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anfangs doppelter Art, solche des Donnerstags, welche ihren Gegenstand meistens
in einer einzigen Vorlesung behandelten, und ganze Cyclen, welche eine Reihe
von Abenden erforderten. Den Inhalt dieser letzteren bildeten gewöhnlich Gegen
stände, z. B. chemischer, physiologischer oder archäologischer Art, welche den
Zwecken des Museums ferner lagen. Auch sie wurden mit der Zeit aufgegeben.
Dagegen haben sich die Donnerstag-Vorlesungen mit gleicher Anziehungskraft
behauptet, was viel sagen will, denn damals, als sie vor 25 Jahren begonnen
wurden, waren sie fast die einzigen öffentlichen Vorlesungen, während heute im
Laufe des Winters täglich ein halbes Dutzend stattfinden und den Vorlesungen
des Museums Concurrenz bieten.
Auch die Donnerstag-Vorlesungen hielten sich nicht streng an die Ziele
und Zwecke des Museums. Es war die Aufgabe, das Publicum überhaupt den
Dingen der Kunst zu gewinnen, und so verbreiteten sich die Vorlesungen über
alle Gebiete der Kunst und der Kunstgeschichte. Gelegentlich streiften sie dann
auch hinüber in das Gebiet der Industrie, der Chemie und der National-Oekonomie,
behandelten auch wohl die Frage des geistigen Eigenthums, des Muster- und
Markenschutzes. Ausser den Angehörigen des Museums wurden die Vorleser
unter den Vertretern der betreffenden Wissenschaften gesucht. Ohne die Absicht
zu haben vollständig zu sein, nennen wir von den Beamten des Museums den
Director Eitelberger und den Vicedirector Falke, die Custoden Bücher, Lipp-
mann, Ilg, Wickhoff, Folnesics, die Professoren der Kunstgewerbeschule Macht
und Hauser, von aussen die Professoren Tschermak, Hlasiwetz, Glaser, Bauer,
Thausing, Lützow, Conze, Benndorf, S. Exner und W. F. Exner, Ludwig,
F. X. Neumann-Spallart und Wilhelm Neumann, Karabacek, Mühlbacher, sodann
Graf Gundacker Wurmbrand, Dr. Linke, die Architekten Schmidt, Ferstel, Hansen,
Auer und Franz Neumann, in jüngster Zeit die Doctoren Riegl, Masner und
Leisching, Professor Zschokke, Vicedirector Schäffer u. A.
Dem gesprochenen Worte ging in gleicher Absicht mit der Wirkung in
weitere, ja in die weitesten Kreise das geschriebene und gedruckte zur Seite.
Es ging im Laufe der Jahre aus dem österreichischen Museum eine Literatur
für das Kunstgewerbe hervor, welche unendliche Anregung geschaffen, in
vielen Ländern als Vorbild und Muster gedient und über die ganze Culturwelt
Verbreitung gefunden hat. Anfangs war es nur die Monatschrift der »Mit
theilungen«, von welcher bereits die Rede gewesen ist. Sie hatte zunächst die