XXVIII schlossen ist. Was die Vierziger- und Fünfzigerjahre an Neuem hinzutun, bezieht sich vorwiegend auf die Färbung des Glases, auf eine episodenhafte Aufnahme des zweiten Rokoko in die Ornamentik und auf Auswertung des Zinn- email-Überfangs, den man mit bunten Blumen und Figuren bemalt. Die gewisse Unsicherheit des Stilgefühls, die sich in der Biedermeierzeit bemerkbar macht — es mischen sich in den Schmuckgedanken Antikisierendes, Gotisierendes, Chinoiserien und Naturalistisches,, mitunter selbst auf ein und demselben Objekt, reine Louis XVI.-Motive er halten sich und Neues erwächst einzig aus der gesteigerten Technik heraus — diese Unsicherheit hat mannigfache Ur sachen, denen noch im Einzelnen nachgegangen werden muß. Eine solche mag, abgesehen von der scharfen Arbeitsteilung, in der ausgedehnten Produktion für eine breite soziale Schicht und für den Weltmarlrt ^ gelegen sein, der immer neue, nicht bodenständig wmrzelnde Ge danken verlangt, eine weitere in dem Überwiegen des technischen Könnens gegenüber dem künstlerischen. Kein Virtuosentum hat damals dieses Mißverhältnis ausgeglichen. Zum Schluß dieser Einleitung erübrigt es dem Verfasser noch, Direktor Pazaurek (Stuttgart) und Professor Schmidt (Frankfurt a/M.) für wertvolle Hinweise während der Katalog arbeit freundlichsten Dank zu sagen. Dr. HERMANN TRENKWALD. ‘ Über die weitverzweigten Beziehungen der böhmi.schen Glas industrie orientieren: Dr. Edmund Schebek, Böhmens Glasindustrie und Glashandel, Prag I878, und L. Lobmeyr, Die Glasindustrie, Stuttgart 1874.