122 Inzersdorfer Z i egel - T er raco tt afabrik, auf die ihrer farbigen De- coration halber einzugehen, schon speciell Gelegenheit genommen werden musste — denn diese bildet einen Glanzpunkt der Ausstellung; ferner die Ausstellung der Terracotta- und Thonwaarenfabrik des Herrn V. Brause wetter in Wagram, und die Zinkgesimse, ausgeführt in der Gesimsorna- mentenfabrik von Fr. Manoschek in Wien. Die Arbeiten des Herrn Ma- noschek sind sehr präcis und ganz gelungen in der technischen Durch führung. Die Arbeiten des Herrn Brausewetter empfehlen sich durch eine sehr solide Fabricationsweise und grosse Billigkeit. Fachkenner behaupten, dass sie ihrer Haltbarkeit und Solidität wegen französischen Erzeugnissen ähnlicher Art bei weitem vorzuziehen sind. Bemerkenswerth ist auch der Versuch, Glasurfarbe mit dem Thonornament in Verbindung zu bringen. Auf dem Gebiete der Glasindustrie ist Herr L. Lobmeyr das, was Herr Ed. v. Haas für die Webindustrie — ein Mann der intelligenten Reform, der hervorragendste Vertreter der künstlerischen Seite der Glas raffinerie weit über die Gränzen Oesterreichs hinaus. Auch er beherrscht die Mode und das Publicum. Keiner dieser Fabrikanten hat dadurch verloren, dass sie zur rechten Zeit in die Bahn des Fortschrittes einzutreten verstanden haben. Bei vielen österr. Grossindustriellen signalisirt die Ausstellung eine entschiedene Wendung zum Bessern, so insbesondere die in ihrer Art ganz eminente Ausstellung von Aug. Klein; die Referenten der Fach gruppen für die Bronzeindustrie, für Weberei, Glas- und Porcellanfabrica- tion, für Chromolithographie u. s. f. waren mehr als Einen Grossin dustriellen oder Fabrikanten zu nennen in der Lage, der sich bestimmt gefunden hat, die hergebrachten Gleise zu verlassen und neue Bahnen zu betreten. Nicht wenige Kunstgewerbe, die auf einen En-gros-Betrieb ein gerichtet sind, stehen in einem in der Natur der Sache begründeten Ab- hängigkeitsverhältniss von jenen Fabriken, in denen, sei es das Rohmate rial oder die rohe Form erzeugt wird. So ist die Spitzenfabrication von der des Zwirnes, die Glasraffinerie von den Glasfabriken und so fort ab hängig. Wo beider Factoren Zusammenwirken, wo die Vorzüglichkeit des Materiales mit der Ausbildung der Kunstform gleichen Schritt hält, da ist auch das kunstindustrielle Product ein ganz vorzügliches. In hervor ragendem Masse zeigt sich das in der Lobmeyr’schen Glasausstellung, welche zugleich eine Ausstellung der Glashütte von Meyr’s Neffe zu Adolf im Böhmerwalde ist. Dort wird ein Glas erzeugt, welches auf allen Weltausstellungen mit dem ersten Preise ausgezeichnet, dem Zeichner, dem Glasschleifer ermöglicht, das schöne Materiale auch zur vollen Geltung zu bringen. Von welcher Bedeutung ein intelligent geleiteter Fabriksbetrieb im Grossen ist, zeigen die Fabricate von Meyr’s Neffe, wenn man die Sorgfalt in Behandlung der Details aufmerksam betrachtet. Auch J. Schreiber’s Neffen sind als Glasfabrikanten Grossindu-