6 einei" wohnlichen Wohnstätte zu geben. Hier fehlt fast allen die wünschenswerte Orfentierong über die Wege, die einzwschlagen, die Quellen, die aofzusuchen sind, um Gutes und Dauerndes zu erhalten. Denn empfind licher noch als die Unzulänglichheit der Mittel und der Zwang, sich zu bescheiden, ist die Gefahr, diese knappen Mittel schlecht anzuwenden. Noch immer, und heute mehr denn je, wird schlechte Händlerware er worben, die einen,, wenn auch fadenscheinigen, Luxus vorspiegelt und deren scheinbare Wohlfeilheit die ärgste Bewucherung des Käufers verhüllt; und immer noch fehlt den meisten Menschen die Fähigkeit, auch aus dem schlichtesten, einfachsten Geräte lebensfrohe Behag lichkeit zu gestalten, und die Kraft, auf den Jammer und die Kulturlosigkeit der „guten'' Stube und der so genannten vornehmen Möbel zu verzichten. Der Tiefstand unserer Wohnkultur stammt nicht aus der durch den Krieg hervorgerufenen Verwüstung unseres wirtschaftlichen und sittlichen Lebens allein, er ist ein Erbe alter Sünden und datiert von jenen Zeiten her, in denen die Menschen, die sich darob sehr modern vorkamen, anfingen, falschen Schein der schlichten Wahrheit vorzuziehen, sich selbst zu betrügen über ihre Verhältnisse und kein eigenes Leben zu führen, das ihrer Zeit angemessen war, daher auch sich mit Dingen umgaben, welche weder notwendig noch erfreulich waren, sondern nur die Meinung erwecken sollten, als wäre man mehr und anders als man ist. Die furchtbare Not unserer Tage, die soviel W^ertvolles vernichtet, wird auch viel Wertloses unseres bisherigen Lebens