1 I 4 W 1R'J ’S C H A I< r LIC H K K rr ü N F3 FRIEDRICH BAUERMEISTER P R{) I) T’f Kl'I 0 N \\’er einen Gegenstand kauft, fragt nach Preis und Güte. Ihn interessiert, was er für sein (Seid bekommt, nicht wie dieser Preis zustande kommt und wie der Gegenstand ein Produkt der sozialen \ erhältnisse ist. Das Gesellschafts- und VVirtschaftsmuseum in Wien hat vei'suchl. an ein zelnen prägnanten Bei.spielen diese sozialen Zusammenhänge aufzuzeigen und dui'ch Bilder zn veran.schaulichen. In früheren Wirtschaftsordnungen paßte sich die gewnn-hliche l^roduktion streng dem tatsächlichen Bedarf an, man arbeitete nur auf Bestellung. Diese Form der Produktion wnrd auch in unserer Wirtschaftsordnung überall da angewendet, wo ein individuelles Bedürfnis befriedigt werden soll. Wer einen Anzug, ein Paar Schuhe genau nach seinem körpeimaß haben wdll. läßt sie nach Maß anfertigen. Wer Möbel nach seinem ab weichenden Geschmack haben will, läßt sic besonders entwerfen und einzeln herstellen. Die Regel bildet diese Produktionsform in abgelegenen ländlichen Gegenden, wo man auf den benachbarten Handwerker ange wiesen ist. Das Wesen dieser handwerklichen Arbeit ist, daß jedes Stück individuell bearbeitet wird. Selbst wenn tlurcli Tradition die Gegenstände immer in der gleichen Größe, Form und Konstruktion hergestellt werden, entsteht allenfalls Arbeitsroutine, aber andere Produktionsvorteile ergeben sich nicht, da die Gegenstände nicht gleichzeitig, sondern nach und nach, wie es dem Bedarf entspricht, hergestcllt werden. Erst Serienarbeit ennöglicht Produktionsvorteilc. Da der gleiche Arheits- ablanf .sich wiederholt, kann er in einzelne .Arbeitsvorgänge zerteilt und je ein .Hch wiederholender Arbeitsvorgang einer Person übertragen werden. So wird die menschliche Bewegung zum mechanischen Handgriff und kann durch die Tätigkeit einer primitiven Maschine ersetzt werden. Diese Maschine, vom Arbeiter in Gang gesetzt, ist ein vergrößertes WTrkzeug, dessen sich der Arbeiter bedient. W'ird sie mechanisch in Gang gesetzt, so bedient sie der .Arbeiter, wird zu ihrem .Anhängsel. Die fortschreitende Technik kombiniert maschiTiellc Handgriffe zu einem maschinellen .Arbeitsablauf, der Arbeiter wird mit .seinem Handgriff ausgeschaltet, er wird zum Maschinenwärtei'. Die Geschwindigkeit der Produktion wird unabhängig von der menschlichen Arbeitsgesohwdndigkeit, weil die Ma.schine znm .Automaten gcw'oi'den ist. Zum Beispiel ist in der Flaschen-