22G finden; mit Hilfe der mechanischen Theorien der Wärme und anderer physikalischer Erscheinungen wird der Maschinenbauer den grössten Nutzeffect erzielen; die Gesetze der Schönheit und der Festigkeit befolgend, wird der Baukundige Werke schaffen, die nicht nur ihrem Materiale, sondern auch ihrem Geiste nach den Jahrhunderten trotzen. So wird jede Fachschule das Beste leisten, indem sie dem von Prechtl einst vertretenen Grundsätze treu bleibt, die Praxis auf die Theorie zu stützen. Prof. Dr. Edm. Reitlinger. Nautische Schulen. Als in der Mitte des verflossenen Jahrhunderts für die öster reichischen Erbländer das Bedürfhiss fühlbar wurde, mit dem Oriente in directen Seeverkehr zu treten und mit dem Decrete Kaisers Carl VI. (Wien 2. Juni 1717) und jenem der Kaiserin Maria Theresia (Wien 29. November 1749) auch die Schranken gefallen waren, welche die Entwicklung der Schifffahrt gehemmt hatten, gab es für die Erreichung des Zweckes weder geeignete Fahrzeuge noch zu deren Führung befähigte Capitäne. Schiffe für die grosse Küsten fahrt und lange Fahrt konnten zwar aus der Fremde, namentlich aus den Werften der benachbarten Republik bezogen werden, allein die Führer derselben mussten Angehörige des eigenen Landes sein. Damit sich an der Küste des österreichischen Staatengebietes Seefahrer heranbilden und insbesondere entsprechende theoretische Kenntnisse erwerben konnten, gründete im Jahre 1754 die erhabene Kaiserin eine Schule für Mathematik und theoretisch - praktische Nautik in Triest. Der Unterricht wurde den Jesuiten der Stadt anvertraut und umfasste in zwei Jahrgängen die elementare Mathe matik, ebene und sphärische Trigonometrie, die Navigation mit Com- pass und Logg und die Grundzüge der Geographie.