24 C. Saal X. wird bei der Exposition schwach gräulich - braun und schliesslich orange farbig. Die fertigen Copien sollen in einer Metallcasette über Chlorcalcium bis zum Entwickeln trocken gehalten werden. Die Entwicklung kann bei schwachem Tageslicht unter einer Flüssigkeitsschichte von */« — */, Zoll erfolgen, die Lösung kann zu fernerem Gebrauche aufbewahrt, muss aber durch Zusatz von Kaliumoxalat auf die frühere Concentration gebracht werden. Wenn das Salzsäurebad gelb gefärbt wird, muss die Operation in einem zweiten wiederholt werden. Das Trocknen soll auf Glasplatten oder Stäben erfolgen. 24. Dr. H. W. Vogel, Professor in Berlin, Steglitzerstrasse 21: Photo graphien von Spectren und Proben, von Aufnahmen mit Dr. Vogel’s Emulsion. A) Photographische Spectraluntersuchungen. a) Belege zu der Beobachtung des Verfassers, dass Bromsilber (resp. andere Silbersalze) durch Beimischung gewisser Farben empfindlich wird für die schwach brechbaren Strahlen (Grün, Gelb und Roth). (Ohne Rahmen mit Positivbilderu auf Papier; ohne Rahmen mit Negativen; letztere zugleich als Proben der Leistungsfähigkeit von Prof. Vogel’s kleinem und grossem Spektrographen. Der kleine Spektrograph ist ausgestellt.) b) Aufnahmen des Kohlenoxyd- (Sauerstoff nach Poaljou) Wasser stoff-, Stickstoff- und Quecksilb erspectrum. Photographischer Nach weis neuer Stickstoff- und Wasserstofflinien im ultravioletten Theil; Nach weis des Unterschiedes zwischen den Quecksilberspectren bei niederem und dann hei hohem Druck. Beweis, dass die von Lockyer als Folge der Disso- ciation des Calciums ausgegebene einzelne Lf-Linie des Sirius und des Vega- Spectrum dem Wasserstoff angehört. (Zwei Rahmen mit Erklärungen ; die Bilder sind theils Silberbilder, theils Lichtdruck.) c) Studien über das Sauerstoffspectrum (noch nicht publicirt). Der Sauer stoff bildet im Wesentlichen drei Spectren. 1. Spectrum des positiven Poles in Geisslerröhren. 2. Spectrum des negativen Poles, ebenda 3. Spectrum des elektrischen Funkens im gewöhnlichen Sauerstoff. Die photographische Beobachtung ergab für 1. eine neue, bisher nicht bekannte Linie im Ultraviolett; 2. die Thatsache, dass gewisse Linien des positiven und des negativen Polspectrum übereinstimmen; 3. dass das Spectrum des negativen Poles im blauvioletten und ultravioletten Theil mit dem ge wöhnlichen Funkenspectrum im Wesentlichen übereinstimmt. B) Proben von Aufnahmen mit Dr. Vogel’s neuer Emulsion. Die Porträtaufnahmen sind sämmtlich bei sehr ungünstigem Wetter (meist trübe November- und Decembertage) angefertigt von den Herren Schaarwächter, Reichard und Prümm, die Landschafts aufnahmen von Herrn Fechner (sämmtliche in Berlin). Dr. Vogel’s Emulsion ist eine Combination von Collodion- und Gelatine- Emulsion, die sich monatelang unverändert hält, sich wie Collodion giessen lässt, ebenso empfindliche Platten liefert wie Gelatine-Emulsion, aber sehr rasch trocknet, sich leicht und bequem auswäscht und viel besser aus gearbeitete Halbtöne in den Lichtern liefert als Gelatineplatten oder gewöhn liche nasse Platten. Die Emulsion wird in der M. B. Vögelchen chemischen Fabrik in Leipzig fabriksmässig angeferiigt und ist in Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Belgien, England etc. patentirt. C) Dr. Vogel’s kleinerSpektograph, einfaches Instrument zur Auf nahme von Sonnenspectren, construirt von Schmidt & Haensch in Berlin. Das Instrument besteht aus einer Camera ohne Objectiv und einem angescliraubten Taschenspectroskop, dessen Spalt soweit ausgezogen wird, bis auf der matten Scheibe ein objectives Bild des Spectrum erscheint. Man richtet das Instrument so auf die Sonne, dass das Spectroskop keinen oder ringsum gleichviel Schatten wirft und spart in dieser Weise einen Heliostaten. Das Vordertheil mit dem Spectroskop ist beweglich, so dass mein ere Spectren auf derselben Platte nach einander aufgenommen werde können. Eine Probeaufnahme ist beigegeben.