11 mann, Seitz, Tappeiner, Raimayer, Steger und die Ciseleure Mayer und Schwarz. Ein Künstler von feiner Begabung ist der Bildhauer Johann Benk, ein Zögling der Wiener Akademie, der sich später im Atelier Hähnel’s weiter ausgebildet und. dort seine Richtung erhalten hat. Die von ihm ausgestellte kleine Gruppe, Maria mit Christus und Johannes, lässt in der Bronzeausführung die Wirkung des Originales nicht zur Geltung kommen, dagegen befindet sich in dem X. Saale eine Zeichnung von Benk, Entwurf für eine Fruchtschale »Wein, Liebe und Gesang«, die in der Anordnung wie in der Durchführung mit zu dem Besten gehört, was auf der Aus stellung sich vorfindet, und wohl verdiente zur Ausführung gebracht zu werden. In Verbindung mit Kunsttischlerei sind noch einige plastische Ar beiten von Josef Leimer und A. Heinz in Wien und Josef Unters- b erg er in Gmunden zu erwähnen, von denen die des letzteren ein bes seres Streben, die beiden ersteren eine nicht gewöhnliche Gewandtheit in der Holzplastik zeigen. Eine gleiche Anerkennung verdienen die Holz reliefs von Laubheimer. Wie es bezeichnend ist, dass trotz der enorm zahlreichen Aufgaben, die seit dem Beginne der Stadterweiterung Wiens der grossen figuralen Plastik zugefallen sind, bei dem Mangel an Schule und an Verständniss bei Bestellung von plastischen W'erken, es doch zu keiner recht gedeih lichen Entfaltung der Plastik Wiens hat kommen können, ebenso charak teristisch ist es, dass auch auf der Musealausstellung kein einziges plasti sches Kunstwerk kirchlicher Art von Bedeutung zur Ausstellung gekommen ist, während wir doch auf dem Gebiete der Stickerei und Weberei für kirchliche Zwecke ganz ausgezeichnete Arbeiten vorfinden. W’ieviel es bei solchen Dingen auf die richtige Leitung und einen verständnisvollen Willen ankömmt, das sieht man an der glänzenden ornamentalen Plastik, welche im Innern des Neubaues des Museums zur Aufführung gekommen ist. Beklagenswerth bleibt es jedenfalls, dass der grossen Plastik so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass sie unter diesen Umständen auf der Musealausstellung nicht zur Geltung kommen konnte, ist begreiflich. * Eine in gewisser Beziehung exceptionelle Stellung nehmen die pla stischen Arbeiten ein, welche durch den verdienstvollen Herrn Purger aus dem Grödnerthale eingeschickt wurden, insbesondere ein grosses Crucifix und eine fast lebensgrosse heilige Maria. Es ist bekannt, dass seit längerer Zeit schon im Grödnerthale die Holzschnitzkunst als eine Haus industrie betrieben wird und dass sämmtliche Bewohner dieses Thaies, männlichen und weiblichen Geschlechtes, sich von Kindesbeinen an mit Holzschnitzeln, Bemalen und Vergolden von Figuren beschäftigen. Diese Figuren auf der Ausstellung bilden den Höhepunkt der Kunst im Gröd nerthale. Von den Statuen angefangen, die für Dorfkirchen bestimmt