immer größerer Anzahl von Varianten hcrgestellt. Ungeeignete neuartige Typen verschwinden nach kurzer Zeit von seihst. Ist einmal die praktische Form eines Gegenstandes kein Problem mehr, so bildet sich ein Typus heraus, der aber, da sich andauernd Leute mit ihm hcschäftigen, immer neu variiert wird, sehr oft ohne sachlichen Grund, nur um immer Neues auf den Markt zu bringen. Die mechanische Herstellung macht neue Formen und neue Materialien möglich. Wir versuchen heute sehr oft, natürliches Material durch künstliches zu ersetzen, da das natürliche ja alle Bedürfnisse nur bei- Läufig und zufällig erfüllt, wenn es auch wahrscheinlich die Grundlage und Tradition unserer Wün.sche ist; das ,,Ersatzmaterial“ ist nicht, wie wir aus der Kriegszeit zu denken gewohnt sind, etwas Minderwertiges, sondern etwas Besseres, das alle g-ewünschten Eigenschaften des natür lichen Materials in größerem Maße besitzt, zum Beispiel Dauerhaftigkeit, Isolierfähigkeit, Fe.stigkcit usw. Es ist selbstverständlich noch nicht ge lungen, in allen Fällen ein vollkommenes künstliches Ersatzmaterial zu finden, da man ja nicht nach allem seit sehr langer Zeit sucht: künstliche Materialien aber, die seit langer Zeit bekannt sind, zum Beispiel Ziegel, Papier, Glas sind uns heute schon so vertraut, daß wir sie gar nicht mehr als solche empfinden. Für Holz zum Beispiel, das ideale Natur produkt, ist für die mei.sten Zwecke noch kein vollwertiger Ersatz ge funden worden, der seine unangenehmste Eigenschaft, das Schwinden, nicht hat; eine heute gebräuchliche Form des Holzes aber, das Sperr holz kann kaum mehr als natürlicher Stoff angesehen werden. Wir können heute bereits sagen, daß die Maschine fast jede gewünschte Form herstcllen kann, und daß deshalb das Handwerk als erzeugende Kraft immer mebr an Bedeutung verloren hat. Ausnahmen bilden nur noch Gegenstände, die in geringer Anzahl hergestellt werden, also Luxus, oder solche nach persönlichem Maß, etwa Kleider, bei denen sich die Her.stellung einer Alaschine für diesen Zweck nicht bezahlt macht. Diese Gegenstände werden aber immer mehr verschwinden und die Verbesserung der Maschinen wird solche Fortschritte machen, daß immer mehr Gegen stände in ihr Gebiet fallen werden. So werden heute schon Schuhe aus- .schließlich maschinell hergcstellt, niid zwnr in so vielen Varianten und Größen wie nie zuvor, so daß ein jeder seine individuellen Wünsche befriedigen kann. Es sind heute in der Ucgel wirtschaftliche Erwägungen und nicht sachliche, die über die Herstellung eines Gegenstandes mit der Hand oder mit der Maschine entscheiden, denn das Handwerk unserer Zeit hat bereits aufgehört, schöpferisch zu sein und arbeitet ebenso geist-