und lebhaften Farben sind beachtenswerte, solide Arbeiten. Es ist erfreulich zu hören, dass jene Kreise, welche berufen erscheinen, auf die Hausindustrie Ungarns fördernd einzuwirken, die Verbreitung guter Muster und cchtfärbiger, zur Teppichweberei geeigneter Garne sich zur Aufgabe machen. Die Proben von Spitzenarbeiten, die Ungarn aus stellt, beweisen, dass verschiedene Arten von Spitzentechnik im Lande heimisch sind. Die Spitzenschule zu Sovär im Saroser Comitat bringt Klöppel spitzen, die Frauen Emma Göllner und Isabella Bieske sehr feine ■ Filetguipures und. Macrame (Knüpfspitzen), ferner genähte point lace als Verzierung einiger ausserordentlich fein genähter Wäschestücke. •Diese Arbeiten bekunden einen bedeutenden Fortschritt auf dem Ge biete der Maschinennäharbeit und beweisen, dass auch die Nähmaschine unter Umständen zu einem Werkzeug für künstlerische Arbeit erhoben werden kann. Angrenzend an die Ausstellung ungarischer Arbeiten sind 'im Vprsaale dalmatinische Spitzenarbeiten von seltener Schönheit, sowie reizvolle Buntstickereien an Wäschestücken, die das nationale Costume erfordert, ausgestellt. Die zieilichen, schmalen Hohlnähte und breiten weissen Spitzen- cinsätze, welche Plalsbündchen und Vordertheile zweier zum nationalen Costume gehöriger Hemden schmücken, sind künstlerisch ausgeführte, indenLeinengrundstofl eingearbeitete »punto tagliato«-oder »pointcoupe«- Arbeiten, so schön, edel und stylgerecht, als wären sie im 16. Jahr hundert unter den Augen einer Medicäerin in Italien entstanden und nicht als moderne dalmatinische Hausindustrie-Erzeugnisse — von LucaMilisic in Ragusa zur Ausstellung eingesandt. Ueberaus reizend ist die an nationalen Gewandstücken angebrachte dalmatinische Gold schnurstickerei, welche der berühmten griechischen kaum etwas' nach gibt; sehr interessant sind auch die im Webestich mit bunten Farben gestickten, sowie die mit Goldstickerei reizvoll verzierten Hemden. Die nationale Hausindustrie verwendet den Goldfaden bei weissen Stoffen hauptsächlich in einer, die Schmiegsamkeit, Weichheit, ja selbst ■die Waschbarkeit des gestickten Gegenstandes erhaltenden Technik. •Der schüttere in vielen Fällen gazeartige Grundstoff ermöglicht diese Art der Stickerei, bei welcher der Goldfaden gerade so wie farbiger Seidenfaden den Stoff durchdringt und in Plattstichmanier, im Webe stich, bei den bosnischen Arbeiten auch in einer der Kreuzstich- und Holbeinarbeit verwandten nach gezähltem Faden ausgeführten Technik, beide Seiten des Gewebes gleichmässig verziert. Die schöne farben prächtige Collection bosnischer Hausindustrie-Erzeugnisse der Frau Marie Schandl gibt den Beleg dafür, ebenso die vom Gewerbe museum in Agram exponirten Goldstickereien, welche durchwegs in Weissstickereitechnik ausgeführt, weich, schmiegsam, ja selbst waschbar