25 Da die erste Zeit seiner Thätigkeit noch in die Epoche Ludwigs XVI. fällt, fast noch in die letzten Jahre Ludwigs XV., so begann auch er wie Janinet noch im Geiste und Geschmacke der frivolen Epoche. Gegenstände wie „Les deux Baisers“, wo der Lieb haber hinter dem Rücken des Alten, der seine Ange betete umarmt, die Hand der Schönen, welche ihm ein Briefchen zureicht, mit Küssen bedeckt, oder wie „L’Oiseau ranimewo eine Schöne ihren Lieblings vogel an ihrer Brust erwärmt und dabei die Gelegen heit benützt, ihre Reize zu zeigen — solche Gegenstände gehören noch ganz der alten, bereits im Wandel be griffenen Zeit an. Andere Werke wie die „Promenade in der Galerie des Palais - Royal“ (Nr. 431) oder wie sein bestes und reichstes Werk: „Die öffentliche Promenade im Garten des Palais - Royal“ (Nr. 432), lassen schon den Uebergang erkennen, in der Kunst wie im Leben. Die Costüme aus der Pompadour-Epoche sind ver schwunden, die grotesken Moden, die Riesencoiffüren, das Nonchalant und Neglige, das Lreie und Ausge lassene in der Zeit vor dem Ausbruche der Revolution — das alles hat seinen Anfang genommen und ist auf diesen überaus figurenreichen Blättern, die wahre culturgeschichtliche Zeitbilder sind, mit schärfster Cha rakteristik dargestellt. Schon läuten die Glocken der Revolution, die Todtenglocken des Anden regime. Im Jahre 1791 schon weihte Debucourt seinen ,.Almanach national“ (Nr. 445) „den Lreunden der Constitution“. Minerva, auf einem Sockel stehend, der aus den Trümmern der Bastille erbaut ist, erscheint als Symbol, dass