U passen“, die Mittel anzuvvenden, die Frühere für uns geschaffen haben. Wir haben tatsächlich vergessen, dafe alle Bauwerke der Vergangenheit und Gegenwart dagestanden haben und dastehen als körperliche Wahrzeichen des seelischen Zustandes eines Volkes Und alles dies angesichts der ergreifenden Tatsache, da& die moderne Wissenschaft die genauesten und besten Mittel des Er- kennens, die die Welt jemals gekannt hat, zu unserer Verfügung gestellt hat. Nehmen wir doch einen sachverständigen Naturwissenschaftler, einen Mann, dem das Suchen nach Tatsachen Beruf ist. Nehmen wir an, dag er auf seinen Wanderungen in unser Land kommt, unsere Architektur sieht; dann uns ansieht als Volk, uns analysiert, unser Mag nimmt. Was wird er sagen? So würde er wohl sprechen: „Wie Ihr seid, so sind Eure Bauwerke. Eure Architektur schämt sich, natürlich zu sein; aber sie schämt sich nicht, zu lügen. So schämt auch Ihr Euch als Volk, natürlich zu sein; aber Ihr schämt Euch nicht, zu lügen. Eure Architektur schämt sich, ehrlich zu sein, aber sie schämt sich nicht, zu stehlen. So schämt Ihr Euch, ehrlich zu sein; aber Ihr schämt Euch nicht, zu stehlen. Deutlich sehe ich in einzelnen Gebäuden Machldünkel und ein Streben nach Vor herrschaft, sicheres Anzeichen, dafe die Freiheit in Gefahr! Eure Architektur verrät keinen klaren führenden Charakter; auch Ihr habt bisher noch keinen klaren, führenden Charakter entwickelt, so bitter nötig Ihr ihn habt! Eure Architektur zeigt keine Liebe zur Natur. Ihr verachtet die Natur! In diesen Bauwerken ist der Dollar erhöht — und Ihr stellt den Dollar höher als den Menschen. Eure Bauten zeigen keine Liebe zum eigenen Lande, keine Zuneigung zum eige nen Volk. So habt Ihr auch keine Liebe füreinander, Hier und da spricht ein Bauwerk von Unbestechlichkeit; s o - viel Unbestechlichkeit habt also auch Ihr. Alles ist nicht falsch; so seid auch Ihr nicht ganz unaufrichtig. Ein gewaltiger Antrieb ist in Euren Gebäuden, aber keine wirkliche Krafl, so ist auch in Euch ein strebender Trieb, aber nicht die wahre Macht des Gleichgewichtes. Hier und da habt Ihr Bauwerke, bescheiden, wahrhaftig und auf richtig; Zeugnisse eines echten Gefühls in Euch. Seite an Seite stehen sie mit den unwahren und offiziellen, alle vermischt. So sind auch Eure Gedanken und Handlungen, demokratisch und offiziell priveligiert in einer fremdartigen und gefahrvollen Mischung. Euren Bauwerken fehlt es vor allen Dingen an dreierlei: An Philosophie, an Poesie und an Kunst des Ausdrucks. 1. Ihr habt keine Philosophie: Ihr spiegelt eine Philosophie des gesunden Menschenverstandes vor, die nur ein Pallialivmittel, ein Nahrungsmiltel-Ersatz ist. Ihr rühmt Euch auch einer Philosnohio