DAS KUNSTGEWERBE. S2 Der Plafond läfst feine Balken fehen, über welche von oben her eine Dielen decke gelegt ift. Oben an den Wänden hängt ringsum bunt glafirtes Faience- gefchirr in ungarifcher Art. Alles Holzgeräth, Betten, Gefchirrkaften, Bänke find farbig und bunt mit Blumen bemalt, fodafs das Ganze einen ziemlich luftigen Eindruck macht. Noch eigenthiimlicher, wenigftens vom architektonifchen Gefichtspunkt, erfcheint das croatifche Haus aus der Gegend von Karlftadt in Croatien. Es ift ein Modell für viele und fomit nicht das croatifche oder gar flavifche Mutter haus. Es giebt verfchiedene und fehr verfchiedene andere flavifche Hausmodelle. In Silber gefafstes Halsband, von Bellezza in Turin. Indeffen iß es intereffant in feiner Anlage, obwohl klein in den Dimenfionen. .Es iß nicht wie das Szeklerhaus nur ein Erdgefchofs, fondern einßöckig und die Wohnräume liegen im oberen Stock. Das Blockhausfyßem, in welchem es ge baut, iß daffelbe wie bei dem Schweizer Chalet: nicht Balken, fondern etwa drei zöllige Bohlen liegen mit den Schmalfeiten über einander. Das Erdgefchofs enthält die Kiicße und die Vorrathsräume. In der Mitte führt eine Stiege in den obern Stock und mündet in eine fchmale Flur, welche mit Lichtöffnungen zu beiden Seiten, den oberen Raum in zwei gleiche Hälften theilt. Diefe Flur hat nach vorn ßatt der Fenßer eine breite Oeffnung mit einer Brüßung, die ganz mit Blumen befetzt iß, fodafs der Anblick, wenn man die Stiege herauf kommt, ein ebenfo eigenthümlicher wie anmuthiger iß. Zur Linken liegt das Wohnzimmer, ausgeßattet mit bunt bemalten Bettßätten und kofferartigen Kaßen, mit bemalten hölzernen Feldflafchen und anderem Gefchirr, mit den Coßümen aus farbigem Leder und endlich mit den roth und fchwarz in Querßreifenmußer gewebten Handtüchern und Decken, die wir zahlreich in der nationalen Ausßellung Ungarns erblicken. Wie das Geidlerhaus, fo hat fich auch das Bauernhaus der fi ebenbürg er Sachfen von den Einflüßen feiner nichtdeutfchen Umgebung nicht ganz frei er-