2 7 das Königthum und die königliche Familie gerichtet: „Ludwig XVI. mit der rothen Mütze“, „Louis le Par jure“, „Ecce Veto“ und andere, meist von sehr gemeiner Art im Gedanken. Häufiger noch als die Satire war die Caricatur, an welcher sich bedeutende Künstler, wie Villeneuve und auch Carle Vernet, bethei ligten, nicht bloß die politische, sondern auch die sociale. Man kann sagen, der farbige Kupferstich hat mit der Schönheit begonnen und ist mit der Caricatur gestorben. Er war gekommen, als eine Kunst jener Zeit, an welcher des Weltlaufes Kummer und Sorgen unbeachtet vorübergingen, da man fröhlich auf einem Vulcane tanzte und sein Grollen nicht vernahm oder nicht hören wollte. Nun waren Kummer und Sorgen gekommen. Diese Kunst sollte nun den Ernst, den bittersten Ernst des Lebens darstellen, wie sie vorher Liebe, Schönheit, harmloses Vergnügen geschildert hatte. Für diese war sie die rechte Kunst gewesen, für blutige Scenen passte sie nicht. Sie war zu fein und zart dafür, zu vornehm, zu elegant, sie erforderte zu viel Mühe und Geduld. Kein Wunder, dass es mit ihr zu Ende ging, ln Modebildern, Costümen, Cari- caturen fortgepflanzt, erreichte sie kaum die Epoche der Wiederkehr der Bourbonen. Die Restauration, welche so gern das Anden regime wieder herauf geführt hätte, vermochte nicht, ihn wieder zu be leben. Ob es der Gegenwart gelingen wird, die heute jene Blätter mit großer Vorliebe und für hohe Preise sammelt ? Einstweilen ist das der Standpunkt, die Lieb haberei vornehmer Kunstsammler und Sammlerinnen. *