i6 !«• Aufgabe den Freunden des Museums Nachricht von unserer Anstalt zu geben, erweiterte sich aber, ohne es eigentlich zu beabsichtigen, zu einer Kunstzeitschrift allgemeinen Inhalts, behielt jedoch räumlich ihre bescheidenen Grenzen. Obwohl ihr Abonnentenkreis sich meist auf die Fachgenossen beschränkte, darf ihr Ein fluss deshalb nicht unterschätzt werden, weil ihre Lehren gerade durch diese sich weiter verbreiteten und praktische Anwendung fanden. Bald redete man von den »Principien des Museums«. Unmittelbare Wirkung in die Ferne und auf die Menge hatten zahlreiche Aufsätze in den Zeitungen, welche sich gerne den damals noch neuen Ideen des Museums zur Verfügung stellten. Man sah sich aber bald genöthigt, über diese Art der literarischen Thätig- keit hinauszugehen zu artistischen Publicationen, zumal es sich als nothwendig erwies, der Industrie Vorbilder zu schaffen. Es kamen in jenen ersten Jahren des stetigen Wechsels so manche Kunstgegenstände in das Museum und verliessen dasselbe wieder, ohne eine bleibende Wirkung geübt zu haben. Man musste trachten, sie wenigstens im Bilde festzuhalten und sie im Bilde dem Publicum und der Industrie zugänglich zu machen. Mit den erweiterten, immer tiefer in Art und Geschichte der Kunstindustrie eindringenden Studien, von denen man früher nichts gewusst hatte, regte sich der Wunsch der Mittheilung, der Nutzbarmachung dieser Studien. Es kam dann endlich das ausgesprochene Be- dürfniss der immer zahlreicher gegründeten Fachschulen, zu dessen Befriedigung mit literarisch-artistischen Publicationen beide Ministerien, das des Unterrichts wie das des Handels, bereitwilligst moralische und materielle Unterstützung liehen. Die so entstandenen grösseren und kleineren Werke und Schriften, welche direct vom Museum ausgingen, blieben theils im Verlage dieser Anstalt, theils wurden sie buchhändlerischem Verlage übergeben, was um der grösseren Verbreitung willen gewiss das Vortheilhaftere war und ist. Die Schriften, welche indirect durch die Bestrebungen des Museums und seiner Gelehrten und Künstler geschaffen wurden, d. h. diejenigen, welche unabhängig und selbständig als Erscheinungen des Buchhandels an das Licht traten, sind fast noch zahlreicher und im Umfang bedeu tender als die, welche vom Museum direct herausgegeben wurden. Beide zusammen bildeten bereits eine kleine Bibliothek, als sie in vollständiger Zusammenstellung dem Kronprinzenpaar als Hochzeitsgeschenk des Museums übergeben wurden. Die ersten literarisch-artistischen Publicationen, welche aus dem Museum hervorgingen, hatten zur Ursache ihrer Entstehung das erwähnte Bestreben, die