1^1 Stammwerk Kufstein und Hütte Schneegattern nungen war die Folge. Schon im Übernahmsjahr 1957 wurden die Riedelgläser auf der Frankfurter Messe aus gezeichnet. Im Jahre 1958 erhielt die Kufsteiner Hütte auf der Weltausstellung in Brüssel einen Grand Prix, und in den folgenden Jahren gelang es, einen Preis nach dem anderen zu erringen, zuletzt im Jahre 1970 zum zweitenmal den Premio Internazionale Vicenza. Diese weltweiten Erfolge zogen schließlich eine stete Kapazitätserweiterung nach sich. Im Jahre 1967 errichtete man in Mezzolombardo/Trient das Riedelwerk II ,,Cristalleria Claus Josef Riedel" und im Jahre 1969 in Schneegattern/ Oberösterreich, einem alten Produktionszentrum für Glas, das Riedelwerk III. Die gegenwärtige Ausstellung zeigt vor allem die Erzeugnisse aus den letzten Jahren, darunter eine stattliche Reihe von preisgekrönten Entwürfen. Alle Exponate lassen erkennen, daß in den Riedel'schen Hütten junge künstlerische Kräfte am Werke sind, die diesem uralten Werkstoff immer neue und zeitnahe Formen abzugewinnen wissen. Alle diese Erzeugnisse be kunden einen Glasstil, bei dem die Funktion und die makel lose Qualität des Materials zu bestmöglicher Wirkung gebracht sind. Daneben aber zeigen verschiedene Ge brauchs- und Zierformen, daß man auch auf diesen Gebieten neue Wege der Gestaltung beschreitet und zu ausge zeichneten Lösungen gekommen ist. Den Aufschwung und die allgemeine Anerkennung ver danken die Riedelwerke nicht dem Zufall. In den bisher abgelaufenen 14 Jahren waren es vor allem die Fähigkeiten der Riedels, Disziplin. Tatkraft und Phantasie, sowie eine harte und systematische Ent wicklungsarbeit auf allen Gebieten des Glashütten betriebes, die den Bestand und die Weiterentfaltung garan tierten. Nur auf diese Weise konnte sich dieses öster reichische Unternehmen gegen die übermächtige internatio nale Konkurrenz durchsetzen und den Ruf, ein altes Glas land zu sein, für Tirol wieder zurückgewinnen. WILHELM MRAZEK