Photographische Verfahren.
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sich nicht auflöst, so kann man clas unsichtbare Lichtbild mit wässerigen
Entwicklungslösungen (Pyrogallussäure und Ammoniak, oxalsaures Eisen-
oxydul) her vorrufen 1 ). Die „Bromsilber-G-elatine-Platten“ sind ausser
ordentlich lichtempfindlich und übertreffen hierin die älteren Collodion-
platten um das vier- bis zehnfache. Dieses Verfahren kommt erst in
der neuesten Zeit zur allgemeineren Anwendung, und zwar haupsächlich
zu Momentaufnahmen®), in der Landschaftsphotographie, Porträtphoto
graphie etc. Zum raschen Oeffnen und Schliessen des photographischen
Apparates wurden eigene Vorrichtungen (Momentverschlüsse )
construirt.
Neben der schon länger bekannten Bromsilber-Gelatine-Emulsion
wurde in jüngster Zeit auch ein Verfahren mit Chlorsilbe r-
Gelatine-Emulsion entdeckt und hier zum ersten Male aus
gestellt 4 ).
In neuerer Zeit wurden auch Emulsionen hergestellt, m welchen
die Collodion- und Gelatine - Emulsion combinirt sind (Collodion-
Gelatine-Emulsion 5 ).
Positivprocess.
Die Copien, anfänglich lediglich nach Talbot’s Kalotyp-
process mit Zuhilfenahme von lichtempfindlichen Silbersalzen hergestellt,
entsprachen meistens weder den Anforderungen einer längeren Unver
änderlichkeit, noch den Ansprüchen, welche hinsichtlich einer raschen
Vervielfältigung gestellt werden. Jedem dieser Umstände ist zuzuschreiben,
dass zahlreiche Verfahren zur Darstellung von Copien vorgeschlagen
wurden, welche nach der einen oder anderen ßichtung gesteigerten An
forderungen entsprechen. Demnach bestehen in unseren Tagen neben dem
bereits seit 1840 üblichen Silberdruck zur Herstellung der einzelnen
Copien mit Hilfe des Lichtes, noch vorzugsweise der Pigmentdruck,
ferner die ph o t o m e ch anis ch e n Methoden, nämlich der Photo
reliefdruck und die Druckmethoden mit fetten Farben, als: Photo
ehe m i g r a p h i e, Photolithographie, Photozinkographie,
Lichtdruck, P hotoz ink o typie, Ph oto gravure. Bei diesen photo
mechanischen Methoden wird auf photographischem Wege eine Form oder
Platte von der Beschaffenheit hergestellt, wie solche bei den älteren gra
phischen Vervielfältigungsverfahren, also z. B. in Kupferstich und Kupfer
druck, in der Lithographie, im Buchdruck verwendet werden, indem man
die Einwirkung des Lichtes auf gewisse Substanzen, vorzugsweise auf
Asphalt oder auf Mischungen von Gelatine mit Kaliumbichromat ent
sprechend benützt. Ist aber die Platte oder Form hergestellt, so kann
man, unabhängig von der Beschaffenheit des Lichtes, die Copien durch
>) Siehe z. B. Ausstellung A 1 VII, A 18, B II, B 17, B 19, B 24,
B 30, B 31, C 33, D 6.
2 ) Siehe z. B. Ausstellung A 13, B 7.
3 ) Siehe z. B. Ausstellung F 3.
■’) Siehe Ausstellung B 2.
5 ) Siehe Ausstellung C 24, B.