26 ans weisser Seide mit reicher Gold- und Blumenstickerei an den Bändern und Säumen entlang. Beide Costüme sind noch besonders interessant, weil sie in Schnitt und Verzierung die Vorgänger sind zu jenen buntgestickten Frackröcken, Westen und Beinkleidern des XVIII. Jahrhunderts, welche für die elegante Welt während der langen Regierungszeit Ludwigs XV. so charakteristisch sind. Es hat sich glücklich gefügt, dass von diesen so reizenden, effectvollen Kleidern aus dem Besitze ver schiedener Anstalten und Herren (Oesterreich. Museum, Hof- Oper, Fürst Schwarzenberg u. s. w.) sich eine so reiche Zahl in so glänzenden Beispielen zusammengefunden hat, wie kaum seit den Zeiten, da sie getragen wurden. Auch die Franenkleidung der Bococozeit ist gut vertreten durch eine Anzahl wohl erhaltener seidener Kleider aus der Epoche des gewaltigen Reifrockes. Wir gewinnen aus ihnen eine gute Vorstellung von Grösse und Art, Mit dem Reifrock herrschte gleichzeitig die Schnürbrust mit ihren eisernen Stangen. Auch von dieser ist eine ganze Reihe elegant verzierter Beispiele vor handen, selbst ein Corset, ganz aus Eisen. Wie die französische Revolution sich nähert und zum Ausbruch gelangt, verschwindet alle Pracht, aller Zierrat; die Röcke der Herren werden einfach, meist trübe und unförmlich, mit grossem umgelegten Kragen; die Kleider der Damen legen Reifrock und Schnürbrust ab und suchen sich mit hoher Taille, nackten Armen und flachen Schuhen zu gräcisiren. Beiderlei Moden, die männliche wie die Aveib- liche, die noch in die Empirezeit hinübergehen, sind gut und charakteristisch vertreten, jene durch eine Anzahl Frackröcke, welche zum Theil noch im Saal VIII Aufstellung erhalten haben, diese durch ein schlichtes weisses Costüm, sowie durch ein Paar von weisser Seide, davon das reichere mit Gold durchwebte Eigenthum des Grafen Lanckoronski ist. Auch eines anderen, in bemerkenswerther Weise mit Stroh verzierten Kleides, das noch derselben Zeit angehört, sei gedacht. Mit dieser [Epoche des Empire schliesst die historische Abtheilung. Die Collection der chinesischen und japanischen Costüme, welche sich, wie erwähnt, am Ende des Saales VI