Nr. 6. Neubauten und Concurrenzen. Seite 43. ziegeln zwischen Traversen einer solchen Iramdecke o gegenüber wesentlich billiger zu stehen kommt, die Decken allein miteinander verglichen, ohne Rücksicht auf die Ersparniss an Mauerwerk. lieber die Behandlung und Verzierung von Holz- waaren gibt L. C. Andes in der »Zeitschrift für Drechsler, Elfenbeingraveure und Holzbildhauer« einige Ausführungen. Um farbige Verzierungen auf Holz herzustellen, behandelt man die Holzplatten mit Salzsäure und macht dadurch die Oberfläche des Holzes porös. Hierauf werden mit einer gravirten Platte und mit starker Pressung die Figuren eingepresst und dann mittelst Bimsstein die ganze Platte glatt abgeschliffen. Wird die Holzfläche darauf mit einer Farblösung überzogen, so entsteht eine schöne Zeichnung, weil die gepressten dichteren Stellen weniger von der Farbe aufnehmen und infolge dessen einen lichteren Ton derselben Farbe zeigen, als die nicht gepressten Stellen. Zur Conservirung lackirter und gebeizter Holzwaaren empfiehlt sich folgendes Verfahren: Die aus 3 Th. Pottasche, 1 Th. calc. Weinstein und 24 Th. Wasser bereitete, ausserdem noch mit 48 Th. Wasser verdünnte Lauge wird gleichmässig ausgebreitet, um die Entstehung von Flecken zu verhindern; nach 3 bis 4 Minuten langer Einwirkung hat die Lauge den Schmutz aufgelöst und wird nun mit Wasser sorgfältig abgewaschen. Auch em pfiehlt es sich, lackirte Gegenstände mit Baumöl zu säubern. Man streut auf das aufgestrichene Baumöl Mehl, Puder oder weisses präparirtes Hirschhorn und reibt das Baumöl mit einem zarten Tuche wieder ab. Hiedurch werden nicht nur Flecken und Staub entfernt, sondern auch der Glanz der Möbel wieder hergestellt. Zur Herstellung schwarzer, mattglänzender Politur flächen eignet sich folgendes Verfahren: Man hobelt und putzt die Fläche glatt und sauber ab, beizt erst mit einer starken Abkochung von Brasilienholzspänen und, nach dem dieser Anstrich halb trocken ist, mit holzessigsaurem Eisen nach, lässt nun die erfolgte schwarze Färbung gut trocken werden und schleift dann die aufgestiegenen Polen sorgfältig glatt. Zeigen sich durch das Schleifen helle Stellen, so beizt man dieselben abermals schwarz. Nach dem letzten Schliffe mit Bimsstein und Oel wird die Fläche mit heller Schellackpolitur, in welcher Anilinschwarz aufgelöst ist, polirt, oder man löst in dem zum Abpoliren nöthigen Alkohol das Anilinschwarz auf und färbt aul diese Weise durch Abpoliren nach. Ist die polirte Fläche trocken geworden, so schleift man dieselbe mit gebranntem Bimsstein und Wasser mittelst eines Stückes Hutfilz ab, entfernt die Schleifmasse vollständig und gibt der Fläche den matten Glanz, indem man mit Wachssalbe abreibt. Eiserne amerikanische Häuser. In dem Haupt- weschäftsviertel von New-York, welches bekanntlich auf der nur 300 bis 400 in breiten Insel Manhatan liegt, wird der Grund und Boden stellenweise mit 7000 bis 10.000 Dollars das Quadratmeter bezahlt. Was man bei den verhältniss- mässig schmalen Baustellen nicht an Bodenfläche besitzt, sucht man in der Höhe auszunützen. Von diesem unver frorenen »Ausnützen« hat man in Europa gar keinen rechten Begriff. Der neueste dieser Himmels- oder Wolken kratzer, das »Irvins Syndicatsgebäude«, wird eine Höhe von 115 in und mindestens 33 Geschosse über einander erhalten. 500 ganz gleich grosse Fenster »verzieren« die Front. Das Gerippe solcher Häuserthürme besteht natürlich ganz aus Eisen. Das Steinmaterial in den Umfassungs wänden dient nur zum Abschluss, hat also so gut wie keinen Druck aufzunehmen. Bei der Vertheilung des Druckes wird so verfahren, dass eine Säulengruppe das erste bis vierte, eine zweite das vierte bis achte, eine dritte das achte bis dreizehnte Geschoss zu tragen hat. Die Betriebskosten eines solchen Gebäudes sind natürlich umso grösser, je höher es ist. Das »nur 10 Geschoss« hohe Auditoriumgebäude in Chicago, welches ausser den Geschäftsräumen einen Gasthof und ein Theater enthält, erfordert 75.000 Dollars jährliche Betriebskosten. Die 11 vorhandenen Dampfkessel verbrauchen im Sommer 30 bis 35 t Kohlen. Im Winter erhöht sich diese Ziffer, wenn die Heizung in Betrieb ist, auf 50 t. Das Gebäude hat 13 Personenaufzüge. Installirt sind 40 km Gas- und Wasserleitungsröhren, sowie 370 km elektrischer Leitungen. Wohl erheben Bürger und Feuerwehr gegen solche Ausnützung des Baugrundes Einspruch; aber im Lande der sogenannten Freiheit hat eben Jedermann das unbe strittene Recht, seinen Nachbar und alle Welt so sehr zu belästigen, wie er nur immer kann, selbst auf die Gefahr hin, dass die Menschen in Zukunft nur in tiefen, lichtlosen Schluchten wandeln. „Eisenzeituvg. WETTBEWERBS-NACHRICHTEN. Ausgeschriebene Behufs Erlangung von Skizzen für den Neubau der städtischen achtclassigen Mädchenschule und desPfarrhofes bei St. Jakob in Laibach wird eine öffentliche Concurrenz ausgeschrieben, und es werden für die zwei besten Projecte zwei Preise bestimmt, und zwar: I. Preis mit 1000 Kronen, II. Preis mit 600 Kronen. Die Concurrenzskizzen, welche Grundrisse aller Stockwerke, Fagaden und Schnitte zu enthalten haben und im Massstabe 1:200 nach dem diesfalls bestehenden Bau programme zu verfassen sein werden, sind bis 1. August 1897. 12 Uhr Mittags, beim Magistrat der Landeshauptstadt Laibach zu überreichen. Die prämiirten Projecte gehen in das unbeschränkte Eigenthum des Stadtmagistrates über, und behält sich dieser einen eventuellen Ankauf weiterer Concurrenzprojecte vor. Für die Be- urtheilung der eingelaufenen Concurrenzarbeiten sind die Vorschriften bei Preisbewerbungen, angenommen in der Geschäftsversammlung des österr. Ingenieur- und Architektenvereines vom 27. April 1889, massgebend, und werden die Mitglieder der eingesetzten Jury vom Stadtmagistrate noch vor Ablauf des Concurrenztermines veröffentlicht werden Das Bauprogramm und die einschlägigen Behelfe sind beim Stadtmagistrate Laibach erhältlich. Diese Gebäude sollen an Stelle des gewesenen Redoutengebäudes errichtet werden, und die An ordnung ist derart zu treffen, dass jedes einzelne Gebäude getrennt ausgeführt werden kann, jedoch in der Gesammtcomposition sich der auf demselben Platze befindlichen St. Jakobs-Kirche würdig anschhesst und dem letzteren eine entsprechend harmonische Wirkung verleiht. Der zur Verfügung stehende Bauplatz hat drei Gassenfronten und es sollen auf demselben eine achtclassige städtische Mädchenschule und eine dreiclassige Bürgerschule, sowie das Pfarrgebaude untergebraclit werden. Das Schulgebäude soll im Ganzen 13 Lehrzimmer für je 50 bis 70 Schülerinnen enthalten, ferner einen Zeichensaal, einen Saal für den Gesangsunterricht und einen Turnsaal, ferner sind 8 Zimmer (Directionskanzlei, Conferenzzimmer, Lehrmittelsammlung Wettbewerbe. etc.) erforderlich. Alle diese Räume sollen im Parterre und in zwei oberen Geschossen untergebracht werden; bei der Grundrisslösung ist darauf Bedacht zu nehmen, dass ein entsprechend grosser Hof raum als Erholungsort für die Schülerinnen während der Unterrichts- pausen angeordnet wird. . .. , Im Pfarrgebaude sollen sich die Kanzlei für das Pfarramt, sowie die Wohnräume für den Pfarrer im ersten Stock befinden, letztere bestehend aus einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einem Sitzungszimmer, einem Tafelzimmer für 30 Personen und einem Anrichtezimmer. Die dazugehörige Küche und Nebenräume befinden sich im Parterre, woselbst auch die Messnerwohnung (zwei Zimmer, Küche etc.) und ein Zimmer für einen ledigen Messner untergebracht werden sollen. Im zweiten Stock sind Wohnungen für drei Coopera- toren, sowie eine gemeinschaftliche Küche für dieselben und die entsprechenden Nebenräume anzuordnen. Sollten sich bei der Durch bildung des Grundrisses Schwierigkeiten in der Raumaustbeilung ergeben, so können Restringirungen bezüglich des für den Pfarrhof entwickelten Programmes vorgenommen werden, damit den An forderungen für die Mädchenschule, im vollen Umfange Rechnung getragen wird. Doch dürfen diese Einschränkungen nicht zu Un gunsten der Cooperatorenwohnungen geschehen. Behufs Erlangung von Skizzen Für den Neubau eines städtischen Feuerwehr-Centraldépöts in Laibach wird eine öffentliche Concurrenz ausgeschrieben, und es werden für die zwei besten Projecte zwei Preise bestimmt, und zwar: I. Preis mit 800 Kronen, II. Preis mit 600 Kronen. Die Concurrenzskizzen, welche Grundrisse aller Stockwerke, Fagaden und Schnitte zu enthalten haben und im Massstabe 1:200 nach dem diesfalls bestehenden Bauprogramme zu verfassen sein werden, sind bis 1. August 1897, 12 Uhr Mittags, beim Magistrate der Landes hauptstadt Laibach zu überreichen. Die prämiirten Projecte gehen in das unbeschränkte Eigenthum des Stadtmagistrates über, und behält sich dieser einen eventuellen Ankauf weiterer Concurrenzprojecte vor. 6*