20 geometrische Flächenmusterung hin abschließenden Quadrate geometrische oder streng pflanzliche Ornamentierung, als sollte hier das Ende der Tier darstellungen besonders gekennzeichnet und zugleich ein Übergang zu den strenger gemusterten Flächen geschaffen werden. Wir müssen uns also wo mit dem Gedanken abfinden, daß wir den Chormantel heute nicht nur m der Hauptsache und in der ursprünglichen Ausdehnung vor uns haben, sondern daß die Verschiedenheit der Dekoration auch schon von Anfang an vor handen und beabsichtigt war; doch wollen wir aus dieser Tatsache einst weilen noch keine Folgerungen ziehen. Ob unser Pluviale ursprünglich ein Caputium hatte, ist heute wohl schwer zu entscheiden- war aber eines vorhanden, so kann es wohl nur ganz klein geweseris^im etwa wie bei dem reichfigurierten Pluviale Nikolaus Piceno oder bei dem Pluviale in Hildesheim, das sich heute im South Ken- sineton Museum befindet. Ein größeres Caputium hatte die reiche Figure Stickerei in der Mitte des oberen Rückenteils gedeckt. Wir sehen hier ein großes Rund von vier kleineren Runden umgeben und mit geometrischer Füllung dazwischen. In der Mitte ist die Madonna mi dem Kinde thronend zwischen zwei hoch emporwachsenden Lilienstammen dargestellt; in den kleineren Kreisen finden wir die vier, auch inschnftlich g kennzeichneten Evangelistensymbole; die zwei oberen sind allerdings nu mehr^^t“eVorhanden, sonst durch das erwähnte Flickwerk ersetzt. Die Umschriften um die Hauptdarstellung (Abbildung auf Seite 15) ^utet. + CELI MATRONA • CHVNEGVNDIS • SVSCIPE • DONA • CASVLA • QVCAPPA- PL ACEAT • TIBI • CELICA • MATER. (Herrin des Himmels, nimrn an die Geschenke der Kunegunde; die Casel mit der Cappa möge D!r ÄTÄ im Kreise selbst sind vielfach «riorem p-egangen- doch tritt die Vorzeichnung so klar hervor, daß man über Mo find Bewegung nicht im unklaren sein kann, ja die kunstgeschichtliche Be- “rachrnng hat fn mancher Hinsicht durch die Aufdeckung der Vorzeichnung vielleicht 8 gewonnen. In den Gewandteilen unten sind übrigens noch d Stichlücken der verlorenen geometrischen Füllungen zu erkennen. Außer- ordenttSt überraschend is, das Motiv der säugenden Madonna; immerhin stehtes auch im Mittelalter nicht ohne Parallele da. Wir verweisen hier nur auf die berühmte „Madonna von Aquileja“, die Prälat Professor Heinrich Swoboda in dem - Grafen Lanckorohski "erausgegebener, monumen- talen Werke „Der Dom von Aquileja“ (Wien 1906, Seite 120 .) g bildet und eingehender besprochen hat; es findet sich daselbst auch T iteratur über die Frage der „säugenden Madonna“ zusammenge . “ben h er nur einige Worte Swobodas hervor; „Im Malerbuche vom Berge Athos kommt . . . L .mi, Milch nährende, als Titel, aber “**£*»£ graphischer Gegenstand vor, der in der byzantinischen Kunst bisher nu dem Relief der Pariser Nationalbibliothek . .. nachgewiesen wurde. Jung byzamhtische Bilder gleichen Inhalts finden sich im Museo cnstiano des