— 107 — lohnende Blicke auf sich ziehen. Für unseren Stand punkt aber, wgs die künstlerische Seite der Industrie betrifft, finden wir so gut wie gar nichts Bemerkens- werthes. Da wir die Photographien, deren Ausstellung uns übrigens sehr beachtenswerth erscheint, die Litho graphien und andere Vervielfältigungskünste nicht in den Bereich unserer Besprechung hereinziehen, so haben wir von Gutem gar nichts zu erwähnen, als ein paar wohlgelungene Fussteppiche in orientalischem Stil von Bigelow in Clinton, Massachusetts. Ein paar ornamen- tirte Albumdecken, ein Waffenschrank mit Hirschhorn und allerlei kleinen Schnitzereien belegt, die Verzierun gen der zahlreichen Musikinstrumente, das alles ist ohne Bedeutung und Originalität. Eine Reihe von Wand- und Standuhren, die sich mit nichts weiter zu schmücken verstehen, als mit lithographischen Frauen bildern , zeigen den Kunstgeschmack noch auf einer sehr niederen Stufe. Ebenso sind die Lackornamenta- tionen der Nähmaschinen ohne alle Bedeutung. Und damit sind wir eigentlich schon fertig, wenn wir nicht etwa noch der Arbeit der Nähmaschinen selbst geden ken wollen, des Kleiderbesatzes und der zierlich feinen Benähungen höchst eleganter Damenschuhe, womit wir sicherlich auf ein ziemlich tiefes Gebiet der Kunst industrie herabsteigen. Wir sehen keine Goldschmieds arbeiten, keinen Schmuck, keine kostbaren Möbel, keine Bronzen u. s. w. Und doch hat Amerika eine grosse, erfindungs reiche und neuerungssüchtige Industrie, und das Land hat Reichthum genug, um sich den Luxus jeder Art