VI Photographische Verfahren. die althergebrachten Druckmethoden erhalten. Neben der Ausarbeitung dieser Methoden strebte man auch an, die Photographie auf Glas- und Thonwaaren zu übertragen und ihr hiedurch die Unvergänglichkeit der eingebrannten Bilder zu.sichern (Emailphotographie). — Endlich haben sich auch gewisse Copirprocesse, nicht nur zur Herstellung von Ab drücken von den Negativen, sondern auch zur Erzeugung von Abdrücken von Zeichnungen, Spitzen, Geweben und von anderen, mehr oder weniger das Licht durchlassenden Gegenständen, z. B. Blättern etc., eingebürgert (Lichtpause n). Silberdruck. Der Silberdruck wird ausgeführt, indem man Papier auf der Lösung einer Chlorverbindung (als z. B. Chlornatrium, Chlorammonium) und darnach auf der Lösung von salpetersaurem Silber schwimmen lässt und hiedurch mit einer Schicht von Chlorsilber überzieht. Auf die so präparirte Oberfläche des Papieres wird das Negativ mit der Bildseite nach abwärts gelegt und entweder durch Klammern oder in einer eigenen Vorrichtung, Copirrahmen genannt, angedrückt und hierauf der Einwirkung des Lichtes ausgesetzt. Die Lichtstrahlen, welche durch die mehr oder weniger durchsichtigen Stellen des Negatives dringen, wirken auf die Silberverbindungen zerlegend ein, wodurch das ur sprünglich weisse Papier mehr oder weniger gefärbt wird, während au den dunklen Stellen die Silberverbindung unzerlegt, also das Papier unverändert bleibt. In dieser Weise resultirt eine Copie, welche hin sichtlich der Effecte von Licht und Schatten, sowie hinsichtlich der Stellung das Gegentheil des Negatives zeigt, aber in beiden Bezie hungen mit dem Originale übereinstimmt, also positiv ist. — Der so erhaltene Abdruck zeigt jedoch nicht einen angenehmen Farbeton und wird daher in der Kegel mit Goldsalzen behandelt, wobei durch die Ausscheidung minimaler Mengen von Gold in feinster Vertheilung die Farbe rothbraun bis blau wird (Färben oder Tonen). — Da die durch das Licht unzersetzten Theile des Chlorsilbers sich allmälig am Tageslicht verändern würden, muss durch Behandlung mit Flüssigkeiten, welche das Chlorsilber auflösen, selbes aus den Papiercopien möglichst entfernt werden (Fixirung). Zu diesem Zwecke wird meistens das unter- schwefeligsaure Natron, seltener das Schwefelcyanammonium (Rhodan ammonium) verwendet. Nach der Behandlung mit den Lösungen dieser Salze müssen die Copien in möglichst oft gewechseltem Wasser gut aus gewaschen werden, um die Salze thunlichst zu beseitigen, indem ein Rück stand derselben, besonders des unterschwefeligsauren Natrons, die Silber drucke sehr benachtheiligt und oft ein Fleckigwerden, ja bisweilen sogar das Vergilben und Verschwinden des Bildes herbeiführt. — Um dem Bilde Glanz zu verleihen und das Einsinken desselben in die Masse des Papieres zu verhindern, wird seit mehr als zwei Decennien das Papier mit einer Schicht von Eiweiss, dem die Chlorverbindungen zugesetzt wurden, überzogen und bildet im getrockneten Zustande unter dem Namen Albuminpapier einen bedeutenden Handelsartikel. Beim c lwimmen dieses Papieres auf der Lösung von salpetersaurem Silber