3o an Thronumrahmungen, Baldachinen, Thronstühlen u. dgl. an den Bil dern Holbein’s und der niederländischen Schulen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Fr. Pichler, Vergolder und Medailleur in Wien, hat einen vergol deten, flach gehaltenen Rahmen nicht geschmacklos mit bunt aufgemaltem Thier- und Blumenwerk verziert, dagegen nimmt sich ein grösserer von ovaler Form mit einer dicken, dunkelgrünen Verbrämung, welche an die modernen sog. »schottischen« Muster erinnert, nicht sehr erquicklich aus. Bildhauer Machazka hat zwar recht gewöhnlich überladene vergoldete Rahmen von starkem Relief und jähem Profil ausgestellt, daneben aber auch mehrere flach gehaltene, an denen die Wirkung des Goldes durch Schwarz gebrochen und gute Ornamentik angebracht ist. Dieselbe Wir kung ist an einem ovalen, reichgezierten Rahmen, vom Vergolder C. Bühl mayer in Wien, beabsichtigt, dessen spiegelnde, glatte Theile ein matt gehaltener Streifen mit schwarzen Ornamenten unterbricht. In der Ab theilung des Ateliers Schönthaler finden wir hauptsächlich schwarze Rahmen von schlichter Profilirung, zuweilen in einfachen Mustern ein gelegt, ferner grössere von Naturholz, braun und mit Schnitzwerk ver ziert; derartige, von Lindenholz in recht stylvollen Ornamenten geschnitzt, fertigte auch J. Laubheimer in Wien. Alois Heinz lieferte nach Zeich nung von Prof. Teirich einen vergoldeten und einen schwarzen, beide im italienischen Renaissancestyl, mit gutentwickelten , den Pilasterfüllun gen jener Zeit entlehnten Motiven. Aus der Fabrik Ch. Ulrich jun. & Comp, stammen nebst anderen auch zwei aus weisslichem Naturholz geschnittene ovale Stücke, bei denen die Umrahmung aus einem Kranze von Distelblättern besteht. Haben wir uns einmal mit diesem auf die — Dornenspitzen getriebenen Naturalismus versöhnt, so kann man die Schnitz arbeit recht lobenswerth finden. Die Ausstellung enthält auch zwei Rahmen, welche nicht Gemälde, sondern plastische Kunstwerke, Marmorreliefs aufzunehmen bestimmt sind. Wir dürfen uns an dieser Stelle nicht erst mit der Erörterung befassen, wie die verflossenen Jahrhunderte es in diesem Falle gehalten haben, ob das Holz so ohne weiters berechtigt sei, mit seinem tiefdunklen Braun den schneeigen Marmor zu umfassen, wir sprechen hier nur von unseren beiden Holzrahmen an sich. Der Natur der Sache gemäss gewinnen solche Einfassungen des mächtigen Steines selbst auch einen entsprechenden, mas sigeren Charakter und nehmen in Folge dessen weit eher als die zierlichen, leichten Bildrahmen architektonische Bildung, architektonischen Aufriss und Gliederung an. Vorbilder sind dann immer jene unvergleichlich reizenden Umfassungen von Altarbildern, della Robbia-Terracotten und Grabdenk mälern, welche wir in den Kirchen von Florenz, Siena, Venedig etc. zu bewundern Gelegenheit haben, oder wie änliches auf den Bildern der Madonna in throno der Vivarini, des Crivelli u. a. gleichzeitiger Meister zu finden ist. Diese Muster hat sich Bildhauer F. Völkl, ein sehr schätzens-