XXII Aussehen, besonders reich sind die Pokalformen ausge bildet. Dem Glasschneider bleibt meist nur ein verhältnis mäßig kleines Bildfeld für seine Arbeit übrig, er muß mit anderen Ziertechniken in Konkurrenz treten. Zu den geschicktesten Glasschneidern der Dreißigerjahre gehört Dominik Bimann (1800—1851), der viel in Franzensbad gearbeitet hat. Sein Leben und seine Werke hat Pazaurek eingehend behandelt h Die Ausstellung zeigt von ihm ein sehr feines, signiertes Frauenporträt (Nr. 54o)- Aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren stammen größere und kleinere Jagdpokale und solche mit Kaiserporträts und zeit genössischen Darstellungen. Viele dieser Arbeiten gehen nach alten Zettelvermerken auf M. A. B i e n e r t in Windisch- Kamnitz zurück, der jedoch, wie Pazaurek festgestellt hat, nicht Künstler, sondern einer jener bedeutenden Handels herren war, welche die böhmische Glasindustrie in stolzer Zahl aufzuweisen hat. Dagegen lernen wir in E. Grill witz er einen Grazer Glasschleifer und Glasschneider kennen. Im Schnitt der nordböhmischen Überfanggläser gibt es noch manche hervorragende Leistung. Pfohl in Steinschönau zeichnete sich in den Vierzigerjahren durch eine kameenartige Behandlung des Überfangschnittes aus. In den Fünfzigerjahren tat sich der Glasschneider A. Böhm hervor, von dem zwei signierte hohe Pokale zur Schau gestellt sind. Von den mit Schliff und Kuglerei gezierten Bieder meier-Servicen bringt die Veranstaltung mancherlei * Gustav E. P a z a u r c k. Dominik Bimann. Der erste Glas schneider der Biedermeierzeit. Kunst und Kunsthandwerk XXIV (1921), p. 221 f.