2? die schöne Arbeit verdienen würde, weil ihre Contouren und inneren Linien bei dem niedern Relief selbstverständlich nur durch die in Folge der Er hebung entstehenden Schatten bemerkbar werden können, diese sehr leich ten Schatten aber durch die grossen tiefdunkeln Massen des schwarzen Kastens ringsum ganz verdrängt und erdrückt werden. Man sieht nur weisse Flecken im schwarzen Rahmen. Wie die eben besprochenen Arbeiten die Renaissance in bester Art repräsentiren, wahrhaft erfreuliche Erscheinungen im heutigen Kunstge werbe, so Überrascht ein anderes Werk dieser Technik durch schönes Ver ständnis der Gothik. Es ist ein wenige Zoll hohes Täfelchen, in seichtem Relief gearbeitet, der thronende Christus, von E. Pendl in Wien. Das flache Relief ist so meisterlich behandelt, dass alle seine Schönheiten, wel che von dem Masshalten in der Mache abhängen, zur klaren Geltung kommen. Auf dem beschränkten Raum weniger Quadratzoll ist soviel Reiz in der Detailbehandlung, so verständige Raumeintheilung und so ruhige Führung der Zeichnung zu schauen, dass das kleine Bildchen immer und immer wieder anzieht. Es schwebt die keusche, anspruchslose Schönheit der alten Kunstgebilde über ihm, deren Styl mit Liebe darin aufgenommen erscheint. Mit Ausnahme des etwas nazarenischen Christuskopfes athmet das Ganze den Geist einer Federzeichnung des i5. Jahrhunderts. Wir reihen hieran einige Worte über den Versuch einer Beinätzung mit Farbe ausgefüllt, an den Seitenflächen eines Kästchens von R. Sagmeister, eine Arbeit, die recht gefällig aussieht, Nachahmung und Weiterausbildung verdienen würde. Der alten Zeit war das Verfahren nicht unbekannt, daher der Künstler mit hug seine Zeichnung im Styl der deutschen Renaissance entworfen hat und Ornamente der Kleinmeister, auch die Sirenen vom Sebaldusgrabe zu Motiven erwählte. — Die ganze, hier besprochene Gruppe bietet lauter treffliche Früchte, erwachsen aus trefflichem, alten Samenkorne. Möchten sie gleichfalls wieder in diesem Geiste neue Keime und neue Früchte hervorrufen. I- VII. Rahmen für Bilder und Spiegel. (Aus dem Atelier Schmidt & Sugg. - Pichler. - Mächazka. Bühlmayer. - Aus dem Atelier Schönthaler. — Laubheimer. — Heinz. — Ulrich & Comp. — Völkl. — Trinkl. — Storck, Lobmeyr, Hanusch. — Kölbl & Threm. — Hauser, Spannbauer etc.) Es ist in diesen Blättern (Nr. 64 und 66) bereits so Treffendes über die Grenzen, welche bei dem Entwurf und bei der Anfeitigung von Rahmen einzuhalten sind, gesagt, dass uns kaum übrig bleibt, die vor liegende Abtheilung des Ausstellungsberichtes durch einige allgemeine Worte einzuleiten. Nur möge gestattet sein, darauf hinzuweisen, dass gleichwohl in jenen eingehenden Aufsätzen das Bild und der dasselbe um- schliessende Rahmen durchweg als Zimmerschmuck gedacht ist und die