n Kiyohiro (tätig etwa 1730—1760) und Kiyomitsu (1735—1785), der Sohn des Kiyonobu II,, schufen alle solche Drucke in Rosa-Grün. Überraschend ist die Fülle von künstlerischen Kombinationen aus Schwarz-Rosa-Grün-Weiß. Oft wird ein farbiger Reichtum entfaltet, der dem des späteren Buntdruckes kaum nachsteht. Die Größe und dramatische Wucht der ersten Torii-Meister weicht freilich immer mehr einer geschmeidigen Eleganz, und die Muster der Kostüme beanspruchen immer mehr Aufmerksamkeit. Erfunden haben aber die Torii den Zweifarbendruck nicht. Dieses Verdienst schrieb man einem älteren Meister, dem Okumura Masanobu zu, der wahrschein lich von 1686 bis 1764 lebte; auch über seine Lebensdaten finden sich die widersprechendsten Angaben. Wahrscheinlich gebührt es dem Holzschneider Kinroku oder dem Kamimura Kichiuemon, dem Chef des Verlagshauses Emiya. Masanobu ist einer der bemerkenswertesten und vielseitigsten Meister des Holzschnittes. 1702 oder 1703 erschien sein erstes illustriertes Buch, und erst nach vierzig Jahren ging er zum Farbdruck über. Eine ganze Reihe anderer wichtiger Erfindungen werden ihm, ob zu Recht ist nicht immer gesichert, zugeschrieben, so das Lackschwarz, das Triptychon, bei dem sich drei künstlerisch selbständige Blätter zu einer höheren Einheit zusammenfügen, und das Langbild, jenes seltsame Format, bei dem die Höhe das Fünf- bis Sechsfache der Breite beträgt. Sein Schaffen umfaßt die Buchillustration, das Schauspieler- und das Kurtisanenbild, die Landschaft und manches andere. Gelegentlich weicht er vom graphisch-linearen Stil ab und schafft Bilder, die an Tuschemalereien erinnern. Knapp vor der Einführung des Bunt druckes stirbt er. Er war der einzige Holzschnittmeister, der auch sein eigener Verleger war. Sein Sohn Okumura Toshinobu, der gleich zeitig mit ihm tätig war aber früher starb, schuf ausgezeichnete Schauspielerbildnisse, die meist noch handkoloriert sind. Aber neben den jüngeren Meistern der Torii-Sippe und den beiden Okumura muß noch ein Meister genannt werden, Nishimura Shigenaga (1697 ? bis 1756), nicht nur, weil er selbst ein ausgezeichneter Künstler war, sondern vor allem als Lehrer des Ishikawa Toyonobu (1711—1785) und des Suzuki Harunobu. Das Werk des ersten ist nur eine weitere Bereicherung des bisher gewohnten Bildes, Harunobu hingegen ist eine jener großen Persönlichkeiten, durch die etwas ganz Neues in den Ablauf einer Entwicklung eingeführt wird. Harunobus Geburts jahr ist wahrscheinlich 1725, sicher ist aber, daß er 1770 starb. Seine frühen Drucke sind selten, wer seinen Namen nennt, verbindet damit sogleich die Vorstellung von Holzschnitten, die er nach 1765 schuf. In diesem Jahr, in dem man das 900. Jubiläum des Sugawara Michizane feierte, der ein ebenso berühmter Staatsmann wie Maler und Kalligraph war und zur Schutzgottheit der Schönschreibkunst erhoben worden war, hatten sich in Edo Klubs gebildet, deren Mitglieder teils Literaten, teils vermutlich Maler selbst waren, die sich kostbare Kalender blätter drucken ließen, sie sammelten und gegenseitig austauschten. In jenen Kreisen entsprang der Gedanke des Vielfarbendruckes, Kiyohiro Tafel 6 Kiyomitsu Tafel 7 O. Masanobu Tafel 8 T oshinobii Tafel 9 Harunobu Tafel 10, 11, 14 a