Seite 72. Neubauten und Concurrenzen. Nr. 9 wurfes oder nach postfreier Rücksendung der Unterlagen, falls die selbe innerhalb vier Wochen erfolgt, zurückerstattet. Einreichungs termin 30. November 1897, Abends 6 Uhr. Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für ein neues Stadt theater in Bern. Der Verwaltungsrath der Actiengesellschaft Berner Stadttheater eröffnet eine Preisbewerbung unter schweizerischen und in der Schweiz ansässigen Architekten zur Gewinnung von Planskizzen für ein neues Stadttheater. Die Bedingungen, das Bau- Entschiedene Sparcassengebäude in Podèbrad. Die Jury hat zugesprochen: den I. Preis^ dem Prpjecte mit dem Motto: »In arte voluptas« Autor Architekt Kepka in Prag, den II. Preis dem Projecte mit dem Motto • »Jirik«, Autoren Architekten 0. Bém und Hub. Gessner in Wien; den HI* Preis dem Projecte mit der Bezeichnung: »Rother Kreis» Ver fasser Architekt Rudolf Krizinecky und Johann Ilradek in Prag’ Dem Projecte mit dem Motto: »Kolébko Jifiko bttd vlasti ozdobon« und dem Projecte mit der Bezeichnung: »Drei Kreuzchen« wurde be- lobende Anerkennung zu Theil. In dem Wettbewerbe für den Neubau einer Landes-Irrenanstalt bei Triest ist nach Mittheilung von Triester Zeitungen in der Sitzunv des Stadtrathes vom 12. d. M. beschlossen worden, die im Ausschreiben ausgesetzten zwei Preise nicht zu vergeben, die Preissumme vielmehr in gleichen Beträgen an drei Bewerber, und zwar an den Baurath Pevehng in Eberswalde, an die Architekten Gonstious. Movin Und Paul de Cardonnel in Paris, sowie an die Herren Professoren Mazoziana, Bratdolti und Ingenieur Conetli in Triest zu vertheilen. Der Ausführtings- programm und Situationspläne können vom Secretär F. Zeerleder, AdvoCat, Christoffelplatz 9, bezogen werden. Für die Prämiirung der besten Lösungen sind dem aus den Herren Prof. Bluntschli in Zürich, Aichitekt Gos in Genf, Architekt Fischet' in Basel, Maschinendirector Lautenschläger in München und Architekt Stet Her in Bern bestehenden Preisgerichte 6000 Frcs. zur Verfügung gestellt. Die Concurrenz- arbeiten sind bis spätestens den IS. N o vemb er 1897 dem städtischen Bauamt in Bern einzusenden. Wettbewerbe. entwarf soll auf Grundlage der Arbeiten der genannten Herren und unter Benützung dreier weiterer Entwürfe aufgestellt werden. Quellentempel in Giesshübl Sauerbrunn. Architekt Karl Haybäck in Wien wurde mit der Ausarbeitung des Projectes für den Quellen tempel in Giesshübl Sauerbrunn betraut, und wurden ihm zu diesem Behufe die drei prämiirten. respective angekauften Pläne der Archi tekten Schreier nnd Lindner, Pecha und Dick zur Verfügung gestellt. Villa für den Regimentscommandeur in Neumünster, Durch Beschluss des Preisgerichtes wurden folgende Auszeichnungen er- theilt: 1. Preis (400 Mk.J Architekt Ernst Hinsch, Hamburg; 2. Preis (230 Mk.) Architekt Franz Brantzky, Köln; 3. Preis (130 Mk.) Architekten Barthel und Spelter, Wiesbaden. Entwürfe zu einem Diemenschuppen. Bei diesem von dem Direc- torium der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft in Berlin ausge schriebenen Wettbewerb erhielt den ersten Preis \rc\\rte\i\.Max Schröater (Berlin), den zweiten Preis Architekt A. Schubert (Höxter a. W.) ; an gekauft wurde das Project des Zimmermeisters Kisse (Güstebiese). TAFEL-ERKLÄRUNGEN. Sieger hervor. Nachdem aber die Ausführung seines Entwurfes wegen zu grosser Abmes sungen die präliminirten Baukosten wesentlich überschritten hätte, musste er denselben zwei mal umarbeiten, bis er jene Form erlangte, welche wir in mehreren Bildern theilweise nach Aufnahmen nach der Natur (durch den Wiener Verleger Bruno Reiffenstehi) ver öffentlichen. Die Bausumme war mit nur 550.000 Mark bestimmt, jedoch Platz für 3000 Kirchenbesucher zu schaffen. Unter solchen Umständen musste die Kirche in einfachen und billigen Formen erbaut werden. Hiezu eignen sich als Muster besonders die rheinisch - romanischen Basiliken und fand .SWö'/ herrliche Vorbilder in Worms, ßpeyer, Köln und Laach. Mit unge mein feinem Verständ- niss hat es Seidl ver standen, die Formen dieses Styls so zu ver- wèrthen, dass er ein selbständiges, einheit liches Werk, genau den localen Bedürfnissen Tafel 54. Neues Justizgebäude in Buda pest, erbaut vom Architekten Prof. Hausz- mann. Wir bringen von diesem monumentalen Bau, welcher zu den allervornehmsten Zierden des so herrlich aufgeblühten Budapest gehört, in der vorliegenden Nummer nur eine Ge- sammtansicht des Aeusseren und behalten uns vor, auf dieses grossartige Bauwerk in einer der nächsten Nummern näher einzugehen. Tafel 55—58. Neue katholische Stadt pfarrkirche St. Anna in München, erbaut vom Architekten Ga briel Seidl. Nachdem durch freiwillige Bei träge und solche des Staates Bayern und der Stadt München ein ent sprechender Baufond zum Baue dieser Kirche angesammelt worden war, wurden im Jahre 1885 die Münchener Architekten eingeladen, sich an einem Wett bewerb zur Beschaffung eines Projectes für diesen Kirchenbau zu betheiligen. Aus dieser Concurrenz ging Archi tekt Gabriel Seidl als r Querschnitt. entsprechend, aus ihnen geschaffen hat. Die Details gehen wohl zur Genüge aus den Abbildungen hervor. Da es nothwendig war, einen kleinen Wasserlauf unter der Baustelle durchzuführen, musste die Kirche auf einem L5 m über dem umgebenden Terrain angeschütteten Plateau errichtet werden, was die Gesammtwirkung wesentlich hebt Zur malerischen Wirkung des Aeusseren trägt auch das Materiale der Fagaden bei, welche aus geputzten Backsteinen mit Gliederungen aus Muschelkalkstein hergestellt sind. » Tafel 59. Portale alter Wiener Häuser. Portal des Palais Liechtenstein. Dieses reizende Portal bildet den seitlichen Eingang des fürstl. Liechtenstein sehen Majoratshauses am Minoritenplatz und zeigt die schönen Formen einfach barocker Kunst, wie dieselben von Meister Martinelli, dem Erbauer des Palais, gehanclhabt wurden. Portal eines Patricierhauses am Hof. Noch einfacher, sich mehr an die strengen italienischen Formen anlehnend, ist dieses Portal höchst bedeutsam duich das schmiedeiserne Balkongitter, welches in Zeichnun 0- und Ausführung wohl zu den besten Arbeiten der Epoche der Barocke gezählt werden kann. Herausgeber und \erleger: MORITZ PERLES. Verantwortlicher Redacteur: Architekt EMIL BRESSLER. 1