4 A. Vorlesungssaal. VII. Aufnahmen mit Gelatine-Emulsion und darnach verfertigten Copien. Die Aufnahmen wurden mit Steinheil’s Einsatz von Landschafts-Aplanaten (4 Aplanate von 23 mm Oeffnung und verschiedener Brennweite in die gleiche Fassung passend) auf Gelatine-Emulsion (wie bei IV bereitet) hergestellt. Die Expositionszeiten der im August 1880 zwischen 5 und 6 Uhr Nach mittag aufgenommenen drei Landschaftsnegative betrug zwischen 9 und 12 Secunden, bei den zwei Strichzeichnungen 15 Secunden. Entwickelt wurden alle Aufnahmen mit E d e r’s Oxalat-Entwickler und nicht verstärkt. IX. Lichtpausen. A) Reproduction eines Planes auf Pauspapier (Anthrakotyp). ]:>) Licht pausen von Spitzen (Anthrakotype). — G) Reproduction einer Zeichnung auf Pauspapier und eines Spitzengrundes (Antrakotype). D), -L), F) nach Positiven und Negativen auf Glas mittelst Einstaubens (sowie JL, S, G, nach dem von Dr. Sobacchi in Lodi erfundenen und Photantrakographie ge nannten Verfahren erzeugt). — G) Negatives Cyanotyp . nach Herschels Princip. — H) Positives Cyanotyp nach Herschel’s Princip. — I) Silber druck. — jK) Anthrakotyp (Process Sobacchi). — 6r), II), I), K) wurden nach derselben auf Pauspapier ausgeführten Zeichnung hergestellt.. 1. Anthrakotyp. (S. Pizzighelli, Herstellung von Anthrakotypen, Photogr. Correspondenz Bd. XVII, November 1880.) Gelatinepapier, ebenso bereitet und sensibilisirt wie sub V. 3. angegeben, wurde unter der Zeichnung dem Lichte bis zum Erscheinen des schwach sichtbaren lichtgelben Bildes auf bräunlichem Grunde copirt. Die Copie hierauf zuerst in kaltes Wasser zum Aufquellen, dann in lauwarmes von 30° C, getaucht und nach kurzem Verweilen (1 Minute) darin, herausgenommen, auf eine Glasplatte gelegt, oberflächlich abgetrocknet und mit einer in Wasser unlöslichen Staubfarbe mittelst eines weichen Pinsels eingestaubt. Hiebei haftet die b arbe nur an jenen Stellen, welche durch die Linien der Zeichnung vor Lichteindruck geschützt waren und daher im lauwarmen Wasser klebrig wurden, während die belichteten Stellen im lauwarmen Wasser unverändert blieben und die Staubfarbe abstossten. Bei dem nachfolgenden Trocknen in der Wärme wurden die jetzt gefärbten Bildstellen oberflächlich geschmolzen und schlossen die adhärirende Farbe gleichsam in sich ein. Die Copien wurden hierauf neuerdings befeuchtet und von aller überschüssigen Farbe gereinigt. 2. Negatives Cyanotyp. Das Papier wurde auf die bekannte Art mittelst eines Pinsels mit der im Dunkeln aufzubewahrenden Mischung der folgenden Lösungen a) Ammonium-Ferridcitrat 1 Th., Wasser 4 Th. und b) Ferrid-Cyankalium 1 Th., Wasser 6 Th. dünn bestrichen und nach dem Trocknen unter der Pause bis fast zum Verschwinden des Anfangs erschienenen lichten Bildes auf dunklem Grunde copirt. Hierauf die Copie einfach in mehrfach gewechseltem Wasser gewaschen, wobei die weissen Linien auf blauem Grunde sich entwickelten. 3. Positives Cyanotyp. Das Papier wurde bereitet durch Bestreichen eines gut geleimten Papieres (Imperial Zeichenstoff) mit der folgenden Mischung: Eisenchlorid 20 Th., 20proc. Gummi arabicum-Lösung 50 bis 100 Th., Ammonium-Ferridcitrat 30 Th., Wasser 100 Th. (Das Bestreichen geschieht mittelst eines Borstenpinsels, das Egalisiren mittelst eines Vertreib pinsels.) Das trockene Papier wurde unter der Zeichnung bis zum Erscheinen des gelben Bildes auf bräunlichem Grunde copirt, hierauf durch Bestreichen mittels eines, in einer 20perc, Lösung von Ferro-Cyankalium getauchten Pinsels entwickelt, sodann unter der Brause gewaschen und in einem mit Salzsäure angesäuerten Wasser (lOperc. Salzsäure) gelegt, worin das Bild an Kraft gewann und der weisse Papiergrund durch Abschuppen der gelb braunen Präparationsschicht blossgelegt wurde. Durch mehrmaliges Waschen mit reinem Wasser und mit Zuhilfenahme eines Schwammes wurde das Bild vollendet.