VII., Neustiftgasse 68.
Posamenterie: Adalbert Härtel, VII., Lerchenfelder Straße 67.
Spiegel: Max Welz, Rahmenfabrik, VII., Schottenfeldgasse 45.
Kaminverkleidung: Marmorindustrie Hirschl & Roth, XII., Dörfelstraße 9.
RAUM4-BRIDGEZIMMER
ALFRED C. TEUMER, XVI., Wilhelminenstraße 60.
Vorhänge; Josef Atzger, I., Sonnenfelsgasse 3.
Posamenterie: D. Salus &. Sohn, I., Tuchlauben 22.
Posamenterieteppich, ausgeführt von der Kunstgewerbeschule und D. Salus &. Sohn,
I., Tuchlauben 22.
Vergoldung: Karl Schimanek, VI., Mollardgasse 85.
Tüll-Fenstervorhänge: M. Faber &, Co., I., Eßlinggasse 5.
Lampenschirm: Maria Else Schmidt, V., Hartmanngasse 13.
Glühkörper; „Elin“-A.G., I., Volksgartenstraße 1—5.
Leuchtvase; J. &. L. Lobmeyr, I., Kärntner Straße 26.
Bridgegarnitur: A. Förster, I., Kohlmarkt 5.
Elektrische Lichtanlage: Karl Beischer, IX., Mosergasse 4.
Spiegel: Vereinigte Spiegelfabriken und Glasschleifereien Ullwer &, Bednar,
Herb &, Schwab Nachf., XVI., Maroltingergasse 54.
RAUMS-SPEISEZIMMER
KAR L SCHÜMM, IV., Mostgasse 11.
Posamenterie: D. Salus &. Sohn, I., Tuchlauben 22.
Lichtschale und Kristallglas; J. &, L. Lobmeyr, I., Kärntner Straße 26.
Silber: Wolko Gartenberg, VIII., Trautsohngasse 6.
Vorhänge: Josef Atzger, I., Sonnenfelsgasse 3.
Glühkörper: „Elin“-A. G., I., Volksgartenstraße 1—5.
Elektrische Lichtanlage: Karl Beischer, IX., Mosergasse 4.
Tischwäsche: Kamiila Weiner, II., Untere Donaustraße 35.
Spiegel: Vereinigte Spiegelfabriken und Glasschleifereien Ullwer &. Bednar,
Herb &, Schwab Nachf., XVI., Maroltingergasse 54.
6*
RAUM6 -GARTENRAUM
Zwei Fauteuils, mit braunem Seidenrips bezogen, ausgeführt von Josef Kerbel,
I., Nibelungengasse 13.
Ein Lager, mit gelber Seide bezogen, ausgeführt von Josef Kerbel, I., Nibelungen -
gasse 13.
Ein Stuhl mit Armstütze und fixer Polsterung, mit bedrucktem Leinen bezogen, und
ein Sessel, Mahagoni, gepolstert, mit rotem Saffianleder bezogen, ausgeführt von
Wolf Einhorn, II., Untere Augartenstraße 5.
Lampe; J. A. Talos, Metallwarenfabrik, XII., Dörfelstraße 6—8.
Lampenschirm: Rudolf Lerchenfelder, IV., Wiedner Hauptstraße 39.
Tischlerarbeiten: Adolf Litschel’s Wwe., V., Ramperstorffergasse 39.
Fußbodenbelag: Blum-Haas-Linoleumfabrik-A. G., VI., Mariahilfer Straße 35.
Deckenbeleuchtung: Carl Zeiss' Optische Werkstätten, IX., Ferstelgasse 1.
Metallschalen; Karl Hagenauer, VII., Siebensterngasse 46.
Glasservice; E. Bakalowits’ Söhne, I., Spiegelgasse 3.
RAUM? - ZIMMER DES HERRN
FRANZOS &.CO., VII., Westbahnstraße 9.
Posamenterie: Ferdinand Bauer, VII., Zieglergasse 43.
Beleuchtungskörper: Lusterfabrik Arnold und Hugo Pragan, VI., Windmühlgasse 24.
Heizkörper: Johannes Haag A. G., Maschinen- und Röhrenfabrik, VII., Neustiftgasse 98.
Elektrische Wanduhr: Bouz &. Söhne, XII., Meidlinger Hauptstraße 39.
RAUMS ZIMMER DER DAME
PHILIPP BAR BASC H, VIII., Albertgasse 34.
Posamenterie: Ferdinand Bauer, VII., Zieglergasse 34; Karl Peters Söhne, VI., Maria -
hilfer Straße 91; Julius Neher, VII., Kaiserstraße 28.
Posamenterievorhang im Kreis; Material D. Salus &. Sohn, I., Tuchlauben 22; aus -
geführt von der Kunstgewerbeschule.
Beleuchtung: J.&, L. Lobmeyr, I., Kärntner Straße 26.
Sternampel: Rudolf Lerchenfelder, IV., Wiedner Hauptstraße 39.
Bettwäsche: Emma Langhans, III., Petrusgasse 2.
Bettzeug: Johann Schaible, IV., Wiedner Hauptstraße 40/42.
Silber: Walko Gartenberg, VIII., Trautsohngasse 6.
Bett, Pende und Toilettetischleuchter: Rudolf Lerchenfelder, IV., Wiedner Haupt -
straße 39.
Tüllvorhänge: M. Faber &, Co., I., Eßlinggasse 5.
Nachthemd und Schlafrock: Emma Langhans, III., Petrusgasse 2.
Elektrische Lichtanlage: Karl Beischer, IX., Mosergasse 4.
Glühkörper: „Elin“-A.G., I., Volksgartenstraße 1-5.
Spiegel: Vereinigte Spiegelfabriken und Glasschleifereien Ullwer &. Bednar,
Herb &, Schwab Nachf., XVI., Maroltingergasse 54.
RAU M 9 - GYM NAS l U M
„SEMPERIT“ ÖSTERR.-AMERIK. GUMMIWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
I., Helferstorferstraße 13.
Posamenterie: Josef Dolemeschnig, VII., Hermanngasse 11; Adalbert Härtel, VII., Ler -
chenfelder Straße 67; Mathias Puxbaum Söhne, VII., Bandgasse 28; Seidner &. Mahler,
VII., Neubaugasse 12.
Posamententeppich: Wiener Kunstgewerbeschule.
Plantschbecken: Brüder Schwadron, I., Franz-Josefs-Kai 3.
Spiegel und Glas: Vereinigte Spiegelfabriken und Glasschleifereien Ullwer &. Bednar,
Herb &. Schwab Nachf., XVI., Maroltingergasse 54.
Spiegelfassung: Kunstgewerbliche Metallwerkstätte Karl Hagenauer, VII., Siebenstern -
gasse 46.
Liegestühle: Thonet-Mundus-A.G., III., Heumarkt 10.
Lichtanlage: „Elin“-A. G., I., Volksgartenstraße 1—5.
Elektrische Installation: Karl Beischer, IX., Mosergasse 4.
Lichtglasleiste: J. &, L. Lobmeyr, I., Kärntner Straße 26.
Turngeräte: J. Plaschkowitz, III., Baumgasse 13.
Trikots und Bademäntel: Ludwig Zwieback & Bruder, I., Kärntner Straße 11.
RAU M 1 0
Bettdecken: Johann Schaible, Bettwarenerzeuger, Bettfederngeschäft und Tapezierer,
IV., Wiedner Hauptstraße 40/42.
RAUM 11 ■ KOLLEKTIVAUSSTELLUNG
DER GENOSSENSCHAFT DER WÄSCHEWAREN -
ERZEUGER UND STICKER IN WIEN
ABTEILUNG A:
Kollektivausstellung der Mitglieder der Genossenschaft der Wäschewarenerzeuger,
Sticker und der ihr zugewiesenen Gewerbe in Wien.
Josef Atzker, I., Sonnenfelsgasse 3. Vorhänge, die gebraucht werden,eventuell Decken.
Leopold Benesch, VIII., Langegasse 76. Wäschemodelle aus Seide. Taillierte Kom -
binationen und Nachthemden.
Gustav Hostnig, VII., Lindengasse 56. Stickereien aller Art.
Else Huber, I., Adlergasse 7. Taschen, Polster, Decken.
Irma Immendorf, I., Opernring 7. 3 Nachthemden, 3 Kombinationen, Bettdecke,
Schlafröcke.
Anna Klampfer, V., Margaretengürtel 14-24. 4 Stück Bridge-Tischdecken, eventuell
Polster, u. zw.: 2 Stück auf ecru Tussoir, 2 Stück Tuchdecken.
Ida Kruh, VII., Neustiftgasse 107. Handgewebte Teppiche.
Anna Kuda, XV., Akkonplatz 1. 7 Bilder gestickt, 3 Schlafröcke aus Seide, 1 Hemd -
hose aus Seide.
Fritzi Laden, VIII., Feldgasse 10. Nachthemden und Hemdhosen aus Seide.
Emma Langhans, III., Petrusgasse2.1 Linonbett, hellblau, bestehend aus: 1 Polster,
1 Leintuch, 1 Kappe, 1 Rolle aus Seide, 1 Volantgarnierung aus Seide, 1 Nachthemd
(Lavable, hellblau), 1 modernes Seidenkissen (Handstickerei, Federnfüllung).
Oskar Maier, II., Taborstraße 28. 2 Hemdhosen.
Moritz Münz, I., Wollzeile 17. 1 Garnitur Hemd und Hose, 1 Nachthemd, 1 Rockkom -
bination, 1 Hosenkombination, 8 Nachthemden und Kombinationen, alles in Cröpe
lavable; 2 Pyjama (eventuell 1 Bett aus Leinen).
Thilde Ornstein, VI., Stumpergasse47, II. Stiege/2.1 Bett, bestehend aus: 1 Decken -
kappe, 1 Polster, 1 Kaprice, 1 Nachthemd.
Hans Schachner & Co., VII., Richtergasse 5. Stickereien moderner Richtung.
Hedwig Sperling, IX., Porzellangasse19/5. Einige Spitzendecken aus spitzenähnlichen
Stoffen.
Ludwig Steininger, I., Annagasse 6. Kombination, Nachthemden und Jäckchen,
Stores, Bettdecken.
Anna Storfer, III., Baumgasse 32. Bluse in Wollspitze.
Marianne Walzel, I., Makartgasse 3. 9 Seidentücher.
Kamilla Weiner, II., Untere Donaustraße 35/19. Tüllapplikation-Deckchen.
ABTEILUNG B:
Fünf gestickte Bilder. Entwurf; Kunstgewerbeschule. Ausführung: Maria Kuda, XV.,
Akkonplatz 1. Rahmen: Max Welz, VII., Schottenfeldgasse 45.
Ein gesticktes Bild. Entwurf: Kunstgewerbeschule. Ausführung; Bundesfachschule
für Frauengewerbe, VI., Mollardgasse 87.
Gestickte Kissen und Decken. Entwurf: Kunstgewerbeschule. Ausführung: Bundes -
fachschule für Frauengewerbe, VI., Mollardgasse 87.
Damenkopfschmuck für den Fasching aus Posamenten. Entwurf: Kunstgewerbe -
schule. Ausführung: Textilwerkstätte, Kunstgewerbeschule und Firma Rudolf Maurer,
VII., Bandgasse 21. Köpfe: modelliert in der Keramikwerkstätte, Kunstgewerbeschule.
Eine gestickte Decke. Entwurf: Kunstgewerbeschule. Ausführung: Bundesfachschule
für Frauengewerbe, VI., Mollardgasse 87.
ABTEILUNG C;
Galanteriewaren; A. Förster, Niederlage der Ledergalanterie- und Luxuswarenfabrik,
I., Kohlmarkt 5.
ABTEILUNG D:
Ledertaschen; Erasmus Atlas, VII., Kirchengasse 43.
Modeschmuck nach Wolko Gartenberg, VIII., Trautsohngasse 6, ausgeführt von
Franz Kriwanetz, XVI., Gablenzgasse 64, und Josef Weil, I., Seitzergasse 6.
VERBAND ÖSTERR. SCHIRMFABRIKANTEN UND ERZEUGER, WIEN, I.
S. Fried jun., I., Stallburggasse 4.
Wilhelm Flesch’s Sohn, V., Schönbrunner Straße 80.
S. Fröschel & Co., VI., Mariahilfer Straße 55.
Richard Huber, IV., Favoritenstraße 50.
C. Machalla Nachf., I., Rotenturmstraße 31.
Rumpler, Oser &. Co., I., Rudolfsplatz 4.
Pauline Schloßberg, I., Kärntner Ring 12.
R. J. Wospiel, IV., Phorusgasse 16.
RAUM 12 - KOLLEKTIVAUSSTELLUNG
DER MITGLIEDER DER INNUNG DER TAPEZIERER
UND BETTWARENERZEUGER IN WIEN
Franz DietI, VI., Wallgasse 35. Ein Patent-Schlaffauteuil, gepolstert, mit bedrucktem
Leinen bezogen. Ein Schlafkanadier aus Nußholz, mit verchromten Stäben, auf -
gelegten Polstern, mit braunrotem Schafwollstoff bezogen.
GustavEgertJIl., Landstraßer Hauptstraße84. Ein Kanapee, gepolstert, mit bedrucktem
Leinen bezogen. Zwei Fauteuils, gepolstert, mit bedrucktem Leinen bezogen.
Wolf Einhorn, II., Untere Augartenstraße 5. Ein Fauteuil aus Mahagoni, mit rotem
Saffianleder bezogen. Ein Fauteuil mit Armstützen aus Nußholz, fix gepolstert, mit
bedrucktem Leinen bezogen. Ein Klubfauteuil, gepolstert, mit abnehmbarem Sitz -
polster, mit braunem Jute-Seidenstoff bezogen. Ein Teetisch mit Doppelplatte aus
Nußholz gewichst.
Viktor Golob, XIV., Diefenbachgasse 30. Ein Schwimmer, gepolstert, mit orange
Struks bezogen. Ein Ohrenfauteuil, mit braunem und rotem Rips bezogen, Sitz mit
abnehmbarem Epeda-Polster.
Johann Grohsmann, II., Praterstraße 26. Ein englischer Fauteuil, Sitz fix gepolstert,
mit rotbraunem Baumwollstoff bezogen. Zwei Halbfauteuils, mit weiß-drap Chenille -
stoff bezogen. Zwei Sessel, mit Saffianleder in drei Farben bezogen.
Josef Hönigsberg, XIII., Altgasse 13. Ein Fauteuil mit Armstützen aus Nußholz, fix
gepolstert, mit braunrotem Rips bezogen. Ein Fauteuil, gepolstert, mit abnehmbarem
Sitz, Polster mit dunkelbraunem Noppenstoff bezogen.
Friedrich Hofmann, III., Neulinggasse 16. Ein Fauteuil, gepolstert, mit Armstützen,
mit graubraunem Noppenstoff bezogen.
Max Hoffmann, XIX., Budinskygasse 28. Ein Fauteuil, gepolstert, mit rotem Baumwoll-
Kunstseidenstoff bezogen.
Karl Holub, XV., Hütteldorfer Straße 1. Ein Ohrenfauteuil, Sitz mit doppelter Federung,
mit grünem Chenillestoff bezogen.
Otto Holub, XV., Holochergasse 34. Ein Schwimmer, fix gepolstert, mit braunrotem
Baumwollstoff bezogen. Ein Fauteuil mit Armstützen aus Nußholz, mit aufgelegtem
Sitzpolster, mit Epeda-Einlage und separatem Lehnpolster, mit meliertem Baumwoll -
stoff bezogen. Ein Fauteuil, rund gepolstert, mit abnehmbarem Sitzpolster, mit braun -
rotem Baumwollstoff bezogen.
Anton Heinrich Kambach, III., Landstraßer Hauptstraße 51. Ein Ohrenfauteuil, fix
gepolstert, mit braun-weißem Wollnoppenstoff bezogen.
Alfred Lechner, VIII., Pfeilgasse 26. Ein Fauteuil, kaukasische Nußfurniere, Sitz und
Lehne mit separatem Daunenpolster, Sitzpolster kupferdraper Handwebestoff, Lehne
Diphtindrap.
Anton Lustig, XV., Haslingergasse 62. Ein Sofa mit Wendesitz und abklappbaren
Seitenteilen, fix gepolstert, mit havannabraunem, karriertem Halbwollstoff bezogen.
Friedrich Meyr, XVIII., Währinger Straße 97. Ein Fauteuil, fix gepolstert, mit blau -
meliertem Kunstseiden-Baumwollstoff bezogen.
Leopold Oser, III., Dapontegasse 5. Ein Fauteuil aus Nußholz, fix gepolstert, roter
Wollstoff. Ein Fauteuil aus Nußholz, fix gepolstert, blauer Wollstoff. Ein großer
Fauteuil mit Daunenkissen, roter Wollstoff.
Julius Wallishauser, XXL, Wagramer Straße 97. Ein Fauteuil, gepolstert, mit silber -
grauem Kunstseidenrips bezogen.
M. Faber &, Co., I., Eßlinggasse 5. Vorhänge.
Paula Guggitz, I., Friedrichstraße 6. Handgewebte Streifenteppiche.
„Ikru“, VII., Neustiftgasse 107. Handgewebter Teppich.
Möbel- und Dekorationsstoffe: Karl Giani jun., Fabrik für Möbel- und Dekorationsstoffe,
VII., Neubaugasse 12—14.
Beleuchtungskörper: Arnold &. Hugo Pragan, VI., Windmühlgasse 24.
R A U M 13
An den ausgestellten Posamenten und Lampenschirmen haben nachfolgende Mit -
glieder der GENOSSENSCHAFT DER POSAMENTIERER, GOLD-, SILBER- UND
PERLENSTICKER, BANDMACHER UND DER ZUGETEILTEN VERWANDTEN
GEWERBE IN WIEN mitgearbeitet (Modellentwürfe und Arbeiten der Werkstätte
für Mode und Textilarbeiten der Kunstgewerbeschule):
Ferdinand Bauer, VII., Zieglergasse 43.
Anna Buschina-Spriegl, V., Bräuhausgasse 67.
Josef Delemeschnig, VII., Hermanngasse 11.
Josef Feiler, VII., Kaiserstraße 54.
Anton Fiedlesberger, XVIII., Gentzgasse 127.
Adalbert Härtel, VII., Lerchenfelder Straße 67.
Hermine HIawatsch-Fuchs, V., Siebenbrunnengasse 64.
Max Horner, VII., Neustiftgasse 83.
Marie Therese Klein, XIII., Faistauergasse 58.
Karl Langsam & Co., VII., Kirchengasse 41.
Rudolf Lerchenfelder, IV., Wiedner Hauptstraße 39.
M. Maurer, VII., Kandlgasse 20.
Rudolf Maurer, VII., Bandgasse 21.
Karoline Müller, XIII., Penzinger Straße 86.
6*
Julius Neher, VII., Kaiserstraße 28.
Marie Neuhardt, VIII., Piaristengasse 26.
Carl Peter's Söhne, VI., Mariahilfer Straße 91.
Mathilde Ponger, VIII., Lerchenfelder Straße 156.
Mathias Puxbaum & Söhne, VII., Bandgasse 28.
Adalbert Resch's Söhne, VII., Andreasgasse 9.
Karl Rinke, VII., Mondscheingasse 4.
D. Salus & Sohn, VII., Westbahnstraße 9.
Else Marie Schmidt, V., Hartmanngasse 13.
Seidner & Mahler, VII., Neubaugasse 12.
Viktor Strasky, XIX, Obkirchergasse 16.
Agnes Timper, VI., Hirschengasse 20.
Ninetta Wandruschka, XIX., Pokornygasse 1.
Moriz Weidner, VII., Bandgasse 6.
Ernst Weiss, VII., Kandlgasse 25.
Johann Fiedler, VII., Bandgasse 9.
Sigmund Lendvay, VII., Lindengasse 52.
Ed. Meinhardt’s Erben, VII., Seidengasse 27.
Carl Sieder, VII., Zieglergasse 43.
C. H. Zang & Co., VIII., Stadtbahn-Viadukt 29.
Beleuchtungskörper; Arnold &, Hugo Pragan, VI., Windmühlgasse 24.
GRUPPE DER HANDSCHUHERZEUGER
Otto Langkammer, Handschuherzeuger, IV., Favoritenstraße 18. Ein Paar Modell-
Handschuhe.
Ch. Awart, Handschuhfabrik, V., Schönbrunner Straße 58. Zwei Paar Modell-Hand -
schuhe.
Franz Zoglmann, Handschuhfabrik, VII., Lindengasse 57. Einige Paare Modell-Hand -
schuhe.
GESCHICHTLICHE ABTEILUNG IM 1. STOCKWERK
WIENER RÄUME UND P O LST E R M Ö B E L AU S DER EMPIRE-
UND BIEDERMEIERZEIT IN ENTWÜRFEN DANHAUSERS
Die Danhausersche „k. k. priv. Fabrik für Möbel- und Bildhauerwaren“ wurde 1804
von dem Bildhauer Josef Danhauser, dem Vater des berühmten Malers, gegründet.
Die Fabrik befand sich im ehemaligen Palais Karolyi auf der Wieden. Danhauser war
die Ausstattung des Palastes des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen übertragen,
er arbeitete für dessen Erben, Erzherzog Karl, richtete die Weilburg in Baden und zahl -
reiche Wiener Aristokraten- und Patrizierhäuser ein. Nach des Vaters Danhauser
Tod (1829) führte seine Witwe den Betrieb weiter, unterstützt von dem ältesten Sohn,
dem Maler Josef, der zahlreiche Entwürfe für die Fabrik schuf. Das Unternehmen
wurde Ende der Dreißigerjahre aufgelöst.
Die ausgestellten Entwürfe sind Teile der Danhauserschen Entwurfsammlung aus
dem Besitz des Museums für Kunst und Industrie.
MIT SACHLEISTUNGEN HABEN DlE AUSSTELLUNG
GEFÖRDERT:
Karl Beischer, IX., Mosergasse 4. Elektrische Lichtanlage.
Bertold Berger, Elektrische Installation, VIII., Albertgasse 36. Installation.
„Elin“-A. G., I., Volksgartenstraße 1—5. Glühkörper.
M. Faber & Co., I., Eßlinggasse 5. Vorhänge.
Johannes Haag A. G., VII., Neustiftgasse 98. Heizkörper.
Karl Hagenauer, VII., Siebensterngasse 46. Metallarbeiten.
Adolf Litschel’s Wwe., V., Ramperstorffergasse 39. Bautischlerarbeiten.
J. & L. Lobmayr, I., Kärntner Straße 26. Leuchtvase.
Marmorindustrie Hirschl & Roth, XII., Dörfelstraße 9. Kamlnverkleidung.
Rudolf Nejedio, Tapezierer und Dekorateur, V., Reinprechtsdorferstraße 29. Tape -
ziererarbeiten.
österreichische Linoleum-Fabrik Brunn, Linoleum A.G. Blum-Haas, VI., Mariahilfer
Straße 331. Linoleum.
Arnold & Hugo Pragan, VI., Windmühlgasse 24. Beleuchtungskörper.
Josef Ranicis Witwe & Sohn, VIII., Lerchenfelder Straße 8. Glaserarbeiten.
Brüder Schwadron, I., Franz-Josefs-Kai 3. Plantschbecken.
J. A. Täios, XII., Dörfelstraße 6—8. Beleuchtungskörper.
Vereinigte Spiegelfabriken und Glasschleifereien Ullwer& Bednar, Herb & Schwab,
XVI., Maroltingergasse 54. Spiegel.
Max Welz, VII., Schottenfeldgasse 45. Spiegelrahmen.
Carl Zeiss, G.m.b.H., Optische Werkstätte, IX., Ferstelgasse 1. Zeiss’ Ikon- und Zeiss’
Spiegellicht.
L. Zwieback & Bruder, I., Kärntner Straße 11. Bademantel.
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KLISCHEES VON DER KUNSTANSTALT A. KRAMPOLEK, WIEN IV
DRUCK: CHRISTOPH REISSER’S SÖHNE
WIEN V