C. Saal X. 21 Holzkästchens verwendet. Der Apparat und dessen Behandlungsweise wurde im Jahre 1857 in der Akademie der Wissenschaften in Wien beschrieben. Die Aufnahmen geschahen auf Jodbrom - Collodion nach dem nassen Ver fahren ; die positiven Copien auf Chlorsilber- oder Albuminpapier waren mit einem Jod-Platinbad getont worden. 72- bis 400faehe Vergrösserung. Ohne jede Betouche. Zweck des ganzen Verfahrens und Apparates war, Jedermann, der sich im Besitze eines Mikroskopes befindet, mit photographischen Operationen nur etwas vertraut ist und über ein gegen die Sonnenseite gelegenes Fenster verfügt, in den Stand zu setzen, mikroskopische Photographien anzufertigen, ohne eines besonderen und kostspieligen Apparates zu bedürfen. Das betreffende Mikroskop wird als ganzes optisches System, d. h. mit Objectiv und Ocular gebraucht. Der Apparat gestattet die vollste Beweglichkeit in allen seinen Theilen und kann äusserst leicht zusammengelegt und auseinander genommen weiden. Das zu photographirende Object bleibt horizontal liegen und erlaubt somit nicht nur die leichte Benützung von Deck gläschen, sondern auch die leichte Anwendung von Immersions-Systemen. Wie rasch nach der ganzen Methode gearbeitet werden kann, ergibt, das Factum, dass inclusive der Plattenpräparirung das Putzen der Platten, der Hervorrufung und Verstärkung des Bildes in einer Stunde durchschnittlich circa acht Bilder, wie die ausgestellten, mit Leichtigkeit erzielt werden können. Das benutzte Collodion war für die mit „Pohl - Weselsky“ be- zeichneten Bilder das in der gedruckten Abhandlung beschriebene, für die mit „Pohl“ signirten Bilder hingegen ein gewöhnliches sogenanntes Angerer’sches Landscliafts-Collodion. A. Megatypien, aufgenommen von Prof. Pohl und Weselsky 1856—1857. 1. Bombyx brassicae. Epidermis (1 : 42). 2. Ecchinusstachel (1 : 42). 3. Helianthus annuus, Querschnitt (1 : 42). 4. Colibrit'eder (1: 42). 5. Blut einer Ente (1 : 400). 6. Fuss der Hausspinne (1 : 400). B. Megatypien, aufgenommen von Prof. Pohl 1858 — 1861. 1. Mei- bom’sche Augendrüsen (1 : 42). 2. Musca erythrocephala, Rüsselhaut (1:42). 3. Daselbe (1 : 400). 4. Zunge der Weinbergschnecke (1:400). 5. Quer schnitt von Sassaparilla offieinalis (1 : 40). 6. Stärke von Limodorum Tan- kervilliae (1 : 400). 7. Diatomacee (Biddulphia Pirou 1 : 400). 8. Tracheen von Bombyx Mori (1 : 42). 9. Rüssel von Musca Volucella (1 : 42). II. Megatypien auf Wachsleinwand, von Prof. Pohl und Dr. Glickh 1857. 1. Fuss der Hausfiiege. 2. Cornea der Hausfliege. III. Megatyp-Negative, von Prof. Pohl und Weselsky 1856. 1. Mit Sublimat verstärkt. 2. Mit Schwefelammonium fixirt. IV. Heliotypien von Prof. Pohl 1849. 1. Negative Ileliotypie. 2. Po sitive Copie nach einem Papiernegativ auf Salzpapier. V. Heliotypien von Prof. Pohl 1854—1856. Beschrieben in der Aka demie der Wissenschaften 1856. („Die Heliotypie als Mittel zum Studium der Blätter- und Blüthen-Nervatur.“) Das Princip der hier erwähnten Heliotypie besteht darin, Blüthen, Blätter oder andere Pflanzentheile mit dem lichtempfindlichen Papier in Berührung zu bringen und selbe der Einwirkung des Sonnenlichtes auszusetzen, wo durch die Abbildung derselben und ihrer Nervatur in natürlicher Grösse erfolgt. VI. Erster Versuch „ph o t o grap bis eh en Na turs elb s t druc k es“ von Prof. Pohl im Jahre 1849. Spitzenabdruck: 1. Papiernegativ auf Chlor silberpapier. 2. Dasselbe gewachst. 3. Positiver Abdruck auf Salzpapier. VII. Kl ein er ph o to gr aphis eher Reiseapparat zu Naturstudien etc. behufs nachheriger Vergrösserung der Bilder. Mit einem Orthoskop von Voigtländer (15'5 mm Oeffnung , 112 mm Brennweite). Seidenauszug bis 330 mm; Bildgrösse 130 mm. Construirt im Jahre 1859 von Prof. Pohl. VIII. Aufnahme mit obigem Reiseapparate von Prof. Pohl. 1. und 2. Interieure der ehemaligen Villa Bilhuber am Kahlenberg. 3. und 4. Copien nach englischen Stahlstichen (‘/j Naturgrösse). 5. Vom Leopolds-