sie werden nur Eingeweihten ein Bild von der Richtung der Kirchendeco- ration geben, die Fr. Schmidt verfolgt. Glücklicherweise wird die Innen- decoration der Weissgärber Kirche wenigstens in der Wanddecoration in der nächsten Zeit vollständig fertig und es wird ausserhalb der Ausstellung möglich sein, die charakteristischen Bestrebungen auf dem Felde der Wanddecoration zu verfolgen. E - XXIV. Hausindustrie. (Südslavische. Hausindustrie. Felix Lay, Fr. Fischbach, die Gablonzer und Grödener Hausindustrie.) Das Oesterr. Museum darf sich rühmen, die erste Anstalt gewesen zu sein, welche auf die volkswirtbschaftliche Bedeutung der Hausindustrie Oesterreichs hingewiesen hat. In manchen Ländern ist die Hausindustrie gänzlich erstorben. In der Österr. Monarchie hingegen gibt es Richtun gen der Haus-Industrie, die, wie die Weberei und Stickerei in der Buko wina, in Slavonien und in der Militärgrenze, auf jahrhundertelangen Traditionen beruhen, und wieder gibt es Haus-Industrien, wie die Holz schnitzereien im Grödnerthale in Tirol, die Glasraffinene zu Haida, Stein-Schönau und Gablonz in Deutschböhmen, welche die Frucht einer jüngeren gewerblichen Volksthätigkeit sind. Von der culturhistorischen Bedeutung dieser Hausindustrien wollen wir hier absehen; von diesem Gesichtspunkte aus sind die Hausindustrien, welche auf alten historischen Traditionen beruhen, als nichts anderes zu betrachten, wie die Ueberreste der grossen gemeinsamen gewerblichen Thätigkeit aller indo-germanischen Volksstämme, mögen diese] nun heutigen Tages slavische, germanische oder romanische genannt werden. Unser Standpunkt ist in dieser Sache weder der nationale, noch der culturhistorische, sondern rein der kunstgewerbliche. Vom gewerblichen Standpunkte aus betrachtet hat diese Volksthätig keit ihre ganz besondere Bedeutung, insbesondere dadurch, dass sich m derselben gute Muster, gute Techniken und ein gesunder Farbensinn er halten hat. Durch ein Geschenk des Herrn Felix Lay in Essegg ist das Oesterr. Museum im Stande gewesen, ein anschauliches Bild der kunst gewerblichen Haus-Industrie Slavoniens darzustellen. In dieser kleinen aber gewählten Sammlung, welche dem Oesterr. Museum durch Herrn Felix Lay zum Geschenke gemacht wurde, sind Töpferei, Handweberei, Stickerei, Goldschmiedekunst, kurz die verschie denen Richtungen kunstgewerblicher Thätigkeit vertreten. Was auf diesem kleinen Raume geboten wurde, ist stylvoll und charakteristisch. Herr Felix Lay ist aber nicht dabei stehen geblieben, seine Kenntniss südsla- vischer Kunstthätigkeit vom Standpunkte der Liebhaberei auszubeuten, er sucht dieselbe sehr verständig zur Hebung des National-Wohlstandes