XXIV hier auf alle Farbenspielarten näher eingehen. Nur das Urangrün («Annagelb», auch «Annagrün») sei noch hervor- • gehoben, weil es eine gute Vertretung gefunden hat, ferner die Violettfärbung mittels Braunstein oder Mangan. Selten ist die Gelbfärbung in der Masse. Sie geschieht durch Chlorsilber oder Antimon. Die Ausstellung bringt opake hellgelbe Bernsteingläser und einen SchlilTbecher von wundervoller goldtopasartiger Farbe (Nr. 695). Der Cber- fang'* besteht in einer dünnen Schichte farbigen Glases, w'elche auf der Außen- oder Innenseite eines Gefäßes auf gelegt und verschmolzen ist. Er kann auf Kristallglas, aber auch auf farbigem Glas verwendet werden. Der Kupfer- rubinüberfang findet sich, in Verbindung mit Kugelung, bei Schnittgläsern häufig. So enthält denn auch die Aus stellung eine schöne Reihe von Jagd- und sonstigen Bechern dieser Art aus Nordböhmen. Bereits 1827 hat die Hütte von Neuwelt den Kupferrubinüberfang hergestellt {Nr. 723). Der rosafarbige Cberfang wird durch helles Goldrubin erreicht, der blaue durch Kobalt. Es gibt ferner w'eißen, Bein- oder Zinnemail-Cberfang, braunen, schwarzen, violetten und grünen. Seit den späteren Dreißigerjahren führte man auch doppelten Überfang aus. Die Flasche Nr. 753 unserer Ausstellung zeigt, daß auch hierbei sehr gute Wirkungen erzielt werden konnten. Die Farbenätze brachte das Silbergelb und Kupferrot hervor. Die letztere Farbe geht auf Fr. Egermann (Blottendorf-IIaida) zurück. Sie gelang ' Über die Technik desÜberfang.s orientiert Heinrich Strehb- low, «Der Schmuck des Glases», Leipzig 1920, p. 40. Das kleine Buch gibt auch über verschiedene sonstige technische Ausdrücke Aufklärung.