-*K 4 ist, und das Museum daher die vollste Ursache hat, allen Mitgliedern in Dankbarkeit verbunden zu bleiben. Die Thätigkeit des Museums war in den ersten Jahren eine doppelte, eine nach innen und eine nach aussen gerichtete. Nach innen handelte es sich darum, die Gegenstände zu beschreiben, zu katalogisiren, zu erläutern, insbesondere aber auch mit den verhältnissmässig geringen Mitteln Kunstgegenstände anzu kaufen, welche in nicht ferner Zeit genügend wären, das Leihsystem überflüssig zu machen und der Anstalt ein Kunsteigenthum zu schaffen, geeignet als Bei spiel für sämmtliche Zweige des Kunstgewerbes, sowie als Muster für Studium und Nachbildung. Nach aussen hin sollten Publicum und Industrie gleicherweise gewonnen und für die Intentionen des Museums und das Verständniss der alten Gegenstände empfänglich gemacht werden. Dies geschah nicht blos durch den Anblick der Gegenstände selber, sondern auch durch Vorlesungen und Aufsätze, sodann durch literarisch-artistische Publicationen, durch galvanoplastische Nach bildungen, durch verkäufliche Photographien, durch Gründung einer Monatschrift: »Mittheilungen des k. k. Oesterreichischen Museums«, sowie endlich durch eine Gipsgiesserei, welche die plastischen Muster vervielfältigte und dadurch alsbald, als man Zeichenschulen und Fachschulen zu gründen begann, von ausserordent licher Bedeutung werden sollte. Nach kurzer Zeit aber erkannte man, dass alle diese Anstalten nicht genügten, das Ziel zu erreichen, obwohl Popularität und Wirksamkeit des Instituts rasche Fortschritte machten. Es stellte sich die Erfüllung zweier Bedürfnisse als ganz nothwendig heraus. Das war erstens ein eigenes, in der Situation günstiges und in den Räumlichkeiten ausreichendes Gebäude, und zweitens eine Schule, welche der Industrie im Sinne des Museums die Künstler bilde. Das bisherige provisorische Gebäude des Ballhauses zeigte sich in jeder Beziehung der weiteren Entwicklung als ein Hinderniss. Gewisse Gegenstände, wie Möbel, konnten aus Mangel an Raum gar nicht aufgestellt werden; ebenso wenig zeigte sich Platz für die Ausstellung moderner Kunstindustrie—Gegenstände, grössere angekaufte Gipsabgüsse mussten in ein Depot wandern, wo sie der Auferstehung warteten; grössere Specialausstellungen von Kunstarbeiten, wie man sie im Plane hatte, konnten gar nicht versucht werden; für die Donnerstag- Vorlesungen mussten jedesmal zwei Zimmer ausgeräumt werden, und auch diese reichten dem Besuche nicht aus.