— 97 - G. Figurale Bronzen. Griechisch. 1229. Weibliche Figur, nackt, der linke Fuss etwas vorgeschoben, linker Unterarm bei angeschlosseneni Ellbogen und geballter Faust, die möglicherweise einen Gegenstand hielt, nach vor- und abwärts gestreckt; die Rechte hält mit conventioneller Anmuthsgeberde eine große, knospenartige Blüte (Lotos?) gegen das Kinn. Mund, Ohren und Augen unförmlich gross, letztere quellen vor und stehen schief zur Nase; Kinn gespalten. Ueber der niederen Stirn eine horizontale Flechte, das übrige Haar, in der Mitte und zweimal auf der linken Seite gescheitelt, liegt flach an. Sehr bemerkens wert sind die durchaus männlichen Proportionen und harten eckigen Formen; kaum die hochsitzenden, kleinen Brüste deuten auf das Geschlecht. Es liegt hier eine Uebertragung des männlichen Kanon auf den weiblichen Körper vor. Die Füsse sind behufs Befestigung durchbohrt, der rechte vorne gebrochen. H. 0‘17. Aus Con- stantinopel. Herr Fr. Trau. Beschr. u. abgeb. Archaeolog.-epigraph. Mitth. II. (1878. S. 52. f. Taf. VIII vgl. S. 194 f. 1230. Athena in archaischer Haltung, mit aneinander geschlossenen Beinen und an den Leib gehaltenen Armen, in gefälteltem Aermel- Chiton mit Ueberfall; die Aegis ist als schuppiges Obergewand gebildet, das am Halse rund ausgeschnitten, vorne gleichmässig über die Schultern und bis über die Brust, hinten jedoch decken artig bis über die Sitzgegend herabfällt; am Halse und am vorderen Saume eine aus Kreisen bestehende Bordüre. Auf dem Haupte eine niedere, die Ohren freilassende Helmkappe, das Haar über der Stirne in einer Reihe senkrechter Löckchen, im Nacken auf gelöst, breit hinabfallend. Die Füsse in verzierten Schuhen. Der zurückgezogene linke Arm hält den Speer nach vorne geneigt; die (fehlende) rechte Hand war vorgestreckt. H. 0‘705. (Sammt der erhaltenen schmalen Standplatte.) Herr Fr. Trau. 1231. Hoplite in kurzem Panzer, an dem die Brustvoluten in Gravirung angegeben sind, Beinschienen und korinthischen Helm mit Backen aber ohne Nasenschutz und niedrigem (abgebrochenem) Busche, mit dem linken Beine ausschreitend; die Arme im Ellbogen nach vorne gebeugt hielten wohl Speere. Die Füsse fehlen. Treffliche archaische Arbeit. H. 0’12. Aus Olympia. Herr Fr. Trau. 1232. Jüngling, nackt, mit gekreuzten Beinen hockend, die Hände auf den Knieen, den Kopf seitwärts in die Höhe gerichtet. Archaische Anklänge, namentlich in der Bildung des Kopfes. H. 0'068. Handelskammerrath R. Lieben. 1233. Reiterfigürchen, sehr roh. Aus Cypern. L. CP063, H. (P055. Prin\ Ernst von Windisch-Gräp. 1234. Zeus mit Aegis (Nemeios), nackt, auf dem Haupte eine Zacken krone, deren Bänder auf die Schultern fallen, die vorgestreckte Rechte hält wagrecht einen grossen Blitz. Um den erhobenen linken Arm, der sich auf das Scepter stützte, die Aegis, als schuppiges Fell gebildet, deren schmale Enden um Hals und Nacken bogen- 7