59 Verarbeitung einer goldhaltigen Koh-Platinmenge im Werthe von 26 Millionen Francs! Dieselbe Firma brachte ein 4728 Gram, schweres Stück gediegenes Platin, dann eine Legirung von Platin und Iridium, welche zur Herstellung von Zündlöchern für schwere Geschütze und zu Normal-Maassen und Normal-Gewichten ver arbeitet wird. Schwefelsäure-Production und Soda-Industrie sind Begriffe, die sich bisher gegenseitig ergänzten. — Ohne Schwefelsäure keine Soda, deren Eohmaterial im Chlor - Natrium, dem Stein- und Seesalze gegeben ist, und ohne dem fast unermesslichen Verbrauch von Soda natürlich auch kein Aufschwung in der Schwefelsäure-Production. — Bisher begründete sich die Soda- Industrie auf dem historisch berühmten Leblanc’sehen Processe, in welchem das Chlor-Natrium zuerst in Natrium-Sulphat um gewandelt wird, um sodann aus diesem Natrium-Sulphid und Soda abzuleiten. Die Zahl der Vorschläge und Versuche, unmittelbar aus Kochsalz Soda herzustellen, ist bereits seit geraumer Zeit zum Gegenstände einer voluminösen Literatur geworden, doch keiner der Versuche war bisher über die Grenzen wissenschaft licher Laboratorien hinausgekommen. — Die Ausstellung der belgischen Firma Solvay & Comp, in Couiilet bei Charieroi brachte nun, als hervorragendstes Object der ganzen chemischen Section, Proben einer durchgeführten Soda - Fabrication nach der von Schlösing vorgeschlagenen Methode, mittelst welcher das Chlor- Natrium unmittelbar durch Einwirkung des Ammoniak - Bicar- bonates in Soda umgewandelt wird. Zwar hatten schon 1838 Hemmiug, Dyar, Gray und Harrison ein Patent auf das genannte Verfahren genommen, und in den letzten Jahren hatte auch der schottische Paraffin-Fabrikant James Young die Apparate bereits so weit verbessert, dass die bisher erheblichen Verluste von Ammoniak auf ein Minimum reduoirt wurden; aber die belgische Firma Solvay hat zuerst das Verdienst, den iangbekannten theo retischen Proeess in der Gross-Industrie praktisch durchgeführt zu haben, da die genannte Fabrik täglich bei 14.000 Kii. un-